Regionalliga

VfB wieder Spitze

Weil Aalen seinen Heimsieg verschenkte, konnten die Schwaben mit einem späten Erfolg wieder den Thron besteigen. Zwei Lebenszeichen gab es aus München: eines aus Unterhaching, das zweite von einem Vize-Weltmeister. Im Norden schwärmt man von Erfurt und Werder Bremen.

Regionalliga Nord
Auch ohne Ivan Klasnic brachte Werders Unterbau den vierten Sieg in Folge zustande und setzte sich in der erweiterten Spitzengruppe fest. Schindler (50.) und Löning (84.) besorgten den 2:0-Auswärtssieg beim HSV, der nach Gelb-Rot gegen Gouhari (78.) nur zu zehnt zu Ende spielen durfte. In der begehrten ersten Tabellenhälfte wurde ohnedies kräftig umsortiert. Dynamo Dresden feierte im Abrissspiel des Rudolf-Harbig-Stadions ein deutliches 3:0 über Wuppertal und kletterte über den Strich. Seinen ersten Heimsieg überhaupt errang Neuling Verl gegen das auswärts bislang ungeschlagene Essen (1:0) und pflückte den Zweitligaabsteiger damit herunter auf Platz acht. Neuer Sechster wurde Oberhausen dank eines 3:2 im Aufsteigerduell gegen Babelsberg sowie Unions Punktverlust beim 1:1 in Magdeburg. Hoch her ging es im Sonntagsspiel der Düsseldorfer Fortuna. Mit einem Sieg über Braunschweig hätten die Rheinländer mit dem Tabellenzweiten gleichziehen können, liefen aber seit der 17. Spielminute einem 0:1-Rückstand hinterher. Am Ende überschlugen sich dann die Ereignisse: Nach einer Rangelei flogen erst je ein Düsseldorfer und Braunschweiger vom Platz (80.), ehe Fortunas Spier auch noch die Notbremse zog (83.). Als die Niedersachsen kurz darauf noch einen Strafstoß vergaben, zückte die Heimelf zu neunt noch einmal die Brechstange und kam in der Nachspielzeit durch Erwig tatsächlich noch zum Ausgleich. Aus Rot-Weiß Erfurt wurde somit der strahlende Spieltagssieger. Während alle Verfolger patzten, zerlegten die Thüringer den VfB Lübeck auf eigenem Platz und zementierten ihren zweiten Rang. Mit dem klaren 0:3, das schon zur Halbzeitpause fest stand, rutschten die Norddeutschen auf Platz 16 und warten seit vier Begegnungen auf ein eigenes Tor.

Regionalliga Süd
Fast genau sieben Monate war Willy Sagnol verletzt gewesen, hatte zuletzt Anfang April gegen den AC Mailand ein Pflichtspiel bestritten. Beim etwas weniger klangvollen LSV Ludwigshafen-Oggersheim feierte der Franzose nun sein gelungenes Comeback, auch wenn die Tore zum klaren 4:0 der Bayern Amateure andere erzielten. Auswärtssiege gelangen auch Ingolstadt (2:0 bei 1860) und den Siegener Sportfreunden, die beim 2:1 in Burghausen zum ersten Mal überhaupt auswärts gewannen. Da auch Regensburg schon wieder leer ausging (0:2 in Reutlingen), konnten sich die Ausreißer weiter absetzen. Sandhausen brauchte hierzu allerdings Geduld. Durch einen Doppelpack Thorsten Bauers (13./37.) führte Hessen Kassel beim Aufsteiger zur Pause mit 2:0. Akwuegbu (48./54.) und Petry (72.) konnten den Spieß aber tatsächlich noch drehen, wodurch der SVS nicht nur seine eindrucksvolle Heimbilanz verschönerte, sondern als Dritter auch faktisch einen Aufstiegsplatz hielt. Ganz oben ereignete sich ein kurioser Platztausch. Spitzenreiter Aalen lag gegen Pfullendorf schon scheinbar sicher mit 2:0 vorn, ehe ausgerechnet der Ex-Aalener Rogosic mit einem flinken Doppelschlag noch ein 2:2 erzwang (65./69.). Genau andersrum erging es dem VfB, der bis in die Schlussphase einem 0:1 hinterher hechelte, das Derby gegen den KSC aber doch noch gewann, weil Fischer (83.) und Klotz (89.) noch zweimal trafen. Nach drei Runden Abstinenz schnappte sich Stuttgart damit wieder Platz eins. Heimlich von ganz oben geträumt hatten vor der Saison auch die Stuttgarter Kickers, die beim 0:2 in Unterhaching jedoch schon zum sechsten Mal in Folge sieglos blieben. Ebenso lang hatten die Hachinger zuvor nicht gewonnen und sprangen nun, mit dem ersten Sieg unter Lorant-Nachfolger Hasenhüttl, um drei Plätze nach oben auf Rang elf.

Maik Großmann