Trauer um 2006 - Vorfreude auf 2010
von Günther Jakobsen
Kurz vor dem dritten Länderspielvergleich mit der DFB-Elf musste Südafrika, der Ausrichter der WM 2010, den K.o. in der Qualifikation für die WM-Teilnahme 2006 einstecken. Ein Rückschlag in der noch jungen, aber ansonsten erfolgreichen Geschichte des südafrikanischen Verbandes.
Schneller Aufstieg
Länderspielergebnisse südafrikanischer Nationalteams sind schon aus früheren Jahren dokumentiert, werden aufgrund der seinerzeit geltenden Rassentrennungspolitik (Apartheid) allerdings nicht offiziell aufgeführt. Das erste anerkannte Spiel unter dem 1991 gegründeten Verband SAFA (South African Football Association) stellt somit der 1:0-Erfolg im Freundschaftsspiel gegen den Kamerun vom Juli 2002 dar. Der neu formierte Verband konnte schnell beeindruckende Erfolge bei kleineren Turnieren vorweisen und feierte bei der 1996 im eigenen Land ausgetragenen Afrikameisterschaft den ganz großen Triumph, als man sich nach dem 2:0-Finalsieg über Tunesien mit der kontinentalen Krone schmücken konnte. Nicht zuletzt dank dieses Erfolges schnellte Südafrika 1996 auch in der Weltrangliste nach oben, eroberte mit Rang 16 seine bislang beste Platzierung.
Ein Tor fehlte
Der Aufstieg der "Bafana Bafana" (Die Jungs) genannten Nationalelf erreichte 1997 einen neuen Höhepunkt, als sich Südafrika erstmals für eine WM-Endrunde qualifizierte. Zwei Remis (gegen Dänemark und Saudi-Arabien) reichten dann 1998 in Frankreich zwar nicht, um über die Gruppenphase hinaus zu kommen, aber Südafrika hatte sich als ernst zu nehmender Gegner teuer verkauft. 2002 standen Bafana Bafana erneut in der WM-Endrunde und schrammten noch knapper am Erreichen des Achtelfinals vorbei. Nach Punkt- und Tordifferenzgleichheit mit Paraguay (gegen Paraguay spielte Südafrika 2:2, gewann 1:0 gegen Slowenien und unterlag Spanien 2:3) vermasselte nur die geringere Zahl der erzielten Tore den Sprung in die nächste Runde, wo Deutschland der Gegner gewesen wäre. Gegen die DFB-Elf trat Südafrika zweimal an: 1995 in Johannesburg (0:0) und 1997 in Düsseldorf (3:0 für Deutschland).
Hoffen auf 2010
Die 1:3-Niederlage vom 3. September 2005 (Afrika, Gruppe B) gegen Burkina Faso warf die vom Engländer Stuart Baxter trainierte südafrikanische Auswahl im Kampf um die WM-2006-Teilnahme aus dem Rennen. So verliert das Treffen in Bremen zumindest für die Elf vom Kap der Guten Hoffnung an Bedeutung. Interessant dürfte es jedoch für die beiden Bundesligalegionäre Delron Buckley (Borussia Dortmund) und Sibusiso Zuma (Arminia Bielefeld) werden, im Trikot ihres Heimatlandes gegen die DFB-Auswahlmannschaft aufzuspielen. Eine Sprunggelenkverletzung lässt Buckley allerdings noch um seinen Einsatz bangen. In Baxters Kader stehen mit Benedict "Benny" McCarthy (FC Porto) und Shaun Bartlett (Charlton Athletic) zwei weitere im Ausland beschäftigte Akteure, die auf eine große internationale Routine zurückblicken können. Von den Kaizer Chiefs, dem südafrikanischen Meister der beiden letzten Jahre, wurden nur zwei Akteure nominiert: Torwart Rowen Fernandez und Mittelfeldspieler Arthur Zwane. In Südafrika unter Vertrag stehende Profis sind im aktuellen Nationalteam in der Minderheit. Das könnte sich ändern, wenn die Begeisterung für die WM 2010 den erhofften weiteren Quantensprung für Südafrikas Fußball bringt. Eine erste Inspektion der FIFA vor Ort nötigte den Besuchern positive Kommentare zum Zustand der besichtigten Stadien und Engagement der Beteiligten ab. Schade, dass die Möglichkeit, den Aufwärtstrend 2006 in Deutschland fortzusetzen, verpasst wurde.
André Schulin
Schneller Aufstieg
Länderspielergebnisse südafrikanischer Nationalteams sind schon aus früheren Jahren dokumentiert, werden aufgrund der seinerzeit geltenden Rassentrennungspolitik (Apartheid) allerdings nicht offiziell aufgeführt. Das erste anerkannte Spiel unter dem 1991 gegründeten Verband SAFA (South African Football Association) stellt somit der 1:0-Erfolg im Freundschaftsspiel gegen den Kamerun vom Juli 2002 dar. Der neu formierte Verband konnte schnell beeindruckende Erfolge bei kleineren Turnieren vorweisen und feierte bei der 1996 im eigenen Land ausgetragenen Afrikameisterschaft den ganz großen Triumph, als man sich nach dem 2:0-Finalsieg über Tunesien mit der kontinentalen Krone schmücken konnte. Nicht zuletzt dank dieses Erfolges schnellte Südafrika 1996 auch in der Weltrangliste nach oben, eroberte mit Rang 16 seine bislang beste Platzierung.
Ein Tor fehlte
Der Aufstieg der "Bafana Bafana" (Die Jungs) genannten Nationalelf erreichte 1997 einen neuen Höhepunkt, als sich Südafrika erstmals für eine WM-Endrunde qualifizierte. Zwei Remis (gegen Dänemark und Saudi-Arabien) reichten dann 1998 in Frankreich zwar nicht, um über die Gruppenphase hinaus zu kommen, aber Südafrika hatte sich als ernst zu nehmender Gegner teuer verkauft. 2002 standen Bafana Bafana erneut in der WM-Endrunde und schrammten noch knapper am Erreichen des Achtelfinals vorbei. Nach Punkt- und Tordifferenzgleichheit mit Paraguay (gegen Paraguay spielte Südafrika 2:2, gewann 1:0 gegen Slowenien und unterlag Spanien 2:3) vermasselte nur die geringere Zahl der erzielten Tore den Sprung in die nächste Runde, wo Deutschland der Gegner gewesen wäre. Gegen die DFB-Elf trat Südafrika zweimal an: 1995 in Johannesburg (0:0) und 1997 in Düsseldorf (3:0 für Deutschland).
Die 1:3-Niederlage vom 3. September 2005 (Afrika, Gruppe B) gegen Burkina Faso warf die vom Engländer Stuart Baxter trainierte südafrikanische Auswahl im Kampf um die WM-2006-Teilnahme aus dem Rennen. So verliert das Treffen in Bremen zumindest für die Elf vom Kap der Guten Hoffnung an Bedeutung. Interessant dürfte es jedoch für die beiden Bundesligalegionäre Delron Buckley (Borussia Dortmund) und Sibusiso Zuma (Arminia Bielefeld) werden, im Trikot ihres Heimatlandes gegen die DFB-Auswahlmannschaft aufzuspielen. Eine Sprunggelenkverletzung lässt Buckley allerdings noch um seinen Einsatz bangen. In Baxters Kader stehen mit Benedict "Benny" McCarthy (FC Porto) und Shaun Bartlett (Charlton Athletic) zwei weitere im Ausland beschäftigte Akteure, die auf eine große internationale Routine zurückblicken können. Von den Kaizer Chiefs, dem südafrikanischen Meister der beiden letzten Jahre, wurden nur zwei Akteure nominiert: Torwart Rowen Fernandez und Mittelfeldspieler Arthur Zwane. In Südafrika unter Vertrag stehende Profis sind im aktuellen Nationalteam in der Minderheit. Das könnte sich ändern, wenn die Begeisterung für die WM 2010 den erhofften weiteren Quantensprung für Südafrikas Fußball bringt. Eine erste Inspektion der FIFA vor Ort nötigte den Besuchern positive Kommentare zum Zustand der besichtigten Stadien und Engagement der Beteiligten ab. Schade, dass die Möglichkeit, den Aufwärtstrend 2006 in Deutschland fortzusetzen, verpasst wurde.
André Schulin