Aufatmen bei Schalke, aufstöhnen bei Gladbach

von Günther Jakobsen22:49 Uhr | 22.09.2010

Entwarnung für Gelsenkirchen, Notstand in Mönchengladbach. Die Königsblauen holten ihren ersten Saisonsieg, derweil die "Fohlen" selbst mit einer Führung auf eigenem Platz keine Sicherheit fanden. Der BVB schoss Lautern 5:0 aus dem Stadion, Nürnberg feierte in Unterzahl einen Last-minute-Sieg.

Bayer Leverkusens 2:1-Erfolg über Eintracht Frankfurt war deshalb verdient, weil die Gastgeber am Ende den größeren Siegeswillen zeigten. Glücklich allerdings der Zeitpunkt: Vidal verwandelte in der Schlussminute einen an ihm verschuldeten Foulelfmeter. Die Hessen hatten über weite Strecken sehr gefällig gespielt, die Partie offen gestaltet.

Eine gute halbe Stunde ließ der 1. FC K´lautern nichts zu - dann überwanden Barrios und Großkreutz erstmals für Borussia Dortmund die Defensive der Pfälzer. Damit waren die Weichen gestellt. Die Pfälzer hatten offensiv wenig zu bieten während der BVB in der zweiten Hälfte noch drei Treffer zum glatten 5:0-Erfolg draufpackte.

Einsatzwillen war dem Hamburger SV nicht abzusprechen, der weitestgehend das Nordderby gegen den VfL Wolfsburg bestimmte. Die Gäste überzeugten jedoch mit guter Abwehrarbeit und noch besseren Konterqualitäten. Speziell Grafite erinnerte mit zwei Treffern beim 3:1-Auswärtserfolg an jene Zeiten, als er gemeinsam mit Dzeko - der den dritten VfL-Treffer erzielte - zum Schrecken der Abwehrreihen avancierte.

Borussia M´gladbach kam aus dem Tief nicht heraus. Zunächst lief alles nach Plan und Arango köpfte eine eigentlich beruhigende Führung heraus (25.). Der FC St. Pauli kam durch den kurz zuvor eingewechselten Asamoah jedoch zum Ausgleich (66.), blieb bissig und feierte am Ende den Auswärtsdreier, weil Bruns seine Strafstoßchance - Browers foulte Bartels - souverän nutzte.

Der SC Freiburg traf auf einen FC Schalke, der personell, taktisch und mental enorm verändert gegenüber dem schlaffen Auftritt des vorigen Spieltags auftrat. Die im Angriff harmlosen Breisgauer gerieten früh in Rückstand (9., Rakitic), konnten nach einer Steigerung jedoch den Ausgleich markieren. In der hektischen Schlussphase hatte Schalke das bessere Ende indes für sich, konterte durch Huntelaar zum 2:1-Sieg.

Verärgert gingen die Spieler des VfB Stuttgart in die Pause. Ein Treffer Pogrebnyaks wurde nicht anerkannt und ausgerechnet der an den Gegner 1. FC Nürnberg ausgeliehene Schieber markierte die Führung für die Franken. Eine nicht unverdiente Führung, doch der Sieg geriet noch ins Wanken. Dem Platzverweis für Wolf (66., Gelb-Rot) folgte später Stuttgarts Ausgleich (85., Cacau). In der Nachspielzeit jubelten die Franken dennoch - Pinola schloss einen Gegenstoß zum 2:1-Erfolg ab.



Unglaublich ehrgeizig, sie wollen so gerne. Sie haben aber große Probleme mit der Technik. Und dann gibt es noch ein anderes Problem: Während des Trainings oder des Spiels sehen sie plötzlich einen Wal - und dann lassen sie Ball Ball sein, dann stürmen sie zu den Booten und es geht raus aufs Meer, es geht dann nur noch um den Wal.

— Sepp Piontek über die Mentalität grönländischer Fußballer