"Nur" 3:0 schickt Bayern die Mainzer nach Hause, denn Chancen für ein zweistelliges Ergebnis wurden liegen gelassen. Sieben Tore fielen dagegen in Gladbach, wo Werder beim 3:4 die fünfte Klatsche in Folge kassierte, während Nord-Nachbar Hannover gegen Nürnberg (1:3) im Kellerderby eben so oft keinen Zähler einfuhr. Abwehrstarke Kölner überraschten lahme Frankfurter in der Mainmetropole mit 2:1 und Hertha blieb gegen Bochum erneut ohne Gegentor, schoss aber auch keines.
Völlig ohne Chance präsentierte sich der 1. FSV Mainz 05 beim Rekordmeister FC Bayern München, der es im ersten Durchgang jedoch bei leeren Drohungen vor dem Tor der Rheinhessen beließ und neben vielen "Hunderprozentigen" sogar noch einen Elfmeter von Butt liegen ließ, der es seinem Gegenüber Heinz Müller einfach machte und fast in die Mitte schoss. Im Schneetreiben rutschte Müller dann allerdings ein van Buyten-Kopfball "durch die Hosenträger" (58.) und Gomez (75.) bzw. Robben (86., erneut per Freistoß) beendeten das riesige Chancenplus des neuen Tabellenführers dann doch noch mit einem standesgemäßen Ergebnis.
Nach 18 Minuten lag das desolate Team von Werder Bremen gegen Borussia Mönchengladbach bereits 0:3 zurück (Reus, Colautti und Bobadilla trafen), ehe Özil (26.) etwas später ein Lebenszeichen der Hanseaten abgab. Mit dem vierten erfolgreichen Konter (35., Bobadilla) stellte Gladbach den alten Abstand wieder her, doch Pizarro verkürzte per Kopf fünf Minuten vor der Pause auf 2:4. Nach dem Seitenwechsel bestimmte Werder das Spiel, doch es gelang nur noch das 3:4 durch einen Frings-Elfmeter (85.).
Auch die Heimspielpremiere ging für den neuen Coach von Hannover 96, Mirko Slomka, "in die Büchs". Ex-96-Trainer Dieter Hecking, inzwischen für den 1. FC Nürnberg tätig, entführte bei seinem Kollegen dank dreier Tore von Albert Bunjaku (30., 64., 69.) ebensoviel Punkte. Stajners zwischenzeitiges 1:2 (65.) ließ zwar kurz Hoffnung aufkeimen, doch vier Minuten später war die Partie der Kellerkinder frühzeitig entschieden.
Im ersten Durchgang sahen die Zuschauer bei Eintracht Frankfurt einen ganz schwachen Kick, denn die Heimelf spielte Schlafwagenfußball und der 1. FC Köln konzentrierte sich nur auf seine Abwehrarbeit. Nach der Pause weckten die Geißböcke die Hessen mit dem 1:0 durch Maniche (59.), denen dann auch durch Chris (76.) der Lohn für den inzwischen erzeugten Druck ausgezahlt wurde. Am Ende aber siegte Köln, weil es hinten nichts mehr zuließ und vorne mit Glück einen abgefälschten Freistoß von Petit zum Siegtreffer unterbrachte (84.).
Nach dem 3:0 in Hannover, dem 0:0 gegen Gladbach und dem heutigen 0:0 gegen den VfL Bochum blieb Schlusslicht Hertha BSC Berlin zwar auch im dritten Spiel der Rückrunde ohne Gegentor, doch auch noch weit vom rettenden Ufer entfernt. Zu lange dauerte die Anlaufzeit (ungefähr eine öde Stunde), dann wurden die frisch erspielten Torchancen versiebt und am Ende hatten die Hauptstädter sogar noch Glück, dass Maric einen Freistoß gegen den Pfosten der Berliner Kiste drosch.
Jetzt will ich Ihnen die Mannschaftsaufstellungen nennen - nein, ich kann sie Ihnen noch nicht sagen!
— Reporter Kurt Brumme beim WM-Halbfinale 1954, Deutschland gegen Österreich (6:1)