Bayern souverän, BVB und Schalke aussichtsreich

von Günther Jakobsen15:03 Uhr | 21.02.2013

Zwischenfazit der Achtelfinals: Gute Chancen für die drei Bundesligisten, eine überraschende Niederlage Barcas und mit Juve ein Team, das so gut wie durch ist. Real Madrid konnte seine Vorteile gegenüber ManUnited nur in ein Remis umsetzen.

Die Achtelfinal-Hinspiele wurden von drei Klubs genutzt, sich mit Auswärtssiegen eine hervorragende Basis zu schaffen. Die sicherste Bank ist wohl Juventus Turin. Juve dürfte nach dem 3:0-Sieg bei Celtic Glasgow das Viertelfinale nicht mehr zu entreißen sein. Der Serie-A-Tabellenführer ist defensiv äußerst stabil, ging ungeschlagen durch die CL-Gruppenphase und ist in der Offensive schwer auszurechnen, da die Torgefahr von mehreren Akteuren, auch aus dem Mittelfeld ausgeht. Der FC Bayern überzeugte beim 3:1-Erfolg im Emirates Stadium. Gegen die „Gunners“ sollte das ein ausreichendes Polster sein, um, eine konzentrierte Leistung vorausgesetzt, in die Runde der letzten Acht einzuziehen. Paris St. Germain schließlich legte den soliden Grundstein fürs Weiterkommen im Estadio de Mestalla, wo man es allerdings versäumte, den Gastgeber FC Valencia deutlicher als 2:1 zu bezwingen. Das Fehlen des im Rückspiel gesperrten Ibrahimovic kappt zudem ein Stück Durchschlagskraft der Franzosen ab; dennoch liegen die Vorteile auf Seiten des Ligue-1-Spitzenreiters.

Der unerwartet glatte 2:0-Heimsieg des AC Mailand über den FC Barcelona, bei dem man den Katalanen so gut wie keine Torchance gestattete, setzt den spanischen Tabellenprimus beachtlich unter Druck. „Es ist ein schlechtes Ergebnis“, erklärte Barcas interimsweise verantwortlicher Coach Jordi Roura. „Milan hat sein Spiel gespielt. Sie waren zahlreich in der Defensive, sie waren organisiert und gut eingestellt.“ Seine Zuversicht erschütterte das alles jedoch nicht: „Wir sind überzeugt, dass wir den Einzug in die nächste Runde in Barcelona klarmachen.“ Der erste Teil des iberischen Duells FC Porto vs. FC Malaga ging an die von Vitor Pereira gecoachten Portugiesen. Moutinhos Treffer aus der 56. Minute - und Abseitsposition - belohnte die überlegenen Gastgeber jedoch nicht adäquat. Pereira: „Unser erstes Ziel war es, zu gewinnen, das zweite, kein Gegentor zu kassieren. Aber nach so einem guten Spiel von der ersten bis zur letzten Minute hätten wir ein zweites Tor verdient gehabt.“

Zu den drei Mannschaften, deren Auswärtsremis’ Anlass zur Zuversicht erlauben, zählen der BVB und Schalke. Beide Bundesligisten hätten ihre Hinspiele auch siegreich gestalten können; die Dortmunder leisteten sich bei Schachtar Donezk allerdings die vermeidbar erscheinende Notwendigkeit, gleich zweimal einen Rückstand ausgleichen zu müssen. Lewandowski und, sehr spät, Hummels gelang dies. Somit stellt das 2:2 aufgrund der Auswärtstore einen leichten Vorteil für die Schwarzgelben dar. Schalke egalisierte durch Jones einen 0:1-Rückstand bei Galatasaray, was dem Spielverlauf auch gerecht wurde. „Es war ein ausgeglichenes Spiel“, fasste Fatih Terim zusammen, was ebenfalls nicht zu widerlegen war. „Das ist das Spiel, auf das die Welt wartet“, hatte Jose Mourinho den Schlagabtausch Real Madrids gegen Manchester United gepriesen. Auf einen Sieger wartete die Welt beim Hinspiel in Madrid vergebens. Etwas schmeichelhaft entführten die „Red Devils“ ein 1:1-Unentschieden. „Ich glaube nicht, dass United zuhause so defensiv spielen wird wie hier“, erwartet Mourinho, dass die Madrilenen im Rückspiel mehr Raum vorfinden werden, ihr Spiel aufzuziehen.



Natürlich freue ich mich, dass ich noch mal zeigen konnte, dass ich nicht auf den Altglas-Container gehöre, sondern noch ein bisschen was im Tank hab'.

— Bayern Münchens Thomas Müller am 23. August auf die Frage, ob er nach dem Champions-League-Sieg 2020 nun auch so etwas wie Genugtuung empfinde.