Schlussstrich der Schlussleute
von Günther Jakobsen
Die Pokalfinalisten haben nicht nur im Cup eine herausragende Saison gespielt, auch in der Liga schnitten sie klar besser erwartet ab. Einen Endspiel-Favoriten auszumachen ist kaum möglich, da der frischgebackene Meister aus Stuttgart zwar mit breitem Kreuz antreten kann, aber gegen den Club beide Ligaspiele verlor.
Pokalgleichheit
Die Erfolge der diesjährigen Endspielgegner im DFB-Pokal-Wettbewerb sind nahezu gleichwertig. Beide gewannen die Trophäe bislang drei Mal. Der VfB war in den Jahren 1954, 1958 und 1997 erfolgreich; scheiterte darüber hinaus einmal im Finale (1986, 2:5 gegen den FC Bayern). Der Club gewann den Cup 1935, 1939 und 1962 und zog in zwei weiteren Fällen den Kürzeren (1940, 1:2 gegen den Dresdner SC und 1982, 2:4 gegen den FC Bayern). In den Pokalannalen nehmen die Nürnberger eine besondere Position ein, da sie als Sieger der ersten Austragung (1935, 2:0 gegen Schalke) geführt sind. Drei Mal kreuzten sich die Laufwege beider Vereine im Pokal: Im Januar 1970 setzte sich der FCN mit einem 1:0 durch, 1980 (2:0) und 1985 (1:0) warfen die Schwaben den Südkonkurrenten aus dem Wettbewerb.
Schlussstrich der Schlussleute
Abgesehen vom Spielgeschehen werden Fußballspiele im Allgemeinen - und Finals im Besonderen - von Kuriositäten gewürzt. Vorab ist beim diesjährigen Pokalhöhepunkt den Torhütern spezielle Aufmerksamkeit gewiss, die beide ihr letztes Pflichtspiel für den jeweiligen Arbeitgeber bestreiten. Den Stuttgarter Timo Hildebrand verschlägt es in die Primera Division (FC Valencia), sein Nürnberger Pendant Raphael Schäfer - nicht ohne Pikanterie - ausgerechnet zum VfB. Der 28-jährige Hildebrand (seit 1995 beim VfB) hat sich mit dem Gewinn der Meisterschaft bereits einen glanzvollen Abgang gesichert; das Double wäre noch ein zusätzliches Sahnehäubchen. Sein gleichaltriges Gegenüber muss den Spagat zwischen vollem Einsatz gegen die künftigen Kollegen und 100-prozentige Leistung für den Noch-Arbeitgeber abliefern, der ihm aber schon in den Bundesligaspielen (zwei Club-Siege) keine Probleme bereitete. Viel mehr beschäftigt Schäfer die Frage nach der Situation, die bei einem eventuellen Elfmeterschießen entstehen könnte. In dieser Disziplin tat sich sein Nürnberger Keeper-Kollege Daniel Klewer hervor, der im Achtelfinale gegen Unterhaching spielte und da zum Elfmeterkiller (drei Elfer abgewehrt) erwuchs. Im Viertelfinale gegen Hannover kam es erneut zum Shoot-out und Klewer wurde für dafür eingewechselt. „Das kann er eben besser als ich“, gibt Schäfer zu.
Kein Favorit
Ob es den Nürnberger Torwartwechsel im Bedarfsfall erneut gibt, verriet Club-Coach Hans Meyer nicht: „Wir haben uns tief in die Augen geschaut und dann gesagt: Das entscheiden wir kurzfristig - und dann haben wir uns abgeklatscht...“, berichtet er zu seiner Absprache mit Schäfer. Die Erfolgsaussichten fürs Spiel beziffert er mit Fifty-Fifty. „Nürnberg hat eine taktisch gute und unglaublich disziplinierte Mannschaft“, charakterisiert Stuttgarts Trainer Armin Veh den Gegner und verweist darauf, dass der VfB noch nicht gesättigt ist. „Unsere Jungs sind nach dem Titel klar gewillt, nun auch noch das Pokalfinale zu gewinnen.“ In Sachen Stürmer-Nominierung haben die Schwaben einen leichten Vorteil. Ihr Bester, Mario Gomez, kann eventuell vom Anpfiff an mitwirken, derweil die Teilnahme des für Nürnberg wichtigen Robert Vittek noch fraglich ist.
André Schulin
Pokalgleichheit
Die Erfolge der diesjährigen Endspielgegner im DFB-Pokal-Wettbewerb sind nahezu gleichwertig. Beide gewannen die Trophäe bislang drei Mal. Der VfB war in den Jahren 1954, 1958 und 1997 erfolgreich; scheiterte darüber hinaus einmal im Finale (1986, 2:5 gegen den FC Bayern). Der Club gewann den Cup 1935, 1939 und 1962 und zog in zwei weiteren Fällen den Kürzeren (1940, 1:2 gegen den Dresdner SC und 1982, 2:4 gegen den FC Bayern). In den Pokalannalen nehmen die Nürnberger eine besondere Position ein, da sie als Sieger der ersten Austragung (1935, 2:0 gegen Schalke) geführt sind. Drei Mal kreuzten sich die Laufwege beider Vereine im Pokal: Im Januar 1970 setzte sich der FCN mit einem 1:0 durch, 1980 (2:0) und 1985 (1:0) warfen die Schwaben den Südkonkurrenten aus dem Wettbewerb.
Schlussstrich der Schlussleute
Abgesehen vom Spielgeschehen werden Fußballspiele im Allgemeinen - und Finals im Besonderen - von Kuriositäten gewürzt. Vorab ist beim diesjährigen Pokalhöhepunkt den Torhütern spezielle Aufmerksamkeit gewiss, die beide ihr letztes Pflichtspiel für den jeweiligen Arbeitgeber bestreiten. Den Stuttgarter Timo Hildebrand verschlägt es in die Primera Division (FC Valencia), sein Nürnberger Pendant Raphael Schäfer - nicht ohne Pikanterie - ausgerechnet zum VfB. Der 28-jährige Hildebrand (seit 1995 beim VfB) hat sich mit dem Gewinn der Meisterschaft bereits einen glanzvollen Abgang gesichert; das Double wäre noch ein zusätzliches Sahnehäubchen. Sein gleichaltriges Gegenüber muss den Spagat zwischen vollem Einsatz gegen die künftigen Kollegen und 100-prozentige Leistung für den Noch-Arbeitgeber abliefern, der ihm aber schon in den Bundesligaspielen (zwei Club-Siege) keine Probleme bereitete. Viel mehr beschäftigt Schäfer die Frage nach der Situation, die bei einem eventuellen Elfmeterschießen entstehen könnte. In dieser Disziplin tat sich sein Nürnberger Keeper-Kollege Daniel Klewer hervor, der im Achtelfinale gegen Unterhaching spielte und da zum Elfmeterkiller (drei Elfer abgewehrt) erwuchs. Im Viertelfinale gegen Hannover kam es erneut zum Shoot-out und Klewer wurde für dafür eingewechselt. „Das kann er eben besser als ich“, gibt Schäfer zu.
Ob es den Nürnberger Torwartwechsel im Bedarfsfall erneut gibt, verriet Club-Coach Hans Meyer nicht: „Wir haben uns tief in die Augen geschaut und dann gesagt: Das entscheiden wir kurzfristig - und dann haben wir uns abgeklatscht...“, berichtet er zu seiner Absprache mit Schäfer. Die Erfolgsaussichten fürs Spiel beziffert er mit Fifty-Fifty. „Nürnberg hat eine taktisch gute und unglaublich disziplinierte Mannschaft“, charakterisiert Stuttgarts Trainer Armin Veh den Gegner und verweist darauf, dass der VfB noch nicht gesättigt ist. „Unsere Jungs sind nach dem Titel klar gewillt, nun auch noch das Pokalfinale zu gewinnen.“ In Sachen Stürmer-Nominierung haben die Schwaben einen leichten Vorteil. Ihr Bester, Mario Gomez, kann eventuell vom Anpfiff an mitwirken, derweil die Teilnahme des für Nürnberg wichtigen Robert Vittek noch fraglich ist.
André Schulin