Bundesliga

Verlieren verboten

Köln und Duisburg eint gleichermaßen das ungenügende Punktekonto von 23 Zählern, sowie die Fügung, sich am Wochenende mit einem Klub aus der "Oberschicht" messen zu müssen. Der FC gastiert bei den Schalkern, beim MSV klopfen die Bayern-Jäger aus Hamburg an. Eine Niederlage in diesen Spielen - und die Tragfähigkeit des ohnehin schmalen Strohhalm namens Hoffnung wäre fast schon komplett dahin. Die vier Vereine, die derzeit die Plätze 13 bis 16 belegen, haben noch reelle Chancen auf den Klassenerhalt.

Angeschlagene Rote Teufel
Zu Beginn der Rückrunde legten die Lauterer einen beachtlichen Zwischenspurt hin, der sie nach langen Wochen Schlusslicht-Daseins bis auf Rang 14 führte. Aus den letzten fünf Spielen generierten die Pfälzer jedoch nur drei Zähler, und das verbunden mit meist desolaten Leistungen. Zwangsläufig folgte der Rücksturz in die Abstiegsränge. Nun muss Wolfgang Wolf mit den angeknockten Roten Teufeln bei seinem früheren Verein, dem Club, antreten, der dank einer prima Serie den Absprung vom bedrohten Bereich schaffte. Ein Sieg würde Lauterns Klassenerhalts-Chancen intakt halten. Personelle Probleme (Höiland und Zandi fehlen, Sanogo fällt für den Rest der Saison aus; Schönheim und Engelhardt sind angeschlagen) erschweren dieses Unterfangen. Nürnberg, auch noch mit einem Restrisiko behaftet, könnte nach einem Dreier gegen den FCK dem Saisonfinale ganz entspannt entgegen sehen.

Wolfsburger Genügsamkeit
Setzen die Wolfsburger ihren Trend fort, durchschnittlich einen Punkt pro Spieltag einzufahren, dürfte es mit dem Klassenerhalt eng werden. Nur einmal seit Einführung der Drei-Punkte-Regel (1995) reichten 34 Zähler. 2002 retteten sich der Club und Rostock mit jener Saisonausbeute. Klaus Augenthaler konnte beim VfL keine Steigerung bewirken. In den elf Spielen unter seiner Regie wurden elf Punkte eingefahren, Vorgänger Holger Fach musste nach 18 Spieltagen gehen - mit 18 erwirtschafteten Punkten. Zudem leiden die Wölfe unter Beißhemmung. Nur neun Tore in der Rückserie sind ein Armutszeugnis. Gegen Werder Bremen sitzt Diego Klimowicz noch seine Rot-Sperre ab und Mike Hanke ließ nach seiner Muskelzerrung Spritzigkeit vermissen - keine optimalen Voraussetzungen, die Flaute zu beenden und sich weiterhin oberhalb der Abstiegsränge zu behaupten.
Noveski wieder torgefährlich?
Die Begegnung Eintracht Frankfurt gegen den FSV Mainz verheißt Brisanz, stehen doch beide am Rand zu den Abstiegsplätzen. Beide Klubs gastierten während der Hinrunde auf Abstiegsrängen, lösten sich dann davon und schienen zur Saisonhalbzeit auf einem guten Weg. Insbesondere die Hessen, die in der Winterpause den UEFA-Cup-Rängen deutlich näher waren (fünf Punkte Abstand) als dem gefährdeten Bereich (neun Punkte Vorsprung). Im DFB-Pokal setzte Frankfurt die Erfolgsserie fort, erreichte durch die Endspielteilnahme den UEFA-Cup. In der Liga lief es weniger gut; nur neun Zähler in der Rückrunde führten dazu, dass der Partie gegen Mainz nun eine enorme Bedeutung im Abstiegskampf zukommt. Das Hinspiel stand ganz im Zeichen des Mainzer Abwehrspielers Nikolce Noveski, der nach zwei Treffern ins falsche Netz reumütig auch das Frankfurter Gehäuse ins Visier nahm und tatsächlich nochmals traf (Endstand 2:2). Ansonsten sind bei den 05ern bevorzugt Andere für Tore zuständig, wie beispielsweise der gebürtige Frankfurter Michael Thurk, dem die Gelb-Sperre allerdings einen Strich durch die Rechnung macht. Dafür steht Mohamed Zidan wieder zur Verfügung, dessen Ausleihe (von Werder) ein guter Griff der Mainzer war.

André Schulin