Bayer Leverkusens 2:0-Sieg im Drittrunden-Rückspiel gegen Metalist Kharkov war für die Werkself selbst weniger wichtig, für die Bundesliga eher. Durch den für die Rheinländer, die bereits im Hinspiel das Achtelfinalticket quasi gelöst hatten, unbedeutenden Erfolg sicherte sich Deutschland für die Saison 2012/13 den vierten Champions-League-Platz.
Nach der 0:4-Hinspielniederlage gegen Bayer Leverkusen brauchte Metalist Kharkov schon ein Wunder, um noch ins Achtelfinale einzuziehen. An ein solches Mirakel wollten die Leverkusener allerdings nicht glauben. Trainer Jupp Heynckes nutzte deshalb den Europapokal wieder einmal als Spielwiese, um Akteuren aus der zweiten Reihe wie Jörgensen, Vida, jedoch auch Ballack Einsatzzeit zu verschaffen. Bereits in der Anfangsphase hätten die Pharmastädter ihren Gästen endgültig den Garaus machen können. Rolfes scheiterte an Metalist-Keeper Disljenkovic (5.). Bender konnte zwar wenig später den gegnerischen Schlussmann umkurven, aber den Ball nicht ins verwaiste Tor drücken (6.). Danach fingen sich allerdings die Gäste, weil Leverkusen schon damit zufrieden war, das Spiel zu kontrollieren. Die Ukrainer ließen sich zwar bei Ballverlust zurückfallen, aber wenn sie mal die Kugel hatten, versuchten sie nach vorne zu spielen. Es blieb beim Versuch. Lediglich bei zwei Devic-Distanzversuchen musste Bayer-Schlussmann Adler eingreifen (8., 19.). Ansonsten schritt die erste Halbzeit bis zur 41. Minute ereignislos fort, dann wagte Jörgensen nach einem Sololäufchen den Abschluss und zwang den gegnerischen Schlussmann Disljenkovic wenigstens zu einer Parade. Leverkusens Trainer Heynckes durfte dennoch mit der Vorstellung seiner Mannschaft im ersten Durchgang nicht zufrieden sein.
Nach der Pause kam Vidal für Bender, der wegen Magen-Darm-Beschwerden ausschied. In der zweiten Halbzeit legten die Werkskicker in allen Belangen einen Ticken zu. Dafür wurden sie nur zwei Minuten nach dem Wiederbeginn auch belohnt. Castros Schuss war noch eine sichere Beute in Disljenkovic´ Händen. Ballacks Versuch Sekunden später wurde dagegen abgeblockt, aber Renato Augusto legte den Abpraller gekonnt dem von seinen Gegenspielern vergessenen Rolfes vor, und der Bayer-Kapitän schob durch die Beine des gegnerischen Torwarts zur Führung ein (47.). Die Leverkusener Lokomotive rollte, selbst nachdem der erst 17-jährige da Costa und der zwanzigjährige Kampl eingewechselt worden waren (64.). Mit Mühe, manchmal sogar nur mit Fouls konnten die Metalist-Verteidiger die durchbrechenden Bayer-Angreifer stoppen. Die einzige Schwäche der Platzelf nach der Pause war der letzte Pass, der viel zu selten ankam. Auch Kießlings Zuspiel in der 70. Minute auf Ballack geriet zu lang, der eingewechselte da Costa rettete den Ball noch vor dem Toraus, und nach dem Pass des Youngsters knallte der in der zweiten Hälfte stärker gewordene Ballack die Kugel unter die Latte - zum 2:0. Da Costa hätte seine gute Leistung sogar mit einem Tor krönen können. Nach einem Abwehrfehler von Fininho scheiterte der 17-Jährige jedoch erst an Disljenkovic. Dann schob er das Spielgerät am verwaisten Gehäuse vorbei (81.), genauso wie fünf Minuten später die andere Nachwuchshoffnung Kampl.
Senthuran Sivananda
Es war kein Rückschritt, eher ein Schritt aus dem Radar heraus.
— Sebastian Polter, Neuzugang beim VfL Bochum, über seinen Wechsel zu Fortuna Sittard.