Angestrebtes Ziel: Champions League

Im Titelrennen ist nicht mehr viel Bewegung zu erwarten; das Restprogramm lässt im Kampf um die CL-Plätze jedoch noch einige Optionen offen. In der Partie Hertha BSC gegen Schalke 04 sehen die Berliner die große Chance, ein weiteres Mal einem Konkurrenten um die internationalen Plätze ein Bein zu stellen.
Schalke: Meisterschaft aus dem Kopf geschlagen
„Daran brauchen wir erst gar keinen Gedanken zu verschwenden“, beschied Frank Rost Nachfragen zu den noch verbliebenen Meisterschaftschancen des FC Schalke. Mit dem Erreichen des Pokalfinals, das der S04-Keeper mit drei abgewehrten Strafstößen im Elfmeterschießen entscheidend beeinflusste, haben die Knappen noch ein heißes Eisen im Feuer, wenngleich es dort gegen den im Titelkampf mutmaßlich enteilten FC Bayern geht. „Jetzt wird der Zweikampf, den wir wochenlang in der Bundesliga hatten, in Berlin weitergeführt“, verlegt Manager Rudi Assauer die Fortsetzung des Duells denn auch in den Pokalwettbewerb. Das Ligaziel der Königsblauen lautet jetzt Verteidigung von Platz zwei, gleichbedeutend mit der direkten CL-Qualifikation. Diese Platzierung haben aber noch drei weitere Teams im Visier: Der nur zwei Zähler zurückliegende VfB Stuttgart sowie die sechs Punkte entfernten Bremer und Berliner.
Hertha: Schon im Hinspiel erfolgreich
Die Hertha hat es in der Hand, den Abstand aus eigener Kraft zu halbieren wenn am Samstag der zweite Saisonerfolg gegen die Knappen gelingen sollte, denn in der Arena AufSchalke sicherten sich die Berliner bereits drei Zähler (3:1). „Wir sind in der Lage, Schalke zu schlagen“, hat Hertha-Manager Dieter Hoeneß dieses Erfolgserlebnis aus der Hinrunde noch im Gedächtnis. Die abwehrstarken Berliner konnten sich allerdings in ihrer Kontertaktik einrichten, was im eigenen Stadion in dem Maße nicht möglich sein dürfte. Handicap für Schalke - Bordon ist noch nicht wieder einsatzfähig, dafür rückt aber der gegen Bremen im Pokalhalbfinale überzeugende Waldoch nach.
Bremen: Hoffen auf bessere Chancenverwertung
„Wenn wir die letzten fünf Spiele der Saison gewinnen, führt der Weg automatisch in die Champions League“, setzt Werder-Sportchef Klaus Allofs auf das Prinzip Hoffnung. Der Deutsche Meister war in den letzten Wochen auswärts wesentlich erfolgreicher als daheim (nur ein Punkt aus den letzten drei Spielen) und trifft beim Gastspiel in Leverkusen auf einen Gegner, dessen Probleme auf eigenem Geläuf zu siegen ebenfalls jüngerer Natur sind: Von den letzten vier Heimspielen gewann Bayer nur eins. Der Crux der Bremer, ihre zahlreichen Torchancen nur ungenügend zu nutzen, könnte die Rückkehr von Stürmer Miroslav Klose (Knieprobleme) entgegenwirken.
Stuttgart: Revanche gegen geschwächten VfL
„Wenn jeder von uns seine Leistung abruft, dann sind wir auch besser als Wolfsburg“, ermahnte VfB-Coach Matthias Sammer seine Elf, mehr Einsatz als bei der 1:2-Niederlage in Rostock aus der Vorwoche zu zeigen. Die Schwaben belegen zur Zeit Platz drei in der Tabelle, der zu einer Relegation um die CL-Teilnahme führt. Noch kann der VfB aber auf den direkten Einzug in die Königsklasse hoffen, eine Revanche für die 0:3-Hinserienniederlage in Wolfsburg würde diese Ambitionen unterstreichen. Das Fehlen von Kuranyi (Gelb-Sperre) bedeutet sicher eine Schwächung der Stuttgarter Offensive, aber ansonsten hat Sammer alle Mann an Deck gegen einen Gegner, der mit dem Verletzungspech etlicher wichtiger Spieler (Hristov, D’Alessandro, Quiroga, Weiser) geschlagen ist.
André Schulin