Bayer muss vorlegen

von dpa12.02.2010 | 15:52 Uhr

Die torgefährlichste Mannschaft trifft auf das Team mit der löchrigsten Abwehr, derweil Hamburg (in Stuttgart) und Dortmund (in München) sich auswärts Seriensiegern stellen müssen. Die gestärkten Kölner versuchen ihrer schlechte Bilanz bei den Schalkern entgegenzuwirken.

In der Hinrunde entschied ein Treffer des langjährigen Gladbachers Peer Kluge den Vergleich zwischen „Fohlen“ und „Clubberern“ zugunsten der Franken. Von Kluge geht für die Gladbacher aktuell keine Gefahr aus - der Mittelfeldspieler wechselte in der Winterpause zum FC Schalke. Unangenehme Erinnerungen dürften den Borussen dennoch im Hinterkopf verbleiben, da gegen die Nürnberger in den letzten sechs Ligapartien kein Sieg gelang.

Das Fernduell um die Tabellenführung zwischen Leverkusen und München am Samstag wäre noch ein Quäntchen prickelnder, würde es als zeitgleiche Veranstaltung ausgetragen. So hat der FC Bayern den Vorteil, vor dem Anstoß gegen den BVB zu wissen, welches Resultat gegebenenfalls zur Übernahme der Spitzenposition benötigt wird. Leverkusen muss vorlegen und will seine weiße Weste gegen Wolfsburg wahren. Die äußeren Umstände sprechen für die Gastgeber, insbesondere die Trefferbilanz: Leverkusen hat die meisten Bundesligatore erzielt (46), der VfL die meisten kassiert (42).

Spannend zu beobachten wird sein, ob der Hamburger SV auswärts den Erfolgslauf der Stuttgarter bremsen kann. Nach fünf Siegen in Folge sind die Schwaben an einem Punkt angelangt, der neue Saisonperspektiven eröffnen könnte. Coach Christian Gross stellt das Spiel gegen die Hanseaten allerdings zuvorderst unter das Motto: „Wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt sammeln“. Diese Vorgabe gilt in noch höherem Maße für die Gastgeber der drei restlichen Samstagsspiele. Bochum (gegen Hoffenheim), Hannover (gegen Bremen) und die Hertha (gegen Mainz) stehen alle auf der Liste der gefährdeten Vereine - die besonders prekäre Situation der Berliner bedarf keiner weiteren Ausführung. Friedhelm Funkel kann insofern positive Impulse aufnehmen, als dass mit Dardai, Nicu und Ebert drei zuletzt fehlende Akteure wieder zur Verfügung stehen.

In den vergangenen Jahren waren die Kölner den Schalkern immer willkommene Gäste - den letzten Erfolg beim königsblauen Revierklub feierte der FC im August 1993. Siege in den beiden letzten Auswärtsspielen (in Wolfsburg und Frankfurt) ließen jedoch Punktekonto und Selbstvertrauen der Kölner ansteigen. Guter Dinge ist man beim Gastgeber des zweiten Sonntagsspiels, den Frankfurtern. „Sie dürfen die positiven Dinge der letzten Wochen ruhig mitnehmen“, empfahl Michael Skibbe seinen Spielern, den guten Saisonverlauf zu genießen. Personelle Umstellungen wollte er vor der Partie gegen die in der Rückserie noch sieglosen Freiburger jedoch nicht ausschließen. „Was in Dortmund richtig gewesen ist, muss gegen Freiburg nicht zwangsläufig auch richtig sein.“

André Schulin