Schwarz-Gelb reizt die „Graue Maus”
von Günther Jakobsen
Unter „Revierschlager” werden im Allgemeinen die Spiele zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 verstanden. Der Pott ist aber auch die Heimat des VfL Bochum, der, bevorzugt als „Graue Maus” bezeichnet, derzeit die Liga mit gleichermaßen attraktivem wie erfolgreichem Fußball aufmischt und die Tabelle anführt. Die Partie Bochum gegen den BVB ist also mit Fug und Recht als Highlight des vierten Spieltages anzusehen. Auch in der Vergangenheit hatte diese Paarung oftmals ihren Reiz.
Leichte Vorteile für den BVB
Den ersten Bundesliga-Vergleich, in der Saison 1971/72, gewann Gastgeber VfL Bochum mit 4:2. Zuletzt, in der Spielzeit 2000/01, behielten die Schwarz-Gelben deutlich die Oberhand: Mit einer 5:0-Packung wurden die Nachbarn aus dem Westfalen-Stadion gejagt. Insgesamt trafen die West-Rivalen 46 Mal in der Bundesliga aufeinander, mit einer leicht positiven Bilanz für den BVB. 17 Dortmunder Erfolgen stehen 14 Bochumer Siege gegenüber - 15 Spiele endeten Unentschieden.
Keine Nachbarschaftshilfe
Zwei Niederlagen schmerzten die Bochumer besonders, weil sie, jeweils in der Endphase der Meisterschaft, den Abstieg des VfL einläuteten. In der Saison 1994/95 unterlagen sie im Westfalenstadion mit 1:3 (30. Spieltag) und verloren den Anschluss ans Mittelfeld. Ebenfalls am 30. Spieltag, jedoch in der Saison 2000/01, demoralisierte die 0:5-Klatsche in Dortmund den bereits am Tabellenende stehenden VfL vollends.
Kantersiege
Zum Feiertag wurde der siebte Spieltag der Saison 1985/86 für die Bochumer und ihren Anhang. Durch den 6:1-Kantersieg über den Revier-Rivalen schnellte der VfL in der Tabelle um sechs Plätze vor auf den sechsten Tabellenplatz. Matchwinner der damals von Rolf Schafstall trainierten Mannschaft war Stefan Kuntz, den die Dortmunder nie in den Griff bekamen. Dreimal traf der Torschützenkönig jener Saison in diesem Spiel.
Als zweifacher Torschütze zeichnete sich Andreas Möller beim 5:2-Sieg des BVB im August 1997 aus, einer rasanten Begegnung, in der der Mittelfeldspieler nicht nur aufgrund seiner Tore überragte. Jörg Heinrich, Heiko Herrlich und Stephane Chapuisat trafen ebenfalls für Dortmund. Die Bochumer Treffer von Darius Wosz und Peter Peschel zeugen davon, dass der VfL, zumindest eine Halbzeit lang dagegenhielt und die 54.000 im Westfalenstadion ein echtes Fußballfest geboten bekamen.
Viele Tore, auch als es um nichts mehr ging
Die torreichste Auseinandersetzung fand am 33. Spieltag der Saison 1977/78 in Dortmund statt. Beide Teams waren in der hinteren Tabellenhälfte etabliert, allerdings aller Abstiegssorgen ledig. Zur Pause führten die Dortmunder bereits klar mit 4:1, hatten die Partie abgehakt. Bochums damaliger Torjäger Hans-Joachim Abel mochte sich mit der Niederlage nicht abfinden, und sorgte mit seinen beiden Treffern (52. und 62.) für den Anschluss und die aufregendste Phase des Spiels, das schließlich durch den dritten Treffers Manfred Burgsmüllers (74.) zum 5:3 endgültig entschieden wurde.
Himmelsstürmer gegen Meister
Mag das Duell Bochum gegen Dortmund auch nicht als traditioneller Bundesliga-Klassiker gelten, langweilig war es selten. In den meisten Fällen siegte die Heimelf. Der bevorstehende Vergleich steht unter den Vorzeichen des Himmel-Stürmenden Aufsteigers Bochum gegen den abgeklärten, sich allmählich steigernden Titelverteidiger aus Dortmund. Die Voraussetzungen für ein Fußballfest sind gegeben. Siegt die „Graue Maus”, wird dieses Attribut zum Qualitäts-Begriff.
André Schulin
Leichte Vorteile für den BVB
Den ersten Bundesliga-Vergleich, in der Saison 1971/72, gewann Gastgeber VfL Bochum mit 4:2. Zuletzt, in der Spielzeit 2000/01, behielten die Schwarz-Gelben deutlich die Oberhand: Mit einer 5:0-Packung wurden die Nachbarn aus dem Westfalen-Stadion gejagt. Insgesamt trafen die West-Rivalen 46 Mal in der Bundesliga aufeinander, mit einer leicht positiven Bilanz für den BVB. 17 Dortmunder Erfolgen stehen 14 Bochumer Siege gegenüber - 15 Spiele endeten Unentschieden.
Keine Nachbarschaftshilfe
Zwei Niederlagen schmerzten die Bochumer besonders, weil sie, jeweils in der Endphase der Meisterschaft, den Abstieg des VfL einläuteten. In der Saison 1994/95 unterlagen sie im Westfalenstadion mit 1:3 (30. Spieltag) und verloren den Anschluss ans Mittelfeld. Ebenfalls am 30. Spieltag, jedoch in der Saison 2000/01, demoralisierte die 0:5-Klatsche in Dortmund den bereits am Tabellenende stehenden VfL vollends.
Zum Feiertag wurde der siebte Spieltag der Saison 1985/86 für die Bochumer und ihren Anhang. Durch den 6:1-Kantersieg über den Revier-Rivalen schnellte der VfL in der Tabelle um sechs Plätze vor auf den sechsten Tabellenplatz. Matchwinner der damals von Rolf Schafstall trainierten Mannschaft war Stefan Kuntz, den die Dortmunder nie in den Griff bekamen. Dreimal traf der Torschützenkönig jener Saison in diesem Spiel.
Als zweifacher Torschütze zeichnete sich Andreas Möller beim 5:2-Sieg des BVB im August 1997 aus, einer rasanten Begegnung, in der der Mittelfeldspieler nicht nur aufgrund seiner Tore überragte. Jörg Heinrich, Heiko Herrlich und Stephane Chapuisat trafen ebenfalls für Dortmund. Die Bochumer Treffer von Darius Wosz und Peter Peschel zeugen davon, dass der VfL, zumindest eine Halbzeit lang dagegenhielt und die 54.000 im Westfalenstadion ein echtes Fußballfest geboten bekamen.
Die torreichste Auseinandersetzung fand am 33. Spieltag der Saison 1977/78 in Dortmund statt. Beide Teams waren in der hinteren Tabellenhälfte etabliert, allerdings aller Abstiegssorgen ledig. Zur Pause führten die Dortmunder bereits klar mit 4:1, hatten die Partie abgehakt. Bochums damaliger Torjäger Hans-Joachim Abel mochte sich mit der Niederlage nicht abfinden, und sorgte mit seinen beiden Treffern (52. und 62.) für den Anschluss und die aufregendste Phase des Spiels, das schließlich durch den dritten Treffers Manfred Burgsmüllers (74.) zum 5:3 endgültig entschieden wurde.
Himmelsstürmer gegen Meister
Mag das Duell Bochum gegen Dortmund auch nicht als traditioneller Bundesliga-Klassiker gelten, langweilig war es selten. In den meisten Fällen siegte die Heimelf. Der bevorstehende Vergleich steht unter den Vorzeichen des Himmel-Stürmenden Aufsteigers Bochum gegen den abgeklärten, sich allmählich steigernden Titelverteidiger aus Dortmund. Die Voraussetzungen für ein Fußballfest sind gegeben. Siegt die „Graue Maus”, wird dieses Attribut zum Qualitäts-Begriff.
André Schulin