Auf der Liste der bedrohten Klubs

von Günther Jakobsen15:27 Uhr | 31.03.2011

Nicht nur in der Bundesliga hängen unerwartet einige Klubs in Tabellenregionen fest, die alles andere als angenehm zu bezeichnen sind. Auch in anderen europäischen Ligen droht Traditionsklubs, die überwiegend der höchsten Spielklasse ihrer jeweiligen Länder angehörten, der Absturz in Zweitklassigkeit.

Der siebenmalige französische Meister AS Monaco war schon in den letzten fünf Jahren nicht mehr in der Spitzengruppe vertreten - in dieser Saison droht dem Team aus dem Fürstentum jedoch sogar die Verbannung in die Provinz der Ligue 2. Die zahlreichen Unentschieden (14) sorgten nahezu von Saisonbeginn an dafür, dass das Team sich nicht von der Abstiegsregion distanzieren konnte. Auch der Trainerwechsel - seit dem 11. Januar ersetzt Laurent Banide den als Spieler mit dem Olympiasieg von 1984 erfolgreichen Guy Lacombe - brachte keinen Aufwärtstrend. Zeit genug, die Abstiegsränge zu verlassen, bleibt jedoch noch (zehn Spiele).

In der englischen Premier League hat sich West Ham United zuletzt zwar mit einer kleinen Erfolgsserie auf Platz 17 hochgearbeitet, doch sind die „Hammers“ weit davon entfernt, Entwarnung ausrufen zu können. Als Chance ist allemal zu sehen, dass angesichts von noch acht Spieltagen die halbe Liga im Abstiegskampf steckt; das Restprogramm der von Avram Grant gecoachten Mannschaft beinhaltet allerdings u.a. die Begegnungen mit den Topklubs ManUnited, ManCity und FC Chelsea, die noch ehrgeizige Ziele verfolgen. In der vergangenen Saison konnte der vierte Abstieg gerade noch vermieden werden …

Sampdoria Genua, der Serie A-Meister der Saison 1990/91, im letzten Jahr immerhin noch Vierter des Klassements, wackelt bedenklich. Es ging rasant und kontinuierlich weiter bergab, nachdem in der Winterpause die Schlüsselspieler A. Cassano und Pazzini abgegeben wurden. Dass die letzten vier Spiele verloren gingen schmerzt umso mehr, da man im Abstiegskampf mit Parma, Catania und Cesena direkter Konkurrenz unterlag. Noch hält Sampdoria Platz 16, aber drei Punkte zu Abstiegsrang 18 erscheinen angesichts der Entwicklung als äußerst dünnes Polster.

In der Schweiz stehen derzeit neben Xamax Neuchatel die Dinos des eidgenössischen Fußballs, Schlusslicht FC St. Gallen (1879 gegründet) und Grasshopper Zürich (1886) nicht gut da. Rekordmeister Zürich (27 Titel), trainiert von Ciriaco Sforza, ist mit bislang erst fünf eingefahrenen Siegen das Team, das die wenigsten Dreier dieser Spielzeit bejubeln durfte. Dem aus Bundesligazeiten mit Kaiserslautern und Bayern erfolgsgewohnten Ex-Mittelfeldspieler dürfte dieser Missstand wenig Freude bereiten. Vermeidbar ist der Abstieg aber noch für alle unten drin stehenden Klubs. Es bleiben noch elf Spieltage und dem Vorletzten des Zehnerfeldes die Relegationschance.

André Schulin



Was haben wir in der Vorrunde für einen Scheiß gespielt!

— Andreas Buck, VfB Stuttgart, nach einem 3:1 beim FC Bayern .