DFB-Team

Auch in Unterzahl ein souveräner Sieg

von dpa05.06.2005 | 12:50 Uhr

Obgleich die DFB-Elf bereits nach 15 Minuten auf den vom Platz verwiesenen Robert Huth verzichten musste, gelang ihr ein zuletzt souverän herausgespielter 4:1-Erfolg, der allerdings auch gegen ein vor allem im zweiten Durchgang schwaches nordirisches Team erzielt wurde.

Die Deutschen zeigten bereits in der ersten Spielminuten, dass sie die Vorgabe ihres Trainers Jürgen Klinsmann, sich auch gegen die Nordiren für höhere Aufgaben aufzudrängen, ernst nehmen wollten. Schneider und Ballack mit Distanzschüssen sowie Kuranyi per Kopfstoß suchten den ersten Torerfolg, hatten aber noch nicht das genaue Zielmaß eingerichtet. Die Gastgeber überprüften die deutsche Abwehr vorwiegend über die Außenbahnen und konnten Owomoyela und Hitzlsberger nicht nur einmal überlaufen. Ein von links quer auf die halbrechte Strafraumseite geschlagener Ball riss dann auch plötzlich die deutsche Deckung auf, Gillespie nahm völlig frei direkt ab, der Ball setzte unerreichbar für Lehmann auf und wäre auch unter die Querlatte ins Tor gegangen, hätte nicht Robert Huth mit einem Handspiel eingegriffen und die Kugel über den Kasten gelenkt. Huth sah Roten Karton und Healy schickte beim Elfer den Arsenal-Schlussmann in die falsche Ecke (15.). Kaum geschockt gingen die Deutschen jedoch umgehend wieder in die Offensive und glichen prompt aus. Ballack hatte aus dem linken Mittelfeld auf Asamoah in die Spitze gepasste, der Schalker den Ball geschickt mit der Brust gestoppt, sich am Gegenspieler links vorbeigewunden und mit links abgezogen. Torwart Taylor verpasste und Clyde lenkte den Ball nur noch ins Tor (17.). Damit waren die Höhepunkte vor der Pause allerdings bereits auch vorbei. Aufgrund zu vieler Fehler im Abspiel in die Angriffsspitze blieben die Deutschen vorne ohne Durchschlagskraft, während die Nordiren immerhin zwei Halbchancen erarbeiteten, weil gerade Owomoyela und Hitzlsberger immer wieder zu weit von ihren Gegenspielern entfernt standen.

Mit Deisler und Schweinsteiger wechselte Klinsmann zur zweiten Halbzeit allerdings zwei Spieler ein, die sichtbar das Angriffsspiel des DFB-Teams belebten. Die beiden Münchener rissen vorzugsweise über die Außenbahnen immer wieder Breschen in die nunmehr überforderte nordirische Defensive. Dennoch musste Klinsmanns Truppe auch zwei Torabschlüsse von Jones überstehen, ehe sich die eigene Überlegenheit endgültig durchsetzte. Es begann mit einem mit rechts aus dem linken Halbfeld von Deisler vor den Torraum gezogenen Freistoß, den Ballack per Flugkopfball im kurzen Toreck zum 2:1 unterbrachte (62.). Der überragende Kapitän der Deutschen war auch für das 3:1 verantwortlich, das er per Foulelfmeter erzielte (66.). Schweinsteiger war von Gillespie per Bodycheck niedergestreckt worden. Auswechslungen auf beiden Seiten unterbrachen den Spielfluss nun regelmäßig, doch das deutsche Team beherrschte längst sicher den Ball und harmlosen Gegner. Als das Spielgerät nach einem Pressschlag im Mittelfeld zwischen Schweinsteiger und Smith über die Deckung der Gastgeber flog hatte das eingewechselte Geburtstagskind aus Köln, Lukas Podolski, gut aufgepasst und sprintete auf das Tor zu. Ehe Ersatztormann Ingham eingreifen konnte, spitzelte der Torschützenkönig der 2. Liga den Ball überlegt ins rechte Toreck und markierte den 4:1-Endstand (82.). Zu zehnt hatte die Deutschen ihren Gegner auch bis Schlusspfiff weiter sicher im Griff und das erste Probespiel vor dem Confed-Cup recht überzeugend abgeschlossen.