Ein kroatischer Doppelschlag durch Ilicevic und Lakic zwang den FC Bayern in die Knie. Der Aufsteiger aus Kaiserslautern kompensierte die Überlegenheit der Gäste mit couragiertem läuferischen Einsatz und einem aufmerksamen Keeper.
Von Beginn an hielten sich die Lauterer an die Vorgabe ihres Trainers, sich nicht einschnüren zu lassen. Wann immer es die Situation erlaubte, trugen sie den Ball in die Hälfte des Gegners. Gleichwohl wurden Bayerns spielerische Vorteile schnell deutlich, aber die erste richtig gute Torchance wurde erst in der 24. Minute erarbeitet. Nach Schweinsteigers perfektem Zuspiel tauchte Müller frei vor FCK-Keeper Sippel auf, schob die Kugel jedoch rechts am Tor vorbei. Bayern erhöhte daraufhin die Schlagzahl; Olic (33., verpasst Riberys Flanke) und Klose (35., Kopfball übers Tor) verpassten allerdings den Führungstreffer. Die Pfälzer hatten ihre Gefährlichkeit zuvor schon angedeutet - und plötzlich schlugen sie zu. Nach einem Ballverlust Riberys setzte Dick einen Querpass auf Ilicevic an, den Nemec klugerweise durchgehen ließ. Aus ungefähr 18 Metern platzierte Ilicevic den Ball dann unhaltbar für Butt ins rechte Eck (36.). Der Rückstand verunsicherte die Gäste, die das Leder kurz nach dem Anstoß verloren. Ilicevic spielte den Vorlagengeber zum 2:0 durch Lakic, nur eine Minute nach dem Führungstreffer. Die wütenden Gegenangriffe der Bayern kurz vor der Pause blieben ohne Erfolg.
Miro Klose war in der Pfalz herzlich begrüßt worden - daran lag es jedoch nicht, dass er zwei Chancen zu Beginn des zweiten Durchgangs ausließ. Sippel fing seinen Schlenzer ab (47.) und der Schuss aus 15 Metern war zu hoch angesetzt (50.). Eine Minute später setzte auch Olic in der Münchener Drangphase das Leder über den Pfälzer Querbalken. Ab der 60. Minute konnte der FCK wieder mit Gegenstößen vorstellig werden, die Entlastung brachten. Van Gaal tauschte aus, brachte Kroos und Pranjic für Olic und Contento (63.), später wurde Klose durch Gomez ersetzt (75.). Gegen die verbissen kämpfenden Pfälzer fruchteten aber auch diese Umstellungen nicht. Chancen waren zwar da - Kroos (67., Sippel pariert) und Ribery (68., Kopfball links vorbei) hätten den Anschluss markieren können, doch fehlte auch nicht viel, dass Rodnei per Kopf das 3:0 markiert hätte (75., links vorbei). Ein 16-Meter-Schuss durch Kroos, den Sippel hielt (90.), stellte den letzten Versuch der Bayern dar, sich gegen die Niederlage zu stemmen. Lautern brachte das Ergebnis über die Runden, verlor allerdings in der Nachspielzeit den Führungstorschützen Ilicevic, der sich die Gelb-Rote Karte einhandelte.
André Schulin
Sicher, Messi und Ronaldo haben mehr Tore geschossen als ich, aber ich habe das Triple!
— Franck Ribéry, FC Bayern, nach dem Gewinn von Champions League, Deutscher Meisterschaft und DFB-Pokal 2013.