Oranje deklassierte den Vizeweltmeister
von Günther Jakobsen
In der sogenannten Hammergruppe sicherte sich die Niederlande sogar vorzeitig den Gruppensieg. Dabei verlief das Spiel gegen die Franzosen nicht so eindeutig, wie es das Ergebnis vielleicht ausdrücken mag. Die Holländer stellten einfach die cleverere Mannschaft dar und spielten sich in der zweiten Halbzeit in einen wahren Offensivrausch.
Während Bondscoach Marco van Basten nach dem erstklassigen Auftritt beim 3:0-Sieg über Weltmeister Italien keinen Handlungsbedarf in der Startformation sah, krempelte sein Gegenüber Raymond Domenech im Vergleich zum mauen Auftakt gegen Rumänien (0:0) nicht nur die Anfangself um (Evra für Abidal, Govou für Benzema und Henry für Anelka), sondern wechselte auch vom 4-4-2 aufs 4-3-2-1-System um. In den Anfangsminuten sah es noch so aus, als würden seine Änderungen auf fruchtbaren Boden stoßen. Denn die Franzosen landeten mit ihren schnellen Vorstößen einige Male im gegnerischen Strafraum und fingen ihrerseits die niederländischen Angriffsbemühungen ab. Doch gleich nach der ersten Standardsituation gelang der Elftal die Führung: Im Anschluss an van der Vaarts Ecke setzte sich Kuyt im Nahkampf gegen Malouda durch und beförderte den Ball ins Tor (10.). Nur kurz zeigte sich die „Equipe Tricolore“ vom urplötzlichen Rückstand geschockt, leistete sich jedoch in dieser Phase zuviele Unzulänglichkeiten (Fehlpässe, Stellungsfehler). Erst Govou, dessen Schuss wurde von van der Sars Fußspitze abgewehrt, verlieh dem Vizeweltmeister neuen Auftrieb (23.). Infolgedessen steigerten er sich bis zum Pausenpfiff und übernahmen die Spielkontrolle, vorwiegend von einem starken Spielmacher Franck Ribery angetrieben. Waren es zunächst noch Distanzversuche (Malouda, Govou), die für Torgefahr sorgten, kam der zweifache Europameister anschließend auch nach gelungenen Kombinationen zum Abschluss. Die größte Einschussgelegenheit vergab Ribery, als er im Anschluss an einem Solo an van der Sar scheiterte (35.). Die Niederländer lauerten indes auf Kontermöglichkeiten, aber die „Equipe Tricolore“ ließ sich bei gegnerischem Ballbesitz weit zurückfallen, um den schnellen Gegenangriffen der Oranje keine Chance zu bieten.
Bondscoach van Basten erkannte die Schwächen seiner Elf und brachte zu Wiederbeginn neuen offensiven Schwung ins Spiel: Er ersetzte den defensiven Mittelfeldspieler Engelaar durch den Flügelstürmer Robben. Weitere zehn Minuten vergingen, ehe mit van Persie eine weitere dribbelstarke Offensivkraft aufs Feld geschickt wurde. Und des Trainers Risiko machte sich nur wenig später bezahlt: Robbens Temposprint konnte kein Gegenspieler mehr folgen, seine Hereingabe verlängerte van Persie ins Tor (59.). Zuvor hatte die Oranje allerdings verzweifelt versucht, sich aus dem gegnerischen Klammergriff zu befreien. Denn in den Anfangsminuten des zweiten Spielabschnittes erspielte sich der Vizeweltmeister noch Chancen im Minutentakt; Thierry Henry vergab dabei eine hundertprozentige zum zwischenzeitlichen Ausgleich, als er den Ball freistehend über van der Sar, aber auch übers Tor lupfte (53.). Nach dem zweiten Gegentreffer rannten die Blauen allerdings verzweifelt gegen die nun sicher stehende niederländische Defensive an. Nur für Sekunden gab es einen Hoffnungsschimmer für die Freunde des französischen Fußballs: Henry erwischte eine Sagnol-Flanke mit seiner Fußspitze und die Kugel zappelte dann im Netz (71.). Jedoch stellte die Elftal im direkten Gegenzug den alten Abstand wieder her. Arjen Robbens Schuss aus spitzem Winkel schlug unter der Latte ein (72.). In der Nachspielzeit gelang Sneijder durch einen ansehnlichen Fernschuss sogar der vierte Treffer. Für Frankreich war zumindest ein Remis durchaus im Bereich des Möglichen, aber statt dem zwischenzeitlichen Ausgleich kassierten sie das zweite Gegentor und so durften die Holländer in den anschließenden Minuten ihre Offensiv- und Konterqualitäten unter Beweis stellen.
Senthuran Sivananda
Während Bondscoach Marco van Basten nach dem erstklassigen Auftritt beim 3:0-Sieg über Weltmeister Italien keinen Handlungsbedarf in der Startformation sah, krempelte sein Gegenüber Raymond Domenech im Vergleich zum mauen Auftakt gegen Rumänien (0:0) nicht nur die Anfangself um (Evra für Abidal, Govou für Benzema und Henry für Anelka), sondern wechselte auch vom 4-4-2 aufs 4-3-2-1-System um. In den Anfangsminuten sah es noch so aus, als würden seine Änderungen auf fruchtbaren Boden stoßen. Denn die Franzosen landeten mit ihren schnellen Vorstößen einige Male im gegnerischen Strafraum und fingen ihrerseits die niederländischen Angriffsbemühungen ab. Doch gleich nach der ersten Standardsituation gelang der Elftal die Führung: Im Anschluss an van der Vaarts Ecke setzte sich Kuyt im Nahkampf gegen Malouda durch und beförderte den Ball ins Tor (10.). Nur kurz zeigte sich die „Equipe Tricolore“ vom urplötzlichen Rückstand geschockt, leistete sich jedoch in dieser Phase zuviele Unzulänglichkeiten (Fehlpässe, Stellungsfehler). Erst Govou, dessen Schuss wurde von van der Sars Fußspitze abgewehrt, verlieh dem Vizeweltmeister neuen Auftrieb (23.). Infolgedessen steigerten er sich bis zum Pausenpfiff und übernahmen die Spielkontrolle, vorwiegend von einem starken Spielmacher Franck Ribery angetrieben. Waren es zunächst noch Distanzversuche (Malouda, Govou), die für Torgefahr sorgten, kam der zweifache Europameister anschließend auch nach gelungenen Kombinationen zum Abschluss. Die größte Einschussgelegenheit vergab Ribery, als er im Anschluss an einem Solo an van der Sar scheiterte (35.). Die Niederländer lauerten indes auf Kontermöglichkeiten, aber die „Equipe Tricolore“ ließ sich bei gegnerischem Ballbesitz weit zurückfallen, um den schnellen Gegenangriffen der Oranje keine Chance zu bieten.
Bondscoach van Basten erkannte die Schwächen seiner Elf und brachte zu Wiederbeginn neuen offensiven Schwung ins Spiel: Er ersetzte den defensiven Mittelfeldspieler Engelaar durch den Flügelstürmer Robben. Weitere zehn Minuten vergingen, ehe mit van Persie eine weitere dribbelstarke Offensivkraft aufs Feld geschickt wurde. Und des Trainers Risiko machte sich nur wenig später bezahlt: Robbens Temposprint konnte kein Gegenspieler mehr folgen, seine Hereingabe verlängerte van Persie ins Tor (59.). Zuvor hatte die Oranje allerdings verzweifelt versucht, sich aus dem gegnerischen Klammergriff zu befreien. Denn in den Anfangsminuten des zweiten Spielabschnittes erspielte sich der Vizeweltmeister noch Chancen im Minutentakt; Thierry Henry vergab dabei eine hundertprozentige zum zwischenzeitlichen Ausgleich, als er den Ball freistehend über van der Sar, aber auch übers Tor lupfte (53.). Nach dem zweiten Gegentreffer rannten die Blauen allerdings verzweifelt gegen die nun sicher stehende niederländische Defensive an. Nur für Sekunden gab es einen Hoffnungsschimmer für die Freunde des französischen Fußballs: Henry erwischte eine Sagnol-Flanke mit seiner Fußspitze und die Kugel zappelte dann im Netz (71.). Jedoch stellte die Elftal im direkten Gegenzug den alten Abstand wieder her. Arjen Robbens Schuss aus spitzem Winkel schlug unter der Latte ein (72.). In der Nachspielzeit gelang Sneijder durch einen ansehnlichen Fernschuss sogar der vierte Treffer. Für Frankreich war zumindest ein Remis durchaus im Bereich des Möglichen, aber statt dem zwischenzeitlichen Ausgleich kassierten sie das zweite Gegentor und so durften die Holländer in den anschließenden Minuten ihre Offensiv- und Konterqualitäten unter Beweis stellen.