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Deadline Day: Bayer gibt Boniface und Hincapié ab - So zerfiel Leverkusen

01.10.2024

Bayer Leverkusen
1:0
AC Mailand

Es ist gerade mal ein Jahr her, da begeisterte „Later-Kusen“, der deutsche Double-Sieger Bayer 04 Leverkusen, das ganze Fußballland. Den letzten, spektakulären Titel holte sich die Bayer-Elf im August 2024 mit dem DFL Supercup im Elfmeter-Krimi gegen den Vizemeister VfB Stuttgart. Von diesem Glanz ist nicht viel übrig geblieben. Trotz des Rekord Transfer von Florian Wirtz (22) zum FC Liverpool: Bayer Leverkusen muss komplett neu anfangen. Erst recht, seit man sich am Montag - nach nur drei Pflichtspielen - von Trainer Erik ten Hag (55) getrennt hat (Fussballdaten.de berichtete). 

Nein, dieser Tage möchte man kein Fan von Bayer Leverkusen sein. Die Transfer News zu Bayer Leverkusen bekamen am ,,Deadline Day" noch einmal eine neue Dynamik.

Victor Boniface wechselt auf Leihbasis zum Liga-Konkurrenten Werder Bremen, eben dem Verein, der mit dem 3:3 nach 3:1 für Bayer 04 die Demission von ten Hag einleitete.

  • Der Nigerianer Boniface erzielte Wettbewerb übergreifend 32 Tore in 61 Spielen, er liebäugelte schon im Januar 2025 mit einem Wechsel zu Al-Nassr nach Saudi-Arabien.
  • Leihe mit Kauf-Option, das waren am Montag die Bedingungen für den Transfer von Piero Hincapie (23) zum FC Arsenal.
  • Bayer Leverkusen wird dann 52 Mio. Euro für den Ecuadorianer erhalten.
  • Hincapié hatte 2024 in Leverkusen verlängert und sich eine 60 Mio. Euro Ausstiegsklausel in den neuen Vertrag schreiben lassen.

„Piero Hincapie ist ein Paradebeispiel für unser Konzept, junge Spieler mit hervorragendem Talent zu Profis zu entwickeln, mit denen wir selbst unsere Ziele erreichen, und sie gleichzeitig auf Vereins- und Nationalmannschaftsebene in der absoluten Weltspitze zu etablieren“, sagte Geschäftsführer Simon Rolfes in einer Mitteilung der Leverkusener, die auch Fussballdaten.de vorliegt, „diesen Weg sind wir auch mit Piero erfolgreich gegangen, der sich nun in einem anderen Umfeld neu beweisen möchte. Angesichts einer außergewöhnlich guten gemeinsamen Zeit in Leverkusen wünschen wir ihm schweren Herzens alles Gute dafür.“

  • Zuvor war sich am 25. Juli 2025 Bayer Leverkusens Meister-Kapitän und Torhüter-Idol Lukas Hradecky mit der AS Monaco über einen Transfer einig. 
  • Kein Torhüter machte in der Bundesliga-Geschichte mehr Spiele als der für Frankfurt und Leverkusen fliegende Finne (323).
  • Bei Bayer 04 standen nur Klub-Legende Rüdiger ,,Rudi" Vollborn (487 Spiele) und Bernd Leno (304) häufiger zwischen den Pfosten als Hradecky. 
  • Premier-League-Rückkehrer AFC Sunderland warb erfolgreich um Mittelfeld-Regisseur Granit Xhaka (32) und der Schweizer ging für 15 Millionen zurück nach England. 

Welche Stars verlor Bayer Leverkusen 2025 noch per Transfer?

  • Jeremie Frimpong hatte sich für 40 Millionen Euro für den FC Liverpool entschieden. „The Reds“ machten zudem Superstar Florian Wirtz mit 125 Millionen Euro Ablöse zum teuersten Import der englischen Premier League.
  • Odilon Kossounou blieb nach Leihe für 20 Mio. Euro bei Atalanta Bergamo, Jonathan Tah wechselte ablösefrei zum Liga-Konkurrenten FC Bayern München.
  • Last but not least: Erfolgstrainer Xabi Alonso folgte dem Ruf von Real Madrid. 

Zwar versuchte man, mit den Transfers von Malik Tillman (PSV Eindhoven) und Jarell Quansah (Liverpool), die beide je 35 Millionen Euro kosteten, und mit Ibrahim Maza von Hertha BSC (Ablöse: 12 Mio. Euro) den immensen Substanzverlust aufzufangen, doch das wird unterm Bayer-Kreuz nicht von heute auf morgen gehen.

Bayer Leverkusen oder: Der Zerfall eine Meisterteams.

Selten ging das in der Bundesliga so schnell und so brutal einher.

Bayer Leverkusen: Riesen-Marktwert-Verlust

Das ist schade, aber blicken wir auf die Zahlen.

  • Bayer verlor bislang fünf Stars, deren Marktwert zusammen bei fast 360,2 Millionen Euro lag (Quelle aller Marktwerte: GOOL.ai / Fussballdaten.de).
  • Florian Wirtz war mit 124,1 Millionen Euro wertvollster Spieler im Kader des Meisters.

  • Leverkusens Gesamt-Kaderwert ging im Vergleich zur Vorsaison von 830,5 Mio. Euro auf 610,2 Mio. Euro runter, der Bayer-Klub ist aber immer noch das vom Marktwert her vierstärkste Team der Liga (hinter Bayern, BVB und RB Leipzig).