Augsburgs Abschlussschwäche rächte sich

von Günther Jakobsen22:55 Uhr | 26.10.2012

Mit einer glücklichen 1:0-Führung gingen die Hamburger Gäste in die Halbzeitpause. Augsburg hatte seine Mehrzahl an Torchancen nicht genutzt. Der kurze Zwischenspurt der Gäste, der zum 2:0-Ausbau ihrer Führung gereichte, stellte nach einer guten Stunde dann die Entscheidung gegen die mit stumpfer Klinge kämpfenden Hausherren dar.

Vor dem Anpfiff gedachte man mit einer Schweigeminute Helmut Hallers, der Augsburger Spielerlegende. Nach dem Anpfiff ergriffen die Gastgeber die Initiative und holten in der vierten Minute ihre erste gute Offensivszene heraus, als Vogt aus der Distanz abzog und Adler zur Ecke klären musste. Es dauerte nicht allzu lange, da durften sich noch Musona (8., links vorbei) und Werner, nach einem Konter (11., rechts vorbei) mit Schüssen aus der zweiten Reihe versuchen. Der HSV produzierte viele Ballverluste im Mittelfeld und kam somit bestenfalls drei Mal auf spielerischem Weg an den 16er das FCA. Mit ihrer ersten und einzigen Torchanche im ersten Spielabschnitt jedoch gingen die Norddeutschen in Führung. Son setzte sich rechts, einen Meter außerhalb des Strafraumes dynamisch durch und zog unwiderstehlich mit links ab. Jentzsch fuhr seine gesamte Länge aus, hatte aber keine Chance an den Ball zu kommen (13.). Augsburg konnte keinen Nutzen aus dem fehlerhaften Spiel der Gäste schlagen und verpasste noch eine Möglichkeit durch Hain, der aus spitzem Winkel verzog (22.). Danach steuerte die Partie ohne Höhepunkte der Pause entgegen.

Werner verpatzte in der 49. Minute eine Riesenchance, als er freistehend aus kurzer Distanz einen Kopfballaufsetzer neben den rechten Pfosten platzierte. Dies sollte die letzte gute Möglichkeit der Gastgeber bleiben, denn die Hanseaten erlaubten sich nun weniger Fehler und zeigten Präsenz in der Offensive. Diekmeier, rechts im 16er durch, knallte den Ball beim ersten guten HSV-Durchbruch nach der Pause noch ans Außennetz (50.) und Beister, der über links in den FCA-16er stürmte, prüfte Jentzsch in der 58. Minute mit einem scharfen Schuss aus spitzem Winkel. Die Augsburger schienen überrascht von der plötzlichen Agilität der Gäste und liefen der Musik nur hinterher, als die Kugel über Son und van der Vaart - der in der ersten Halbzeit ungewohnt tief stand - schneidend auf Rudnevs in den Strafraum gespielt wurde. Der Lette war zwar ein wenig von einem Gegenspieler bedrängt, setzte sich allerdings resolut durch und vollstreckte aus kurzer Entfernung zum 2:0 (63.). Damit war die Entscheidung gefallen. Augsburg fand kaum noch Mittel, gegen die nun sicher stehenden Hamburger eine Torchance herauszuspielen. Adler musste in der 86. Minute noch eine gefährliche Flanke abfangen - sonst hätten zwei Augsburger frei an den Ball kommen können - ansonsten blieben die Gastgeber, die insgesamt 13 Eckstöße herausholten, harmlos. Der eingewechselte Bance hatte überhaupt keine Abschlusschance.

André Schulin



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