Champions League

Probleme für Chelsea

Real Madrid konnte mit dem 1:1 bei ZSKA Moskau leben, auch wenn mehr drin gewesen wäre. Schwieriger wurde es für den FC Chelsea nach der 1:3-Niederlage beim SSC Neapel.

Wer 1:0 führt, der stets verliert - dem FC Chelsea dürfte jene Binsenwahrheit bitter aufstoßen, denn in allen vier Champions League-Auswärtsspielen der Saison ereilte die Londoner dieses Schicksal. Auch beim SSC Neapel legten die „Blues“ vor; Juan Mata profitierte von einem kapitalen Abwehrschnitzer Cannavaros und legte die ihm vor die Füße fallende Kugel humorlos ins Netz (27.). Ein überraschender Zwischenstand, da torgefährliche Szenen bis dahin nur von den Gastgebern ausgingen. Cech hatte gegen die aus kurzer Distanz zum Schuss kommenden Cavani (10.) und Maggio (19.) einen Rückstand vereitelt. Als Lavezzi jedoch, ohne ernsthaft angegriffen zu werden aus 17 Metern das rechte Eck anpeilte, war Chelseas Schlussmann machtlos (37.). In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs drückte dann Cavani mit der Schulter eine scharf vors Tor geschlagene Flanke zum 2:1 für die Gastgeber ins Netz. Nach der Pause sorgte Lavezzi, der kurz zuvor noch eine Riesenmöglichkeit ausgelassen hatte, auf Zuspiel von Cavani für den 3:1-Endstand (65.). Der Auswärtstreffer ließ Chelseas Chancen für das Rückspiel nicht ganz aussichtslos erscheinen, der gestörte innere Frieden, zwischen Coach Andre Villas Boas und Teilen der Mannschaft, die sich weder mit Taktik noch Aufstellung glücklich zeigte, stellt jedoch eine zusätzliche Belastung dar.

Real Madrid war im Gastspiel bei ZSKA Moskau das bestimmende Team. Die Spanier hätten ihre Chancen allerdings besser nutzen müssen, um mit einem Sieg aus der Kälte (-5 C˚ im Luzhniki Stadion) zurückzukommen. Ronaldos Flachschuss, nach einer verunglückten Aktion aus der Moskauer Abwehr, blieb die einzige spärliche Trefferausbeute (28.). In der Nachspielzeit bestraften die Russen Reals Lässigkeit, sich mit dem knappen Vorsprung begnügen zu wollen: Nach einer Ecke sprang der Ball dem Schweden Wernbloom im Strafraum vor die Füße, gegen dessen strammen Schuss Real-Keeper Casillas keine Abwehrchance hatte. Jose Mourinho ärgerte der späte Gegentreffer, größere Sorgen machte er sich jedoch nicht: „Das ist kein Drama …“
André Schulin