Bayern legte vor

von Günther Jakobsen18:10 Uhr | 27.11.2004

Zumindest den VfL Wolfsburg (2:3 gegen Hertha) hält Rekordmeister Bayern München nach dem 4:2 über Mainz vor den Sonntagsspielen von Schalke und Stuttgart mit nunmehr fünf Punkten Differenz auf Distanz. Etwas erholt zeigten sich Meister Werder Bremen gegen Dortmund, Leverkusen in Rostock, Bochum gegen Nürnberg und Kaiserslautern gegen Freiburg. Derweil überzeugte der HSV auch in Gladbach.

Zur Pause führte der FC Bayern München gegen den FSV Mainz 05 bereits mit 3:0 durch Tore von Pizarro (14.), Scholl (35.) und Makaay (45.). Dabei hatte die Klopp-Truppe gut begonnen, doch der FCB zeigte sich im Abschluss eiskalt. Nach der Pause gingen die Hausherren fahrlässiger mit ihren Chancen um und 05 kam durch Babatz auf 1:3 (84.) heran. Das Endergebnis stellten dann Ballack (88.) und Weber (90.) her. Bayern festigte eindrucksvoll gegen keineswegs enttäuschende Mainzer den Spitzenplatz.

Verfolger VfL Wolfsburg verlor dagegen erstmals in dieser Saison zweimal hintereinander, denn auf der Gegenseite hatte Hertha BSC Berlin in Marcelinho einen überragenden Akteur, der nicht nur alle Gäste-Tore schoss (16., 47., 75.), sondern dabei auch kaltblütig die VfL-Abwehrschnitzer nutzte. Die Wölfe hatten zwar durch Thiam (50.) und Brdaric (67.) den 0:2-Rückstand zwischenzeitig egalisiert, doch ein weiterer Treffer gelang gegen die vorzügliche Berliner Defensive nicht mehr.

Meister Werder Bremen tat sich gegen hinten gut organisierte Borussen aus Dortmund eine gute halbe Stunde lang äußerst schwer. Doch auf Vorlage von Klose brachte Johan Micoud die Hanseaten verdient in Front (32.). Vom BVB war offensiv wenig zu sehen, so dass der zweite Treffer für die Bremer nur eine Frage der Zeit war und durch Ismaels Kopfball auch nach 57 Minuten fiel. Danach wollte der SVW nicht mehr den großen Druck ausüben und Dortmund konnte es nicht.

Der Hamburger SV dominierte bereits vor seinem ersten Tor die Partie bei Borussia Mönchengladbach recht deutlich. Mit einem Doppelschlag kurz vor der Pause wurde dieser Zustand auch zählbar untermauert. Barbarez traf zum 1:0 (41.) und Beinlich zirkelte drei Minuten später einen Freistoß über den Innenpfosten ins Netz. Joker van Hout brachte kurz nach dem Wechsel Gladbach zwar auf 1:2 heran und der HSV musste nach der Gelb-Roten Karte für Boulahrouz (55.) auch etwas bangen. Doch der Advocaat-Truppe fehlte es im Angriff an der nötigen Durchschlagskraft und die HSV-Konter waren einfach gefährlicher. Nachdem Barbarez von Heinz gefoult wurde, schoss der Bosnier den Elfer sicher ins Netz (82.) und die Partie war entschieden.

Nach dem 3:1 über den 1. FC Nürnberg fand der VfL Bochum wieder Anschluss an die Nichtabstiegsplätze. Lokvenc (21.) und Kallas Kopfball (42.) brachten die Heimelf zur Pause in Führung, die Lokvenc mit seinem zweiten Tor gleich nach dem Wechsel auf 3:0 erhöhte (48.). Das Kopfballtor vom Führenden der Torschützenliste, Marek Mintal, brachte den Club zwar noch einmal ins Spiel, doch zur Wende reichte es nicht mehr.

Einen interessanten Abstiegskampf sahen die Zuschauer am Betzenberg zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem SC Freiburg. Lange Zeit war die Partie ausgeglichen, doch Amanatidis brach in der 44. Minute mit einem unhaltbaren Drehschuss den Bann. Als Freiburg immer besser ins Spiel kam, konterte die Jara-Elf ihren Gast aus und Amanatidis war erneut der Torschütze (70.). Den Schlusspunkt setzte der Ex-SC-Mittelfeldspieler Zandi zwei Minuten vor dem Abpfiff. Der FCK-Erfolg fiel wesentlich zu hoch aus. FCK-Torwart Wiese erlitt ohne Einwirkung eines Gegners eine schwere Knieverletzung.

Neben Freiburg verlor auch Hansa Rostock vorerst den Anschluss an die rettenden Plätze. Gegen das clever konternde Team von Bayer Leverkusen wurde erneut vor eigenem Publikum gepatzt. Berbatov brachte die Werkself nach 36. Minuten nach vorne. Sturmkollege Voronin machte in zweiten Durchgang den Sack zu (64.) und sorgte dafür, dass die Mecklenburger die Rote Laterne behielten und zum achten Mal in Folge zu Hause ohne Punkt blieben.



Wir dürfen uns nicht treiben lassen von den Ergebnissen der anderen und skurrile Ideen entwickeln, auch wenn es ein Stück weit verleitet, nervös zu werden.

— Kölns Trainer Markus Gisdol zur Situation des FC nach dem 1:2 beim 1. FC Union Berlin.