Anschläge in Paris: DFB-Team reist ab - Flug nach Frankfurt

Nach den Terroranschlägen von Paris reist die deutsche Fußball-Nationalmannschaft vorzeitig aus der französischen Hauptstadt ab. Das bestätigte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) auf Anfrage.
Die Mannschaft habe nach dem Länderspiel gegen Frankreich (0:2) in St. Denis bis zum Morgen im Stade de France ausgeharrt und sei von dort direkt zum Flughafen gebracht worden.
"Ich kann bestätigen, dass die Mannschaft jetzt gerade in den Flieger steigt und nach Frankfurt fliegt", sagte der DFB-Sicherheitsbeauftrate Hendrik Große Lefert dem SID um kurz nach acht Uhr am Morgen: "Alles andere wird im Laufe des Tages entschieden. Wir sind froh, dass wir heute Morgen die Abreise organisieren konnten."
Zunächst hieß es, die Weltmeister hätten das Stadion um 2.15 Uhr in Kleinbussen verlassen. Das stellte sich nun als von Sicherheitsgründen motiviertes Manöver heraus. Ursprünglich sollte die DFB-Auswahl erst am Sonntag nach Hannover fliegen, wo am Dienstag zum Abschluss des Länderspieljahres ein Test gegen den WM-Dritten Niederlande stattfinden soll.
Am Freitagabend war es während der Niederlage der deutschen Elf gegen den kommenden EM-Gastgeber Frankreich zu mehreren Selbstmordattentaten in der Stadt gekommen, zwei Bomben waren in Stadionnähe detoniert. Bereits am Vormittag wurde die Mannschaft von einem Bombenalarm im Hotel Molitor aufgeschreckt, wo die DFB-Delegation untergebracht worden war. Erst nach mehreren Stunden und der Entwarnung konnten sie in das zwischenzeitlich evakuierte Quartier zurück.
Die Nationalmannschaft gedachte auf ihrer Facebook-Seite der Opfer und postete in der Nacht zum Samstag ein neues Titelbild mit der in weiß gehaltenen Botschaft "#Nous sommes unis" ("Wir sind vereint") auf schwarzem Grund. Auch einige Nationalspieler, darunter Lukas Podolski ("#prayforparis"), zeigten in den sozialen Netzwerken ihre Anteilnahme.
(sid)