UEFA-Cup

Schalke einzig verbliebener Bundesliga~repräsentant

Nach zähen ersten 45 Minuten machte Schalke in der zweiten Spielhälfte gegen Palermo alles klar und erreichte als einziges Bundesligateam das Viertelfinale eines europäischen Wettbewerbs. Gerald Asamoah präsentierte sich gut aufgelegt und legte für zwei Tore auf.

Ohne seine angeschlagenen Topleute Lincoln, Kuranyi und Bordon musste Schalke die Aufgabe angehen, Palermos 1:0-Hinspielsieg wettzumachen. Sollte machbar sein, dachte man. Die zuversichtliche Stimmung in der Veltins-Arena bei Beginn der Partie wurde jedoch zusehends abgewürgt, da die Gastgeberelf an der gut organisierten Defensive der Italiener regelmäßig wie von einer Gummiwand abprallte. Tormöglichkeiten? Fehlanzeige. Das galt jedoch auch für Palermo. Erst gegen Ende des ersten Spielabschnitts arbeitete sich Schalke näher an das von Andujar gehütete Tor heran. Larsen machte das Beste aus einer Strafraumsituation, als er trotz Bedrängnis eines Gegenspielers einen gefährlichen Drehschuss fabrizierte, der jedoch über die Latte rauschte. In der 44. Minute dann eine vorentscheidende Szene: Krstajic hatte sich in einen Angriff eingeschaltet und spitzelte das Leder, an Andujar vorbei, aufs Tor. Corini konnte den Gegentreffer nur durch ein Handspiel vermeiden und sah deshalb zurecht die Rote Karte. Kobiashvili trat zum fälligen Strafstoß an, ließ sich von Andujar nicht irritieren und schoss zum 1:0 ein.

Palermos Unterzahl wirkte sich aus, denn Schalke verstand die zusätzlichen Freiräume zu nutzen. Obgleich die Gäste bei ein, zwei Gegenstößen durchaus hätten erfolgreich sein können, hatten die Königsblauen eindeutig Oberwasser. Es dauerte allerdings bis zur 72. Minute, ehe die Überlegenheit genutzt wurde. Eine weite Flanke Asamoahs diente Larsen als Vorlage zum 2:0. Der agile Asamoah war auch Wegbereiter des wichtigen dritten Treffers, der Schalkes Viertelfinaleinzug quasi sicherte. Schließlich Palermo musste nun zwei Tore nachlegen - und danach sah es wirklich nicht aus. Azaouagh hatte Asamoahs Anspiel aufgenommen und cool den dritten Treffer eingelocht (80.). Einige Ruppigkeiten seitens der Gäste gab es in der Restspielzeit noch zu sehen, dann war Schalkes Erfolg perfekt. Und ein deutsches Team hatte sich gegen ein italienisches durchgesetzt, was zuletzt Seltenheitswert hatte.
André Schulin