Babbel wieder in München

von Günther Jakobsen16:27 Uhr | 09.03.2012

An der Schnittstelle zu den Abstiegsrängen rangieren Köln und Hertha - im RheinEnergieStadion die Kontrahenten eines wichtigen Spiels zweier Tabellennachbarn. Markus Babbel kommt zum zweiten Mal in dieser Saison als Gästecoach (in der Hinserie mit Berlin) nach München.

Mit einem Treffen der Gegensätze beginnt der 25. Spieltag. Stuttgart darf sich aufgrund seiner letzten Erfolge wieder Hoffnung auf das Erreichen eines internationalen Startplatzes machen, während die Lauterer Gäste schon seit Langem vergebens auf das Erfolgserlebnis warten, das die Talfahrt bremsen könnte. „Tore sind entscheidend, um Spiele zu gewinnen“, bringt Marco Kurz das Problem der Pfälzer auf den Punkt. Sein Stuttgart Pendant Bruno Labbadia, einst erfolgreicher Goalgetter Kaiserslauterns, warnt seine Mannschaft vor dem Tabellenletzten: „Natürlich strotzen die Lauterer aktuell nicht vor Selbstvertrauen, aber der FCK ist eine Mannschaft, die bedingungslos kämpfen kann und niemals aufgibt.“

Gladbach - Freiburg
Augsburg - Dortmund
Köln - Hertha

Für die beiden anderen, am meisten gefährdeten Teams stehen Spiele bei Mannschaften an, die am entgegen gesetzten Ende der Tabelle rangieren. Freiburg reist zum Tabellendritten Mönchengladbach, derweil der FC Augsburg den Tabellenführer BVB empfängt. „Wir kennen ihre Situation, weil wir vor acht, neun Monaten auch noch gegen den Abstieg gekämpft haben. Damals war es auch nicht leicht, gegen uns zu spielen. Solche Teams spielen um ihr Leben“, kann sich MG-Coach Lucien Favre noch gut in die Lage der Gäste aus dem Breisgau versetzen. Deren Übungsleiter Christian Streich erkennt die Leistung der „Fohlen“ an: „Von der Spielanlage her und vom Rhythmus auf dem Platz sind sie dieses Jahr eine absolute Topadresse.“ Sein nachfolgendes: „Aber wir sind auch nicht schlecht …“, lässt erahnen, dass sich die Breisgauer keineswegs ohne Hoffnung auf den Weg machen. Jürgen Klopp hat für seine Schwarzgelben im Gastspiel beim FCA Besonderheiten ausgemacht: „In bestimmten Zonen spielen sie Manndeckung und in der Offensive sind sie sehr, sehr flexibel. Darauf trifft man nicht jede Woche, und das alles macht es zu einer echten Herausforderung.“ Ein so genanntes Sechspunktespiel steht für die Tabellennachbarn Köln (Platz 14) und Hertha BSC (15) an. „Der Sieger am Samstag sammelt einen Big-Point im Abstiegskampf und verschafft sich etwas Luft. Deshalb ist es sehr wichtig für uns, Hertha zu schlagen“, ist FC-Keeper Michael Rensing erpicht darauf, dieses Spiel zu gewinnen. Die Berliner können wieder auf die zuvor gesperrten Ottl und Niemeyer zurückgreifen.

Wolfsburg - Leverkusen
Mainz - Nürnberg
FC Bayern - Hoffenheim

Dass der FC Bayern nach den wechselhaften letzten Spielen unter Druck steht, sieht der Ex-Bayer Markus Babbel - mit der TSG Hoffenheim zu Gast in München - nicht als Vorteil. „Beim FC Bayern stehst du immer unter Druck, es wird immer erwartet, dass du jedes einzelne Spiel gewinnst, selbst wenn Du an der Spitze stehst. Wir werden uns nicht verstecken, aber eins ist auch klar: der FC Bayern ist hoher Favorit.“ Beim Spiel FSV Mainz gegen den 1. FC Nürnberg ist ein Favorit nicht so leicht auszumachen. Das sieht auch Dieter Hecking so. Aufgrund der Steigerung seiner Clubberer in den letzten Wochen wagte er jedoch die Aussage: „Wenn wir jetzt auch in Mainz gewinnen sollten, erkläre ich den Abstiegskampf doch für beendet. Nicht, weil 34 Punkte reichen würden, aber weil wir dann noch genügend Spiele hätten, um noch die restlichen Punkte zu holen.“ Vor der Partie VfL Wolfsburg vs. Bayer Leverkusen warnt Felix Magath davor, die 1:7-Schlappe der Gäste in der Champions League ins Kalkül zu beziehen: „Die hohe Niederlage in Barcelona besitzt keinerlei Aussagekraft für die Bundesliga“, meint Magath. Für Jiracek, Polak und Vieirinha sieht er realistische Chancen, zum Einsatz zu kommen.

Werder - Hannover
Schalke - Hamburg

Arnautovics beim Spielen mit seinem Hund erlittenes Missgeschick (Innenbandriss) verdirbt dem Österreicher die Chance, wieder einmal in Werders Startformation zu rücken. Sein Landsmann Prödl hingegen darf darauf hoffen, nach einer Zwangspause (schwere Gesichtsverletzung) wieder am Punktekampf beteiligt zu werden. Gegner der Hanseaten ist der Nordrivale Hannover 96, der beim Gastspiel im Weserstadion weiterhin auf Schmiedebach verzichten muss (Muskelfaserriss), derweil Dioufs Auflaufen noch unsicher bleibt (Außenbandverletzung). Der Spieltagsabschluss wird von den Bundesligaurgesteinen FC Schalke und Hamburger SV bestritten, die zuletzt nicht überzeugten. „Wenn wir weiter oben mitmischen wollen, müssen wir punkten“, fordert Huub Stevens. Die Gäste müssen zwangsweise auf drei Akteure verzichten: die Gesperrten Guerrero und Jarolim, sowie Aogo (Wadenverletzung).



Er wird bei uns nur Doc genannt. Wenn in der Mannschaft irgendetwas zu besorgen ist, dann macht er das.

— Peter Neururer, Trainer 1. FC Saarbrücken, über Michael ,,Doc" Krätzer.