Bundesliga

Svenssons folgenschwerer Patzer

Über weite Strecken der Partie neutralisierten sich die Kontrahenten um einen Champions League-Platz auf überschaubarem Niveau. Acht Minuten vor Schluss verlor Svensson allerdings kurz den Überblick und Renato Augusto entschied das Duell.

In der ersten halben Stunde hatte die Partie trotz flotter Anfangsminuten kaum Höhepunkte zu bieten. Mainz besaß zwar leichte Feldvorteile und in Ansätzen strahlte Sturmspitze Schürrle auch regelmäßig etwas Gefahr aus, doch der künftige Bayer-Kicker kam nicht zu einem aussichtsreichen Torabschluss. Die Werkself kombinierte teilweise gefällig, spielte aber ohne Biss und Ideen im Offensivsegment. So trudelte das Geschehen im Mittelfeld recht unergiebig hin und her. Ein kleiner Ausflug von Adler (10.) und ein Freistoß von Ivanschitz (26.) waren dabei die auffälligsten Aktionen in Tornähe. Bayers erste Tormöglichkeit bot sich in der 35. Minute, als Schwaab plötzlich aus der Distanz abzog und Torwart Wetklo überraschte. Der Ball krachte allerdings nur an den Pfosten. Gegenüber scheiterte Risse nur wenig später an Adler. Ein Bender-Kopfball, den Wetklo zur Ecke über die Querlatte lenkte (43.), war die letzte interessante Aktion vor dem Pausenpfiff.

Das Spiel hatte sich vor dem Seitenwechsel etwas verbessert, nach der Rückkehr der Aktiven verlagerte sich das Geschehen jedoch wieder zwischen die Strafräume und dümpelte vor sich hin. Erst nach einer guten Stunde Spielzeit tat sich wieder etwas vor den Toren, doch weder Vidal, noch Kießling oder Schürrle wussten mit ihren Chancen mehr anzufangen, als Fahrkarten oder harmlose Roller abzulassen. Während Mainz nach vorne bis zum Schlusspfiff kaum mehr in Erscheinung trat und im fünftletzten Bundesligaspiel am Bruchweg unterm Strich arg enttäuschte, leistete sich das Tuchel-Team in der 82. Minute auch noch einen folgenschweren Aussetzer. Wetklo passte einen Abschlag quer auf Svensson, der den Ball am rechten 16er-Rand allerdings gegen den heran springenden Renato Augusto vertändelte. Der Brasilianer nahm aus knapp 20 Metern Maß und jagte die Kugel ins linke obere Toreck, unhaltbar für den Mainzer Schlussmann. Damit war das enttäuschende Match für den Tabellenzweiten entschieden, der seinen Vorsprung gegenüber dem nächsten Verfolger auf fünf Zähler ausbaute.
Ulrich Merk