Weltmeisterschaft

Slowenien: Wenn überhaupt, dann ist die Mannschaft der Star

Für die ehemalige jugoslawische Teilrepublik ist es das dritte große Turnier. Nachdem die Slowenen sowohl bei der EM 2000 als auch bei der WM 2002 als Gruppenletzter früh ausschieden, wollen sie zum ersten Mal die Vorrunde überstehen.

Dabei ist schon die Teilnahme an der Weltmeisterschaft eine Überraschung, nachdem Slowenien in der Qualifikation zur EM 2008 kläglich scheiterte. Die "Grünen Drachen" landeten sogar hinter Albanien nur auf Platz sechs. Matjaz Kek durfte trotzdem im Amt des Nationaltrainers bleiben und formte eine ehrgeizige Einheit, die sich in der ersten Qualifikationsrunde gegen Polen sowie Tschechien und in der Relegation gegen das deutlich favorisierte Russland (1:2, 1:0) durchsetzte. Unter anderem deshalb rechnen sich die Osteuropäer gute Chancen aus, in der Gruppe C hinter England das Achtelfinale zu erreichen. Ein möglicher und auch wahrscheinlicher Gegner in der Runde der letzten 16 wäre dann Deutschland.

„Das Markenzeichen unserer Mannschaft ist sie selbst. Wir haben keine Superstars, auf dem Team als Ganzes ruhen meine Hoffnungen“, sagt Trainer Kek. Anfang der 2000er Jahre, als die slowenischen Fußballer zum ersten Mal auf sich aufmerksam machten, war dies noch anders. Zlatko Zahovic der unumstrittene Star, aber auch der Sargnagel für die Ambitionen der Nationalmannschaft bei der WM 2002. Nach dem ersten Gruppenspiel wurde der Mittelfeldspieler (unter anderem in Valencia und bei Benfica) wieder heimgeschickt, weil er angeblich die Familie des damaligen Nationaltrainers Srecko Katanec beleidigt haben soll.
Aus der aktuellen Mannschaft stechen noch am ehesten der starke Torwart Samir Handanovic (Udinese Calcio), Kapitän Robert Koren (West Bromwich Albion) und der Kölner Angreifer Milivoje Novakovic heraus. Die Abwehr ist das Prunkstück der Slowenen, denn sie ließ in den zwölf Qualifikationspartien nur sechs Gegentore zu. Schnelles Umschalten von Defensive auf Offensive und technischer Fußball, laute seine Philosophie, sagte Trainer Kek in einem Zeitungsinterview. Obwohl bis auf zwei Ausnahmen der WM-Kader im Ausland unter Vertrag steht, besteht zwischen der ersten und der zweiten Reihe ein großer Qualitätsunterschied.

Mögliche Aufstellung: S. Handanovic - Brecko, Suler, Cesar, Jokic - Radosavljevic, Koren - Birsa, Kirm - Dedic, Novakovic

Senthuran Sivanada