Vorschau 2012/13: Eintracht Frankfurt
von Günther Jakobsen
Den Klassenerhalt gibt Eintracht Frankfurt als Ziel für die neue Saison aus. Für einen Zweitligaaufsteiger eine realistische Vorgabe, auch wenn langfristig nach oben mehr gehen soll. Nach einer guten Vorbereitung kam im Pokal die erste äußerst kalte Dusche und die Erkenntnis, dass trotz namhafter Neuzugänge vor allem in der Defensive noch lange nicht alles rund läuft für die Mannschaft aus der Mainstadt.
Vorne hui, hinten pfui - so ließe sich eine Momentaufnahme Eintracht Frankfurts zusammenfassen. „Nach hinten haben wir Probleme, gar keine Frage“, so die ehrliche Aussage von Trainer Armin Veh. Die Defensivschwäche abstellen sollen die Neuzugänge Demidov (25, Real Sociedad), Bastian Oczipka (23, Bayer Leverkusen) und Carlos Zambrano (23, FC St. Pauli). Wie akut die Probleme sind, zeigte das DFB-Pokalspiel gegen Erzgebirge Aue. Ein kapitaler Fehler von Butscher brachte Keeper und Neuzugang Trapp derart in Bedrängnis, dass er sich nur mit einem Foul zu helfen wusste und mit Rot (plus Strafstoß) vom Platz gestellt wurde. Später ließ sich Demidov zu einfach ausspielen, sodass man am Ende mit 0:3 bereits in der ersten Runde scheiterte. „In der Vorbereitung ging alles viel zu leicht. Nach dem 4:2 im Testspiel gegen Valencia haben wir wahrscheinlich gedacht, dass es von allein läuft“, war sich Offensivmann Meier einer zu lockeren Herangehensweise bewusst.
In der Tat lief die Vorbereitung mehr als rund für den Aufsteiger. Acht von neun Testspielen wurden erfolgreich bestritten, neben Valencia schlug die Eintracht unter anderem den österreichischen Meister Salzburg mit 4:1. Einen guten Eindruck hinterließ dabei nicht nur Meier, der schon in der Vorsaison ein Garant für den Aufstieg war, sondern auch Stürmer Occean, der von Mitaufsteiger Fürth nach Frankfurt kam. Aigner (25, 1860 München), Inui (24, VfL Bochum), Celozzi (23, VfB Stuttgart), Lanig (28, 1. FC Köln) und Trapp (22, 1. FC Kaiserslautern) komplettieren die Liste der Neuzugänge, die viel Potenzial mitbringen.
Trotz (oder gerade auf Grund) der Defensivschwäche will Frankfurt angriffslustig in die neue Saison gehen. „Wir wollen mutig spielen und uns in der ersten Liga nicht verstecken“, so Kapitän Schwegler. Mit einem Nachsatz („Ich hoffe, es geht nicht nach hinten los.“) ist er sich jedoch bewusst, dass die Eintracht damit ein hohes Risiko eingeht. Sobald die Offensive lahmt, gerät der Abwehrverbund zu sehr unter Druck, wie das Pokalspiel gegen Aue unter Beweis stellte. Talente wie Jung und Rode müssen in der höchsten deutschen Spielklasse noch zeigen, was sie wirklich können. Mit Akteuren wir Aigner, Maier, Inui und Matmour sind zwar erfahrene Spieler dabei, auf ihnen liegt jedoch der hohe Druck, mit Toren die Defensive unbedingt entlasten zu müssen.
Wie schwer die Verluste von Stürmer Idrissou (nach Kaiserslautern), den Mittelfeldspielern Korkmaz (Ingolstadt), Lehmann (Köln) und Caio (EC Bahia) sowie Abwehrmann Schildenfeld (Dynamo Moskau) wiegen, bleibt abzuwarten, die zum Teil gewinnbringenden Abgaben waren jedoch ein weiteres Zeichen für den Umbruch bei Eintracht Frankfurt: Wirtschaftlich solide arbeitend wird vor allem auf junge Spieler gesetzt, um sich dauerhaft in der Bundesliga zu etablieren. Vorläufiges Saisonziel ist zwar erst einmal der Klassenerhalt, langfristig gesehen weiß der Vorstandsvorsitzende Bruchhagen jedoch „um die Erwartungshaltung und die Wünsche der Fans und der Stadt“ und auch Trainer Veh will mehr: „Immer nur 15. zu werden ist kein Anspruch für einen Verein wie Eintracht Frankfurt und auf Dauer zu wenig.“ Für solche Ziele gilt es, die Defensivschwäche abzustellen und den Pflichtspielfehlstart mental zu verarbeiten. Auf Veh und sein Team wartet also noch einiges an Arbeit.
Lisa Ramdor
Vorne hui, hinten pfui - so ließe sich eine Momentaufnahme Eintracht Frankfurts zusammenfassen. „Nach hinten haben wir Probleme, gar keine Frage“, so die ehrliche Aussage von Trainer Armin Veh. Die Defensivschwäche abstellen sollen die Neuzugänge Demidov (25, Real Sociedad), Bastian Oczipka (23, Bayer Leverkusen) und Carlos Zambrano (23, FC St. Pauli). Wie akut die Probleme sind, zeigte das DFB-Pokalspiel gegen Erzgebirge Aue. Ein kapitaler Fehler von Butscher brachte Keeper und Neuzugang Trapp derart in Bedrängnis, dass er sich nur mit einem Foul zu helfen wusste und mit Rot (plus Strafstoß) vom Platz gestellt wurde. Später ließ sich Demidov zu einfach ausspielen, sodass man am Ende mit 0:3 bereits in der ersten Runde scheiterte. „In der Vorbereitung ging alles viel zu leicht. Nach dem 4:2 im Testspiel gegen Valencia haben wir wahrscheinlich gedacht, dass es von allein läuft“, war sich Offensivmann Meier einer zu lockeren Herangehensweise bewusst.
In der Tat lief die Vorbereitung mehr als rund für den Aufsteiger. Acht von neun Testspielen wurden erfolgreich bestritten, neben Valencia schlug die Eintracht unter anderem den österreichischen Meister Salzburg mit 4:1. Einen guten Eindruck hinterließ dabei nicht nur Meier, der schon in der Vorsaison ein Garant für den Aufstieg war, sondern auch Stürmer Occean, der von Mitaufsteiger Fürth nach Frankfurt kam. Aigner (25, 1860 München), Inui (24, VfL Bochum), Celozzi (23, VfB Stuttgart), Lanig (28, 1. FC Köln) und Trapp (22, 1. FC Kaiserslautern) komplettieren die Liste der Neuzugänge, die viel Potenzial mitbringen.
Wie schwer die Verluste von Stürmer Idrissou (nach Kaiserslautern), den Mittelfeldspielern Korkmaz (Ingolstadt), Lehmann (Köln) und Caio (EC Bahia) sowie Abwehrmann Schildenfeld (Dynamo Moskau) wiegen, bleibt abzuwarten, die zum Teil gewinnbringenden Abgaben waren jedoch ein weiteres Zeichen für den Umbruch bei Eintracht Frankfurt: Wirtschaftlich solide arbeitend wird vor allem auf junge Spieler gesetzt, um sich dauerhaft in der Bundesliga zu etablieren. Vorläufiges Saisonziel ist zwar erst einmal der Klassenerhalt, langfristig gesehen weiß der Vorstandsvorsitzende Bruchhagen jedoch „um die Erwartungshaltung und die Wünsche der Fans und der Stadt“ und auch Trainer Veh will mehr: „Immer nur 15. zu werden ist kein Anspruch für einen Verein wie Eintracht Frankfurt und auf Dauer zu wenig.“ Für solche Ziele gilt es, die Defensivschwäche abzustellen und den Pflichtspielfehlstart mental zu verarbeiten. Auf Veh und sein Team wartet also noch einiges an Arbeit.
Lisa Ramdor