Bundesliga

Van Gaal und Veh: Shakehands der Scheidenden

110 Gegentreffer kassierten Gladbach und Werder zusammengerechnet bislang - auf eine torlose Begegnung zu setzen, wäre in dieser Partie gewagt. Auf 100 ununterbrochene Pflichtspiele in Serie, als Startelfkandidat, kann Philipp Lahm zurückblicken, wenn er mit den Bayern gegen den Hamburger SV gespielt hat. Mainz und Leverkusen bestreiten das Spitzenspiel.

Tabellarisch trennen Köln und Hannover acht Ränge; in der Rückrundenwertung sind die Kontrahenten des Freitagsspiels jedoch Tabellennachbarn. Den 16 Zählern der 96er nach der Winterpause steht die Ausbeute der Domstädter (14 Punkte) nicht viel nach. Ein klarer Favorit ist somit nicht auszumachen. Hannovers Coach Mirko Slomka warnte speziell vor den schnellen Angreifern der Kölner. Sein Pendant Frank Schaefer beschrieb den Gegner u.a. ebenfalls als Mannschaft, die "Sehr aggressiv ist und blitzschnell nach vorne umschaltet ...". Auf der Sechserposition muss Lanig ersetzt werden (Gelbsperre), dies wird vermutlich Jajalo tun.

Dass sowohl Louis van Gaal als auch Armin Veh bei Saisonende verabschiedet werden - sofern in dieser unberechenbaren Saison nicht noch Schnellschüsse die Lage verändern - lässt beim FC Bayern und Hamburger SV auf einen konzeptionellen Neustart in die nächste Saison schließen. In welcher Form und ob dies auf internationalem Parkett geschieht, ist längst noch nicht geklärt. Beide Teams brauchen jeden Punkt, um ihre angepeilten Minimalziele Champions League (FCB) bzw. Europa League (HSV) zu erreichen. Münchens Kapitän Philipp Lahm läuft mit der ungewöhnlichen Leistung auf den Platz, sein 100. Pflichtspiel in Serie im Startaufgebot zu stehen. Zwei Mannschaften werden am Samstag versuchen, ihren ersten Dreier der Rückserie zustande zu bringen. Dem 1. FC Kaiserslautern steht auf dem Betzenberg zwecks dieses Vorhabens der SC Freiburg im Weg, derweil die Frankfurter Eintracht die derzeitige Schalker Zwietracht zu ihrem Vorteil zu nutzen versucht.
Die TSG Hoffenheim konnte mit ihren letzten Spielen nicht zufrieden sein. Das weiß auch Marco Pezzaiuoli, der darauf hofft, dass sein Team die im Training abgerufene Leistung auch im Ernstfall auspackt: „Dann sehen wir, was gegen Dortmund möglich ist". Beim BVB stehen die Einsatzchancen von Hummels (eingeklemmter Nerv) und Barrios (Wadenprobleme) auf der Kippe. Mit erstaunlich guten Resultaten überbrückte der 1. FC Nürnberg bislang seine personaltechnischen Engpässe. Zum Gastspiel beim VfL Wolfsburg werden Judt, Frantz und Schieber nicht zur Verfügung stehen, möglicherweise könnte Gündogan jedoch sein Startelf-Debüt in der Rückserie feiern. Keinen Grund zum Feiern hat Gladbach-Stürmer De Camargo, der sich während des Trainings verletzte (Innenbanddehnung im linken Knie) und dem Tabellenletzten nicht nur im Spiel gegen Bremen fehlen wird, wenn sich mit den Gastgebern (51) und den Gladbachern (59) die Teams mit den meisten Gegentoren treffen.

Der Bundesliga-Sonntag bietet ein Kontrastprogramm. Zunächst laden der FSV Mainz und Bayer Leverkusen zum Spitzenspiel des 26. Spieltages, und Schürrle wird versuchen, seinen zukünftigen Teamkollegen das Leben schwer zu machen. Allagui könnte ihm, nach auskurierter Oberschenkelzerrung, wieder als Sturmpartner zur Verfügung stehen. Anschließend rückt der Abstiegskampf in den Fokus. Die nach zuletzt drei Niederlagen abgesackten St. Paulianer laufen Gefahr, vom VfB Stuttgart überholt zu werden. "Wir wissen um was es geht. Nach zuletzt zwei Siegen in Folge wollen wir am Sonntag nachlegen“, lässt VfB-Manager Fredi Bobic die Entschlossenheit der Schwaben durchblicken, nicht bis auf den letzten Meter der Saison unten drin zu stecken. Bei den verletzungsgebeutelten Hanseaten konnte zumindest die Genesung von Ebbers (Magen-Darm-Infekt) als positive Personalentwicklung herhalten.