Am Freitag hat die lange Zeit des Wartens ein Ende: Mit der Partie des amtierenden Meisters Bayern München gegen den Hamburger SV startet die Bundesliga in ihre 46. Saison. Der erste Spieltag wartet nicht nur mit diesem Klassiker auf, sondern auch mit dem Westduell zwischen Leverkusen und Dortmund.
Bedauerlicherweise wird der Auftakt ohne einige der prägenden Figuren der letzten Spielzeit stattfinden. Die in Bielefeld geforderten Bremer müssen auf ihren Regisseur Diego verzichten, der mit der brasilianischen Olympia-Auswahl in Peking weilt, dem FC Bayern fehlen die verletzten Ribery und Toni und der HSV muss ohne den nach Madrid abgewanderten van der Vaart auskommen. Dennoch verspricht gerade der Nord-Süd-Gipfel ein heißer Tanz zu werden. Ihren Reiz bezieht die Veranstaltung nicht nur aus der naturgegebenen Rivalität der beiden Vereine, sondern auch aus der Tatsache, dass mit Jürgen Klinsmann und Martin Jol zwei Trainer ihr Bundesligadebüt geben. Einen Tag später werden es ihnen zwei weitere Fußballlehrer gleichtun: Bruno Labbadia, der im vergangenen Jahr bei Greuther Fürth in der Verantwortung stand, empfängt mit Bayer Leverkusen den BVB und Schalkes neuer Coach Fred Rutten erwartet Hannover 96.
Darüber hinaus feiert zur selben Zeit mit 1899 Hoffenheim (in Cottbus) gleich ein ganzer Klub seine Bundesligapremiere. Ebenfalls auf fremdem Terrain, und zwar beim VfL Wolfsburg, muss Mitaufsteiger 1. FC Köln antreten, der sich vor allem aufgrund der Verpflichtung des portugiesischen Nationalspielers Petit realistische Chancen auf eine Platzierung im Mittelfeld der Tabelle ausrechnet. Ein wenig zurückhaltender wurden die Ziele beim dritten Neuling, dem Zweitligameister Mönchengladbach, formuliert. Auf dem Weg zum Klassenerhalt können die Borussen ihre ersten Punkte am Sonntag sammeln, wenn der VfB Stuttgart am Niederrhein zu Gast ist. Nicht weniger schwer als die Aufsteiger dürfte es in dieser Saison der Karlsruher SC (gegen Bochum) haben, der nach seiner beeindruckenden Leistung im letzten Jahr sicher von niemandem mehr unterschätzt wird. Gespannt darf man auch auf die Spielpartner Frankfurt und Berlin sein, deren Kader einigen Veränderungen unterworfen wurden.
Christian Brackhagen
Heute hat er den linken Hammer ausgepackt, den er normalerweise nur zum Stehen hat.
— Jupp Heynckes über einen Treffer von Thomas Müller.