Barca besser als das Ergebnis

von Günther Jakobsen12:18 Uhr | 01.04.2010

Während Inters 1:0-Sieg gegen ZSKA unstrittig in Ordnung ging, vielleicht noch um einen Treffer zu gering ausfiel, entsprach die 2:2-Punkteteilung zwischen Arsenal und Barca nicht den Möglichkeiten. Der Gast aus Spanien vergab schon im Hinspiel die Chance, für eine Vorentscheidung zu sorgen.

Als Nasri in der 23. Minute einen gefährlich knapp am rechten Pfosten vorbeisausenden Diagonalschuss - Arsenals erste gute Torchance - abgefeuerte, hätten die britischen Gastgeber eigentlich längst hoffnungslos zurückliegen müssen. Der FC Barcelona hatte die „Gunners“ spielerisch völlig überlaufen und hochkarätige Chancen erspielt. Almunias Klasseleistung in mehreren Situationen bewahrte Arsenal vor einem Debakel, hinzu kamen einige Abschlüsse, bei denen Barca ein wenig die Präzision fehlte (Ibrahimovic, Messi, Xavi). Als zur Pause ein 0:0 von der Anzeige prangte, konnte dies dem Spielverlauf nach nur als verfrühter Aprilscherz betrachtet werden. Sofort nach Wiederbeginn war Ibrahimovic konsequenter: Auf rechts mit einem langen Ball auf die Reise geschickt, überlupfte er Almunia mit einem perfekten Heber zum längst überfälligen 1:0 für die Gäste (46.). Haarsträubend offen in der Defensive, ermöglichte Arsenal dem Schweden in der 59. Minute den Treffer zum 2:0. Unbedrängt konnte Ibrahimovic, leicht rechts versetzt, mit dem Ball in den Sechzehner laufen und wuchtig ins kurze Eck hämmern. Walcotts Schnelligkeit, er war gerade zuvor eingewechselt worden, führte die Gastgeber auf 1:2 heran (69.). Sein Stürmerkollege Bendtner hatte ihm das Leder in den Lauf gespielt und der Engländer überwand Valdes. Barcas Tempo war nicht mehr ganz so hoch, aber dennoch hatte man das Spiel halbwegs im Griff. Dann die 84. Minute. Puyol foulte Fabregas im Sechzehner und sah dafür die Rote Karte. Der Gefoulte führte den Strafstoß noch erfolgreich zum 2:2-Endstand aus, konnte wegen der beim Foul erlittenen Verletzung (Beinbruch vermutet) die Restspielzeit jedoch nur noch humpelnd weitermachen.

Das zweite am Mittwoch ausgetragene Viertelfinalspiel, zwischen Inter Mailand und ZSKA Moskau, konnte längst nicht mit dem spielerischen Niveau der Partie in London mithalten. Auch in Mailand ging es torlos in die Halbzeitpause, doch hatte man bis dahin nur wenige Torraumszenen gesehen. Moskaus disziplinierte Defensive hielt Inters Angriffsversuchen stand; die Eigeninitiative der Gäste blieb sehr überschaubar. Im zweiten Spielabschnitt schalteten die Gastgeber dann einen höheren Gang ein. Der Lohn war Militos 1:0-Siegtreffer aus der 65. Minute. Letztlich ein magerer Ertrag, denn die Mailänder waren einem weiteren Treffer nun weitaus näher als Moskau dem Ausgleich.

André Schulin



Ich dachte, der Torwart darf im Strafraum die Hände benutzen.

— Oliver Kahn zu einem mit den Händen ins Tor geboxten Ball gegen den FC Hansa Rostock.