Große Chancen aufs Finale hatte Real nach der 0:2-Hinspielniederlage ohnehin nicht mehr. Auch im Rückspiel erwies sich Barcelona als die spielstärkere und bestimmende Elf; immerhin zog sich Madrid achtbar aus der Affäre und erreichte ein Unentschieden im Camp Nou.
Ein Kopfball von Busquets nach einem Eckstoß, genau auf Real-Keeper Casillas gesetzt, markierte die erste große Torchance dieses Halbfinal-Rückspiels (22.). Bis dahin hatte sich Real Madrid gut verkauft und Barcas Kreise eingeengt, selbst allerdings auch keine nennenswerten Möglichkeiten erarbeitet. Die Gastgeber fanden nach der Kopfball-Chance jedoch ihren Rhythmus - und nun wurde es für die Madrilenen gefährlich. Zwischen der 32. und 38. Minute wirbelten die Gastgeber nach Belieben durch die Reihen des Gegners und holten fünf hochkarätige Chancen heraus, von denen vier durch Casillas entschärft wurden. Ganz große Klasse offenbarte Madrids Schlussmann besonders in der 34. Minute, als er aus kurzer Distanz Villas Abschluss in Richtung rechtes Eck parierte. Nach dieser Phase durfte Real sehr froh sein, mit einem 0:0 in die Pause gehen zu können.
Aitor Karanka, der einst als Innenverteidiger 93 Spiele für Real Madrid bestritt, ersetzte am Spielfeldrand Jose Mourinho, den gesperrten Coach der Madrilenen. Jener dürfte sich von seinem Tribünenplatz aus über die Szene aus der 46. Minute geärgert haben, in der seinem Team ein Tor aberkannt wurde. Real griff an. Der strauchelnde Ronaldo spielte das Leder zu Higuain, gegen dessen Abschluss Valdes ohne Chance blieb. Da Ronaldo im Fallen jedoch Barca-Verteidiger Mascherano ebenfalls zu Fall gebracht hatte, erkannte der Schiedsrichter auf Foulspiel. Ein einwandfreier Treffer machte den Finaleinzug der Katalanen dann praktisch perfekt: Iniestas „tödlicher Pass“ auf Pedro war der Gedankenblitz, der Barcas 1:0-Führung vorausging (54.). Real wehrte sich, störte früh und kam in der 64. Minute noch zum Ausgleich. Di Maria hatte den Ball zunächst gegen den linken Pfosten geknallt und Glück, dass ihm der Abpraller vor die Füße fiel. Mit gutem Auge für die Situation schob er das Leder dann zum zentral postierten Marcelo, der aus sechs Metern traf. Weitere Einschuss-Chancen bekamen die Gäste danach nicht mehr, da sich Barca wieder die Spielführung zurückeroberte und bis zum Abpfiff nicht mehr hergab.
André Schulin
Solange Manuel Neuer in München spielt, wird der FC Bayern Deutscher Meister.
— Felix Magath in SPORT BILD mit einer Bundesliga-Prognose.