Bundesliga

Zweiter Auswärtssieg der Clubberer

Zwei Strafstöße verhalfen dem 1. FC Nürnberg zum Sieg in Köln. Die Franken hätten sogar noch klarer gewinnen können, wenn sie ihre Möglichkeiten aus dem Spiel heraus genutzt hätten.

FCN-Coach Dieter Hecking musste einige Umstellungen vornehmen, u.a. traf das Verletzungspech Nürnberg auch auf der Torwartposition: Nach Schäfer erwischte es Rakovsky, die nominelle Nr. 2, so dass Alexander Stephan beim Gastspiel in Köln zwischen den Pfosten stand. Die Domstädter konnten nach dessen überstandener Verletzungspause wieder auf Rensing zurückgreifen. Und Kölns Keeper stand in der bewegten ersten Halbzeit unter stärkerer Belastung, als ihm lieb sein konnte. Bereits in der ersten Minute flog ein von Esswein aus dem Sechzehner abgefeuerter Drehschuss nur knapp rechts vorbei. Noch bedrohlicher war die Lage, als der freigespielte Pekhart in der 16. Minute, halbrechts versetzt, aufs Kölner Tor zusteuerte, seinen wuchtigen Abschluss allerdings nur gegen das obere rechte Tordreieck hämmerte. Diese Nürnberger Chancen kamen nicht von ungefähr - die Franken waren präsenter und nutzten die Räume besser, derweil Köln über Angriffsansätze nicht hinaus kam. Nürnbergs Überlegenheit zahlte sich schließlich mittels eines ungewöhnlichen Doppelschlags aus: Kurz nacheinander brachte Geromel zuerst Feulner und dann Pekhart zu Fall. Die fälligen Strafstöße übernahm Simons und traf jeweils hart und platziert ins linke Eck zur 2:0-Führung (31. und 35.). Quasi aus dem Nichts fanden die Kölner zurück ins Spiel. Podolskis Schuss, nach dem ersten zwingenden Angriff der Gastgeber, konnte Stephan nur nach vorn abprallen lassen. Der nachsetzende Chihi schoss das Leder zum 1:2 in die Maschen (39.). Eine harte Entscheidung Schiedsrichter Weiners, Pekhart die gelb-rote Karte zu zeigen (42.), verbesserte die Aussichten der Kölner für die zweite Halbzeit um eine weitere Nuance.

Dass die Geißbockelf ihre numerischen Vorteile zu nutzen verstand, konnte indes nicht behauptet werden. Schlussmann Rensing wurde zurecht fuchsteufelswild, nachdem er sogar zwei Mal einen höheren Rückstand zu vereiteln hatte (51. und 54., Esswein frei durch). Im Nürnberger Sechzehner versuchten Riether, Lanig und Podolski Strafstöße zu schinden, worauf Weiner jedoch nicht hereinfiel. Richtig gefährlich wurde es dann erst in der 60. Minute, als Lanig von rechts einen Querpass durchs Nürbergs Torraum jagte, aber kein Kölner schnell genug zur Stelle war, um zu vollstrecken. Das zeitweilig sehr nickelige Spiel wurde nach 75 Minuten zahlenmäßig ausgeglichen, nachdem Brecko wegen Nachtretens gegen Feulner den roten Karton sah. 60 Sekunden später traf Podolski aus einer knappen Abseitsstellung heraus, die jedoch vom Schirigespann erkannt wurde. Nürnberg zog sich weiter zurück, erzeugte mit seinen Kontern aber mehr Torgefahr als die Hausherren, denen kein entscheidender Durchbruch mehr gelang. Plattenhardt ließ in der Nachspielzeit noch einen dritten Club-Treffer aus (über das linke Eck).
André Schulin