Zwischen Roter Laterne und rosigen Zeiten
von Günther Jakobsen
Mit 15 Gegentreffern avancierten die Hannoveraner zur Schießbude der Liga; Tabellenplatz 17 ist eine logische Konsequenz dieser miserablen Bilanz. Seit Dieter Heckings Amtsantritt als 96-Coach entspannte sich die Lage bei den Roten und die Gegentorflut wurde eingedämmt. Gegen Frankfurt hofft Hecking auf den ersten Saisonheimerfolg.
Bittere Startpleiten
Den Löwenanteil der Einschläge (11 Treffer) kassierten die Roten in den drei ersten Saisonspielen, nach denen Trainer Peter Neururer das Handtuch warf. Dabei startete Hannover spielerisch ansprechend in die Saison. Bei der 2:4-Auftaktniederlage gegen den benachbarten Angstgegner Werder Bremen lag lange Zeit ein Sieg in der Luft, bis eine zu zögerliche Spielführung der Roten die Partie in der Schlussphase zum Kippen brachte. In Berlin (0:4) und vor allem im Heimspiel gegen Aachen (0:3) wurde dann deutlich, dass es der Mannschaft an Stabilität und Abstimmung mangelte. Ursachen? Unruhefaktoren gab es genug im niedersächsischen Traditionsklub: Das lang hinausgezögerte und in der Öffentlichkeit breit ausgewalzte Transfergezerre um Per Mertesacker und Frank Fahrenhorst, Neururers Verbannung von Stürmer Thomas Brdaric auf die Tribüne, die sich dahinschleppende Integration des zuletzt angeschlagenen neuen Spielmachers Arnold Bruggink, dazu fortwährende Personal-Diskussionen innerhalb der Vereinsführung. Den letzten Mann, Torwart Robert Enke, der von den Kollegen und der Fachpresse wiederholt zum besten Keeper der Liga gewählt wurde, traf am wenigsten Schuld an der Misere.
Hannovers Hoppel-Bälle
Mit dem Antritt des überraschend von Alemannia Aachen losgeeisten Trainers Dieter Hecking kehrte der Erfolg zurück. Zum Debüt feierte Hecking mit den 96ern den ersten Saisondreier, einen 2:1-Auswärtserfolg in Wolfsburg. Die beiden Treffer besorgte Brdaric. In den folgenden Partien gegen Leverkusen (1:1, wieder mit Brdaric-Treffer) und in Dortmund (2:2) lief längst noch nicht alles rund, aber die Orientierungslosigkeit der ersten Wochen war gewichen und mit den Resultaten konnte man leben; zunächst. Um aus den Tiefen der Tabelle emporzusteigen, sind jedoch Siege vonnöten, und einen solchen fordert Hecking gegen Eintracht Frankfurt ein. Die Eintracht sei ein Gegner, „Den man zuhause schlagen sollte.“ Kompaktes und aggressives Spiel will Hecking sehen. Eintracht-Coach Friedhelm Funkel, in dieser Saison mit seinem Team noch ungeschlagen, sind die Fortschritte der 96er nicht entgangen: „Sie sind im Aufwind, was aber nicht heißen soll, dass wir dort nicht trotzdem versuchen werden, zu punkten.“ Interessantes weiß Funkel („Wir trainieren immer mit den Bällen unserer kommenden Auswärtsgegner“) über die Spielgeräte zu berichten, mit denen in Hannover gespielt wird: „Der Hannover-Ball hoppelt irgendwie anders und hat komische Flugeigenschaften.“
Auf der Suche nach Perfektion
Jiri Stajner hatte mit dem runden Leder bislang wenig Probleme, der Tscheche war bester Feldspieler in Hannovers Reihen und wird vermutlich beim Anpfiff neben Brdaric im Sturm auflaufen. Im Mittelfeld muss Hecking jedoch umdisponieren, Kapitän Altin Lala steht für die Position des Sechsers aufgrund einer Innenbandverletzung nicht zur Verfügung. Damit geht auf der Suche nach der Idealformation wieder einmal eine Option durch äußere Einflussnahme verloren; auch die späte Rückkehr der Nationalspieler Huszti (Ungarn) und Yankov (Bulgarien) könnte Auswirkungen auf die Startformation haben. Das Maximum aus dem Team herauszuholen, ist in Hannover offensichtlich schwierig. Aber das scheint Dieter Hecking geahnt zu haben. Er vermutet, dass seine Elf noch einige Wochen braucht, um so etwas wie ein „perfektes Spiel“ hinlegen zu können. Vielleicht stellen sich die perfekten Ergebnisse ja früher ein.
André Schulin
Bittere Startpleiten
Den Löwenanteil der Einschläge (11 Treffer) kassierten die Roten in den drei ersten Saisonspielen, nach denen Trainer Peter Neururer das Handtuch warf. Dabei startete Hannover spielerisch ansprechend in die Saison. Bei der 2:4-Auftaktniederlage gegen den benachbarten Angstgegner Werder Bremen lag lange Zeit ein Sieg in der Luft, bis eine zu zögerliche Spielführung der Roten die Partie in der Schlussphase zum Kippen brachte. In Berlin (0:4) und vor allem im Heimspiel gegen Aachen (0:3) wurde dann deutlich, dass es der Mannschaft an Stabilität und Abstimmung mangelte. Ursachen? Unruhefaktoren gab es genug im niedersächsischen Traditionsklub: Das lang hinausgezögerte und in der Öffentlichkeit breit ausgewalzte Transfergezerre um Per Mertesacker und Frank Fahrenhorst, Neururers Verbannung von Stürmer Thomas Brdaric auf die Tribüne, die sich dahinschleppende Integration des zuletzt angeschlagenen neuen Spielmachers Arnold Bruggink, dazu fortwährende Personal-Diskussionen innerhalb der Vereinsführung. Den letzten Mann, Torwart Robert Enke, der von den Kollegen und der Fachpresse wiederholt zum besten Keeper der Liga gewählt wurde, traf am wenigsten Schuld an der Misere.
Hannovers Hoppel-Bälle
Mit dem Antritt des überraschend von Alemannia Aachen losgeeisten Trainers Dieter Hecking kehrte der Erfolg zurück. Zum Debüt feierte Hecking mit den 96ern den ersten Saisondreier, einen 2:1-Auswärtserfolg in Wolfsburg. Die beiden Treffer besorgte Brdaric. In den folgenden Partien gegen Leverkusen (1:1, wieder mit Brdaric-Treffer) und in Dortmund (2:2) lief längst noch nicht alles rund, aber die Orientierungslosigkeit der ersten Wochen war gewichen und mit den Resultaten konnte man leben; zunächst. Um aus den Tiefen der Tabelle emporzusteigen, sind jedoch Siege vonnöten, und einen solchen fordert Hecking gegen Eintracht Frankfurt ein. Die Eintracht sei ein Gegner, „Den man zuhause schlagen sollte.“ Kompaktes und aggressives Spiel will Hecking sehen. Eintracht-Coach Friedhelm Funkel, in dieser Saison mit seinem Team noch ungeschlagen, sind die Fortschritte der 96er nicht entgangen: „Sie sind im Aufwind, was aber nicht heißen soll, dass wir dort nicht trotzdem versuchen werden, zu punkten.“ Interessantes weiß Funkel („Wir trainieren immer mit den Bällen unserer kommenden Auswärtsgegner“) über die Spielgeräte zu berichten, mit denen in Hannover gespielt wird: „Der Hannover-Ball hoppelt irgendwie anders und hat komische Flugeigenschaften.“
Jiri Stajner hatte mit dem runden Leder bislang wenig Probleme, der Tscheche war bester Feldspieler in Hannovers Reihen und wird vermutlich beim Anpfiff neben Brdaric im Sturm auflaufen. Im Mittelfeld muss Hecking jedoch umdisponieren, Kapitän Altin Lala steht für die Position des Sechsers aufgrund einer Innenbandverletzung nicht zur Verfügung. Damit geht auf der Suche nach der Idealformation wieder einmal eine Option durch äußere Einflussnahme verloren; auch die späte Rückkehr der Nationalspieler Huszti (Ungarn) und Yankov (Bulgarien) könnte Auswirkungen auf die Startformation haben. Das Maximum aus dem Team herauszuholen, ist in Hannover offensichtlich schwierig. Aber das scheint Dieter Hecking geahnt zu haben. Er vermutet, dass seine Elf noch einige Wochen braucht, um so etwas wie ein „perfektes Spiel“ hinlegen zu können. Vielleicht stellen sich die perfekten Ergebnisse ja früher ein.
André Schulin