Regionalliga

Regionalliga Bayern - Saison 2012/13 (Teil 1/2)

Zwanzig Mannschaften bilden in der Saison 2012/13 die neugegründete Regionalliga Bayern. Der Tabellenerste darf an der Aufstiegsrunde zur Dritte Liga teilnehmen. Die drei Letztplatzierten steigen ab. Die Teams auf den Plätzen 14 und 15 kämpfen in der Relegation gegen die Vizemeister der beiden Oberligen um den Klassenerhalt.

In Bayern ist die Welt für Bayern München noch in Ordnung. In der neuen Regionalliga Bayern ist die zweite Mannschaft des Rekordmeisters der unumstrittene Favorit auf Platz eins und hat keinen Widersacher auf Augenhöhe. Bei der Europameisterschaft sorgte Mehmet Scholl für Aufregung, als der TV-Experte den Nationalstürmer Mario Gomez trotz dessen Siegtreffers im ersten Vorrundenspiel gegen Portugal (1:0) heftig kritisierte. Seit ein paar Tagen sind die beiden jedoch Vereinskollegen. Scholl wird wie schon in der Saison 2009/10 die zweite Mannschaft des FC Bayern trainieren und soll sie wieder in die Dritte Liga führen, nachdem die Bayern-Amateure vor einem guten Jahr unter Hermann Gerland in die Regionalliga abgestiegen sind und unter Nachfolger Andries Jonker den sofortigen Wiederaufstieg verpasst haben. „Wir wollen so schnell wie möglich wieder in die Dritte Liga aufsteigen“, sagt Jörg Butt, der neue Nachwuchsleiter des Rekordmeisters. Um dieses Ziel zu erreichen, haben die Münchner ihre Reserve mit gleich drei Routiniers verstärkt. Vom Lokalrivalen 1860 München kommt Stefan Buck, vom Europapokal-Teilnehmer Hannover 96 Altin Lala, und vom Zweitliga-Aufsteiger Jahn Regensburg Tobias Schweinsteiger, der ältere Bruder von Bastian Schweinsteiger. Sie sollen die junge Münchner Reservemannschaft anführen, wie es in der Vergangenheit schon der jetzige HSV-Trainer Thorsten Fink oder der Vizeweltmeister Thomas Linke getan haben.

Während Buck, Lala und Schweinsteiger ihre Karriere bei den Bayern-Bubis ausklingen lassen, stehen andere erst am Beginn ihrer Laufbahn. Die Talente Mitchell Weiser (1. FC Köln) und Lukas Raeder (FC Schalke 04) sollen sich in der Regionalliga-Mannschaft für höhere Aufgaben empfehlen. Und Trainer Scholl wird schon mit Pep Guardiola vergleichen - nicht nur wegen der Frisur und des Klamottengeschmacks. Auch Guardiola begann seine überaus erfolgreiche Trainerlaufbahn beim FC Barcelona als Übungsleiter der zweiten Mannschaft. Wenn die Bayern also den „richtigen“ Guardiola nicht als Trainer bekommen sollten, dann könnten sie sich einen „eigenen“ Guardiola schnitzen.
Im Kampf um den Aufstieg in die Dritte Liga sollte dem Rekordmeister eher als die Meisterschaft in der Regionalliga Bayern die anschließende Relegation gegen einen der anderen Regionalliga-Meister Probleme bereiten. Denn die Bayern-Staffel ist schwach besetzt. 14 der insgesamt zwanzig Vereine spielten vor einem Jahr noch in der fünftklassigen Oberliga und haben den Aufstieg der Ligareform zu verdanken. Den Münchnern noch am ehesten gefährlich werden könnten die Zweitvertretungen der Profiteams aus Fürth, Ingolstadt, Nürnberg und vom Lokalrivalen 1860. Die zweite Mannschaft der Clubberer wird von einem alten Teamkollegen Scholls trainiert. Michael Wiesinger gehörte - wenn auch nur als Dauerreservist - der legendären Bayern-Mannschaft an, die 2001 die Champions League gewann.