Mit einem Auswärtserfolg beim FC Valencia hätte sich Bayer Leverkusen vorzeitig für das Achtelfinale der Champions League qualifiziert, und ein Sieg lag im Bereich des Möglichen. Aber stattdessen verloren die Rheinländer nicht nur das Spiel, sondern auch den direkten Vergleich gegen die Spanier.
Obwohl die Leverkusener Anstoß hatten, lagen sie bereits nach elf Sekunden zurück. Denn sie passten den Ball erst einmal zurück zu ihrem Torwart Leno. Dessen anschließender Abschlag landete beim gegnerischen Stürmer Jonas, und der Brasilianer schoss den Ball direkt ins Tor (1.). Die Werkskicker brauchten eine Viertelstunde, um den Schock des frühen Gegentreffers aus den Beinen zu schütteln. Sie verloren in dieser Phase in der Vorwärtsbewegung die Bälle zu schnell wieder und hatten in der Defensive vor allem auf den Außenbahnen ihre Mühe mit den gut kombinierenden Spaniern. In der 13. Minute hatte der Gast aus Deutschland Glück, dass Pablo Hernandez frei vor dem gegnerischen Gehäuse die Kugel vom Fuß sprang. Nach einer guten Viertelstunde schwamm sich die Werkself jedoch frei und besaß eine erste gute Torchance. Valencia-Keeper Diego Alves wehrte nach einer Ecke Topraks Kopfball noch gerade vor der Torlinie ab (17.). Zudem mussten die spanischen Hausherren ab der 24. Minute auf Banega verzichten, der sich ohne Fremdeinwirkung eine Knieverletzung zuzog. Die Partie kippte nun zugunsten der Rheinländer. Wenn die Gastgeber überhaupt mal nach vorne durchkamen und nicht schon im Mittelfeld den Ball verloren hatten, dann blieben sie an der inzwischen sicher stehenden Leverkusener Abwehr hängen. Nach einer guten halben Stunde fiel der verdiente Ausgleichstreffer: „Zorro“ Ballack, der wegen seines Nasenbeinbruchs eine Maske tragen musste, mit der er so aussah wie die berühmte Romanfigur, schlug von der linken Seite eine schulbuchmäßige Flanke, die Kießling ins Netz nicken durfte (31.). Auch nach dem Ausgleich blieb Bayer erst einmal am Drücker und störte die Platzelf früh. Der gegnerische Schlussmann Diego Alves musste wie schon im Hinspiel einen Distanzversuch Schürrles über den Querbalken lenken (39.).
Nach dem Seitenwechsel ließen die Rheinländer dagegen die Spanier kommen. Doch deren uninspirierte Angriffsbemühungen prallten an der Leverkusener Abwehr ab. Bayer zeigte bei seinen Vorstößen nicht nur den besseren Fußball, sondern war auch etwas gefährlicher. Zu diesem Zeitpunkt deutete nichts auf einen Heimsieg hin. Dementsprechend unerwartet gingen die Iberer in der 65. Minute erneut in Führung. Mathieu entwischte auf dem linken Flügel seinem Gegenspieler Sam und flankte in die Mitte, wo Soldado schneller schaltete als Toprak und seine Hacke in den Ball hielt. Leno im Leverkusener Tor sah ebenfalls nicht glücklich aus, weil er die Kugel durchrutschen ließ. Immerhin legten die Werkskicker direkt nach dem erneuten Rückstand wieder den Hebel von Abwehr auf Angriff um. Schürrle brachte das Spielgerät auch im Tor unter, allerdings wurde der ehemalige Mainzer wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung zu Unrecht zurückgepfiffen (70.). Stattdessen kassierten die Gäste sogar das 1:3: Nach einer Ecke von Tino Costa köpfte Rami den Ball in die Maschen, nachdem er sich grenzwertig gegen Bender durchgesetzt hatte (75.). Mit der Zwei-Tore-Führung im Rücken wehrte Valencia Bayers Schlussoffensive mühelos ab.
Senthuran Sivananda
Ich habe unrasiert schon ein paar Mal recht gut gespielt.
— Bayern-Bomber Gerd Müller mit einem neuen Ritual vor dem Spiel.