Wenig zu beanstanden
von Günther Jakobsen
Sachlich und unaufgeregt kam Deutschland seiner Pflichtaufgabe nach und stieg mit einem angemessenen 6:0-Auswärtssieg in die WM-Quali ein. Noch bis zur Pause wurde Liechtenstein höflich verschont. Als dem Außenseiter aber die Kräfte schwanden, wurde er nur noch zum Spielball einer deutschen Elf, in der am Ende fast jeder einmal ins Tor treffen durfte.
Liechtensteins Traum von einer Sensation währte immerhin gut 20 Minuten, in denen die deutsche Mannschaft nichts überstürzte und dem Fürstentum sogar zwei bis drei kleinere Vorstöße gestattete. Schon Trochowski (4.) und Schweinsteiger (12.) allerdings hätten Deutschland in Führung bringen können, als im dritten ernsthaften Versuch dann Podolski mit einem strammen Linksschuss ins Netz traf; Trochowski hatte ihn vorzüglich auf der linken Seite in Szene gesetzt (21.). Joachim Löw ließ mit der gleichen Elf beginnen, die im Test bereits Belgien mit 2:0 geschlagen hatte und konnte insgesamt mit der ersten Halbzeit durchaus zufrieden sein. Besonders über die linke Seite, meist über Trochowski und Podolski, gelang ein flottes und gefährliches Kurzpassspiel, dem unweigerlich auch weitere Chancen entsprangen. Hitzlsperger (30.), Podolski (39.), Schweinsteiger (44.) und besonders Miroslav Klose, der allein vor dem Tor verzog (35.), gingen allerdings fahrlässig mit ihnen um und mussten sich daher gefallen lassen, dass über das Pausenergebnis dennoch die Nase gerümpft wurde. Trotz aller Herrlichkeit führte Deutschland im Fußballdorf nur um ein einziges Tor.
Der Mann, der seine Kollegen anschließend mitriss, war nicht Ersatzkapitän Klose, sondern sein beim FC Bayern vernachlässigter Vereinskamerad. Wie als ein Abziehbild des ersten Treffers fiel direkt nach Wiederbeginn das 0:2, als erneut Trochowski und Podolski herrlich zusammenarbeiteten und Letzterer trocken aus acht Metern vollendete (48.). Drei Minuten später hätte der Münchener fast ein drittes Mal getroffen, ebenso wie Hitzlsperger nur knapp am 0:3 scheiterte (52.). Nach dem tapferen Auftritt im ersten Durchgang überraschte nun die Geschwindigkeit, mit der das Bollwerk der Heimelf plötzlich in sich zusammenbrach. Andererseits klemmte in der deutschen Elf nun auch nicht mehr der Abzug. Einzige Ausnahme: Miroslav Klose. Nach seiner Riesenchance in Abschnitt eins und einem sonst eher nichts sagenden Auftritt machte der Spielführer Platz für Mario Gomez. Nur wenige Augenblicke später wurde aus dem 0:2 direkt ein 0:4, weil zunächst Rolfes einen Fehler von Jehle zu seinem ersten Länderspieltor nutzte (65.) und direkt im Anschluss Schweinsteiger völlig allein gelassen mit einem Heber erfolgreich war (66.). Obwohl auch Robert Enke noch zweimal gefordert wurde, war die Heimelf jetzt endgültig nicht mehr ernst zu nehmen und ersehnte im peitschenden Regen nur noch den Schlusspfiff. Im Zehn-Minuten-Takt fielen zunächst aber noch weitere Tore, die das Kräfteverhältnis damit auch angemessen zum Ausdruck brachten. Die Schützen hießen Hitzlsperger und Westermann, der ebenfalls zum allerersten Mal für Deutschland traf.
Maik Großmann
Liechtensteins Traum von einer Sensation währte immerhin gut 20 Minuten, in denen die deutsche Mannschaft nichts überstürzte und dem Fürstentum sogar zwei bis drei kleinere Vorstöße gestattete. Schon Trochowski (4.) und Schweinsteiger (12.) allerdings hätten Deutschland in Führung bringen können, als im dritten ernsthaften Versuch dann Podolski mit einem strammen Linksschuss ins Netz traf; Trochowski hatte ihn vorzüglich auf der linken Seite in Szene gesetzt (21.). Joachim Löw ließ mit der gleichen Elf beginnen, die im Test bereits Belgien mit 2:0 geschlagen hatte und konnte insgesamt mit der ersten Halbzeit durchaus zufrieden sein. Besonders über die linke Seite, meist über Trochowski und Podolski, gelang ein flottes und gefährliches Kurzpassspiel, dem unweigerlich auch weitere Chancen entsprangen. Hitzlsperger (30.), Podolski (39.), Schweinsteiger (44.) und besonders Miroslav Klose, der allein vor dem Tor verzog (35.), gingen allerdings fahrlässig mit ihnen um und mussten sich daher gefallen lassen, dass über das Pausenergebnis dennoch die Nase gerümpft wurde. Trotz aller Herrlichkeit führte Deutschland im Fußballdorf nur um ein einziges Tor.
Der Mann, der seine Kollegen anschließend mitriss, war nicht Ersatzkapitän Klose, sondern sein beim FC Bayern vernachlässigter Vereinskamerad. Wie als ein Abziehbild des ersten Treffers fiel direkt nach Wiederbeginn das 0:2, als erneut Trochowski und Podolski herrlich zusammenarbeiteten und Letzterer trocken aus acht Metern vollendete (48.). Drei Minuten später hätte der Münchener fast ein drittes Mal getroffen, ebenso wie Hitzlsperger nur knapp am 0:3 scheiterte (52.). Nach dem tapferen Auftritt im ersten Durchgang überraschte nun die Geschwindigkeit, mit der das Bollwerk der Heimelf plötzlich in sich zusammenbrach. Andererseits klemmte in der deutschen Elf nun auch nicht mehr der Abzug. Einzige Ausnahme: Miroslav Klose. Nach seiner Riesenchance in Abschnitt eins und einem sonst eher nichts sagenden Auftritt machte der Spielführer Platz für Mario Gomez. Nur wenige Augenblicke später wurde aus dem 0:2 direkt ein 0:4, weil zunächst Rolfes einen Fehler von Jehle zu seinem ersten Länderspieltor nutzte (65.) und direkt im Anschluss Schweinsteiger völlig allein gelassen mit einem Heber erfolgreich war (66.). Obwohl auch Robert Enke noch zweimal gefordert wurde, war die Heimelf jetzt endgültig nicht mehr ernst zu nehmen und ersehnte im peitschenden Regen nur noch den Schlusspfiff. Im Zehn-Minuten-Takt fielen zunächst aber noch weitere Tore, die das Kräfteverhältnis damit auch angemessen zum Ausdruck brachten. Die Schützen hießen Hitzlsperger und Westermann, der ebenfalls zum allerersten Mal für Deutschland traf.