Bundesliga

Zwei Trainer in der Schusslinie

Das unter der Woche ausgetragene DFB-Pokal-Viertelfinale hat für vier Teilnehmer große Auswirkungen auf den Ligaalltag: Während Werder Bremen und Bayer Leverkusen davon ausgehen, nach ihren überzeugenden Siegen in die Erfolgsspur zurückzukehren, lastet auf den unterlegenen Teams aus Schalke und München ein gewaltiger Druck.

Unter besonderer Beobachtung wird auch Spitzenreiter Hertha BSC Berlin stehen, schließlich ist ihr Gastgeber Cottbus für die Hauptstädter ein echtes Schreckgespenst. Vier der letzten fünf Ostderbys beendete die Alte Dame als Verlierer und erzielte dabei nur einen einzigen Treffer. Eine Auswärtspartie gegen ein Kellerkind hat auch der zweitplatzierte Hamburger SV vor der Brust, der sich bei Schlusslicht Mönchengladbach für die 1:3-Niederlage gegen Wolfsburg rehabilitieren will. Die Magath-Schützlinge rückten durch den Erfolg vom sechsten auf den vierten Rang vor und gehören damit zum Kreis der Titelkandidaten. Nun gilt es für den zuhause noch ungeschlagenen VfL, diesen Status gegen Karlsruhe zu bestätigen. Umklammert wird Wolfsburg von 1899 Hoffenheim, das die wiedererstarkten Bremer ohne die Stammkräfte Hildebrand, Gustavo, Weis, Salihovic und Ibisevic zum vielversprechendsten Duell des Spieltags empfängt, und dem Tabellenfünften Bayern München. Dessen Coach Jürgen Klinsmann braucht gegen Hannover nach dem überaus enttäuschenden Rückrundenstart und dem Ausscheiden aus dem Pokal unbedingt einen Sieg, um zumindest vorübergehend aus der Schusslinie seiner zahlreichen Kritiker zu kommen.

Selbiges gilt für Schalkes Trainer Fred Rutten, der die 0:1-Pleite bei Zweitligist Mainz als „Katastrophe“ bezeichnete und mit seinem Team bereits fünf Punkte von den internationalen Rängen entfernt ist. Ihr freitäglicher Kontrahent Köln hingegen liegt mit 29 Zählern voll im Soll und ist seit sechs Partien ohne Niederlage. Nördlicher Nachbar des zehntplatzierten Aufsteigers ist die Dortmunder Borussia, die bei den unter der Regie von Markus Babbel in der Liga weiterhin ungeschlagenen Stuttgartern vorspielen und dabei auf ihren gelb-rot-gesperrten Kapitän Kehl verzichten muss. Mit einem Dreier würden die Schwarz-Gelben zum VfB aufschließen. Genauso viele Punkte wie die Schwaben, nämlich 36, hat Bayer Leverkusen auf dem Konto. Nach dem Pokaltriumph über den FC Bayern hoffen die zuletzt zwei Mal unterlegenen Werkskicker, sich am Sonntag mit einem Sieg gegen Bochum wieder in Richtung Tabellenspitze zu bewegen. Am anderen Ende des Klassenspiegels kommt es unterdessen zur Auseinandersetzung zwischen Arminia Bielefeld und den stark ersatzgeschwächten Frankfurtern.
Christian Brackhagen