Bayern weiter von Sinnen

von Günther Jakobsen18:02 Uhr | 28.04.2007

Eigentlich stand der Spieltag im Zeichen des Abstiegskampfs, doch spielte sich der Rekordmeister unfreiwillig in den Vordergrund. Statt wie geplant Stuttgart zu verfolgen, verloren die Münchener ihr Heimspiel gegen den HSV und können wohl endgültig für den UEFA-Cup planen. Im Keller ging es trotzdem hoch her. Während Mainz und Aachen bittere Pleiten kassierten, machte Dortmund einen gewaltigen Satz.


Eintracht Frankfurt war bei Borussia Dortmund lange die aktivere Elf, wogegen der BVB große Mühe zeigte, sich Torchancen zu erspielen. Zwar änderte sich daran bis zum Ende wenig, doch reichten den Gastgebern zwei Standards, um trotzdem 2:0 zu gewinnen. Doppelter Torschütze war Alex Frei – beide Male per Freistoß (39./66.).

Zumindest einen Teilerfolg feierte auch der VfL Wolfsburg. Beim Auswärtsspiel in Nürnberg schafften die Wölfe zunächst die Führung (18.), fingen sich aber nur fünf Minuten später den Ausgleich, als Sascha Wolf nach einer Ecke einköpfte. Bei hohen Temperaturen einigten sich beide Teams dann auf einen Waffenstillstand.

Mainz 05 hatte gegen Hannover 96 die große Chance, die Abstiegsränge zu verlassen. Schon im ersten Durchgang erwiesen sich die Niedersachsen aber als das reifere Team und lagen zur Pause verdient durch ein Bruggink-Tor in Front (26.). Obwohl Mainz spielerisch überzeugte, schoss 96 auch den zweiten Treffer (50.) und kassierte lediglich noch den späten Anschluss (81.), wodurch das Klopp-Team ganz nah in Richtung Zweite Liga fiel.

Hertha BSC Berlin ging bei Alemannia Aachen früh in Führung (7.) und hatte Glück, dass der maskierte Fiedler wenig später einen Strafstoß hielt. Spielerisch war Aachen anfangs ebenbürtig, doch Hertha konterte klug und spielte sich bald in einen Rausch, der mit einem 0:4 für die Alemannia einen üblen Ausgang nahm. Im Gegensatz zu Aachen machte Berlin den Klassenerhalt damit so gut wie perfekt.

Der VfB Stuttgart spielte in Mönchengladbach alles andere als Zauberfußball, schaffte im Gegensatz zur verzweifelten Borussia aber ein Tor (53.) und schaukelte den Sieg mit einer sicheren Defensive nach Hause. Euphorischer als die eigene Leistung stimmte die Schwaben aber das Ergebnis aus München, das zumindest Platz drei so gut wie in trockene Tücher legte.

Genau wie im letzten Jahr hatte der FC Bayern mit dem Hamburger SV gewaltige Mühe, auch wenn Pizarro für den glücklichen 1:0-Halbzeitstand sorgte (35.). Nach der Pause schlugen die bis dahin stillen Hamburger dann umso lauter zurück. Mit einem Traumtor aus 20 Metern traf van der Vaart erst zum Ausgleich (71.), bevor der Ex-Münchener Guerrero fünf Minuten später das Spiel sogar drehte. Eine Antwort fanden die Bayern nicht mehr.



Ich sehe keine Lebensretter auf dem Markt. Es sei denn, Robben, Müller und Schweinsteiger sind im Paket zu haben.

— Klaus Allofs zum Verzicht auf spektakuläre Winter-Transfers