Das 51. rheinische Derby zwischen Leverkusen und Köln war von der ersten bis zur letzten Minute ein sehenswertes Bundesligamatch. Bayers Doppelschlag zu Beginn der zweiten Hälfte entschied die Partie, derweil die Kölner eine Niederlage nicht verdient hatten.
Der beständige Schneefall beeinträchtigte das rheinische Derby nicht. Von der ersten Minute an entwickelte sich ein gut anzusehendes Spiel, voller Tempo, Einsatz und wechselhaftem Verlauf. Die erste brisante Torsituation produzierte Bayer - Helmes konnte die halbhoch herein geschlagene Flanke jedoch nicht kontrolliert aufs Kölner Tor bringen (6.). Ein schöner Angriffszug über die linke Seite brachte Leverkusens Führung. Augustos Schuss konnte Mondragon noch mit gutem Reflex parieren, gegen Helmes’ Nachschuss war er dann machtlos (21.). Kölns Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Podolski, der Dreh- und Angelpunkt in einer starken FC-Mannschaft, zirkelte einen Freistoß in Leverkusens Sechzehner, den Geromel mit der Fußspitze volley nahm. Vom Innenpfosten prallte das Leder über die Linie (27.). Die Gastgeber erkämpften sich im Anschluss die größeren Spielanteile, mussten jedoch vor den Kölner Gegenstößen auf der Hut sein. Ein FC-Konter in der 43. Minute verpuffte nur deshalb ohne Wirkung, weil Breckos Querpass auf den frei durchgestarteten Freis zu ungenau kam.
Das schon in den ersten 45 Minuten hoch interessante Spiel wurde nach Wiederbeginn noch spannender. In der 55. Minute fuhr Köln einen schönen Angriff über links, Ehret verlor das Leder jedoch unmittelbar vorm Leverkusener Sechzehner. Die Gastgeber konterten über die linke Seite. Vidal spielte den Ball quer zu Barnetta, der mit links zum 2:1 vollstreckte. Nur drei Minuten später trafen auch die Kölner wieder - doch Podolski soll im Abseits gestanden haben. Eine Millimetersache. Mit dem 3:1 für Bayer schien dann kurz darauf alles entschieden. Nach einem Leverkusener Eckstoß köpfte Friedrich das Spielgerät an die Unterkante der Latte. Gedankenschnell setzte Reinartz nach und köpfte den zuvor auf der Linie aufsetzenden Ball in Netz (61.). Mit zwei Toren im Rückstand rafften sich die Gäste jedoch zu einer beeindruckenden Gegenwehr auf. Der eine Minute zuvor eingewechselte Lanig erzwang nach Zuspiel Podolskis den 2:3-Anschluss (65.) und hätte nur gut 50 Sekunden später sogar egalisieren können, drückte die Hereingabe Ehrets aus kurzer Distanz jedoch neben den Pfosten. Köln war nun am Drücker und die Partie völlig offen. Erst in den letzten Minuten, als die Gäste es mit der Brechstange versuchten, stand Leverkusen wieder stabil genug, um einen erneuten Ausgleich zu verhindern.
André Schulin
Sie sollten wenigstens das kleine Abitur haben.
— Toni Polster über Spielerfrauen.