Bei Startschuss Klassiker

von Günther Jakobsen13:44 Uhr | 24.08.2012

Der erste Spieltag der 50. Bundesligasaison offeriert eine Reminiszenz an die Historie: Im Spiel Werder gegen Dortmund fiel einst das erste Bundesligator, diese beiden Teams eröffnen die neue Saison. Auch ein netter Einfall: Das jüngste Ligamitglied startet gegen den Rekordmeister.

Nur sieben der derzeitigen 18 Erstligaklubs waren vertreten, als am 24. August 1963 die Bundesliga ihren Betrieb aufnahm: der FC Schalke, Werder Bremen, Eintracht Frankfurt, 1. FC Nürnberg, VfB Stuttgart, Borussia Dortmund und als einziger Klub, der in keiner Saison fehlte, der Hamburger SV. Anlässlich der Jubiläumssaison lag es nahe, dem BVB, als amtierenden Meister im Eröffnungsspiel der neuen Spielzeit, mit dem SV Werder Bremen einen Gegner anzubieten, der auch im Gründerjahr am ersten Spieltag mit den Schwarzgelben die Klingen kreuzte. Seinerzeit fand dieser Vergleich, in dem auch das erste Bundesligator fiel (1., Konietzka, Endstand 3:2 für Werder), allerdings im Weserstadion statt.

Der zweite Klassiker zwischen Teams der ersten Stunde lautet HSV vs. 1. FC Nürnberg. Diese Partie stand in der ersten Saison ganz am Ende, am seinerzeit 30. Spieltag. Zwei Ikonen der Kontrahenten (Uwe Seeler für den HSV und Max Morlock beim Club) zählten zu den Torschützen des 2:2-Remis’. Ein solches Ergebnis wäre dem HSV derzeit nicht ausreichend: „Wir wollen und werden in dieser Saison von Anfang an keine Zitterpartie in Bezug auf den Abstieg haben“, peilt Thorsten Fink einen Dreier an.

Das jüngste Mitglied der Bundesliga-Familie, die SpVgg Greuther Fürth (als 52. Verein), setzt sich mit Rekordmeister FC Bayern auseinander. „Kleeblatt“-Coach Mike Büskens freut sich nicht nur auf diese Partie: „Unser Slogan lautet: 34 neue Feiertage für Fürth“. Auf die beiden anderen Aufsteiger warten auch keine leichten Aufgaben. Eintracht Frankfurt empfängt Bayer Leverkusen und die gewaltig umgebaute Düsseldorfer Fortuna tritt beim FC Augsburg an, der zuletzt immer stabiler wurde.

Derweil die Begegnung SC Freiburg gegen den FSV Mainz Teams gegeneinander führt, deren Ambitionen zuvorderst im Klassenerhalt und ansprechender Spielkultur begründet liegen, stellen sich die Ansprüche der in den restlichen drei Spielen beteiligten Mannschaften anders dar. Mönchengladbach, im Heimspiel gegen Hoffenheim, versucht zu bremsen (Max Eberl „Wir müssen realistisch bleiben“), schleppt allerdings nach der starken letzten Saison ein Paket an Erwartungen mit sich herum. Die TSG Hoffenheim strebt offen einen Sprung in die internationalen Ränge an. Gleiches gilt für Stuttgart und Wolfsburg, die in der Mercedes-Benz-Arena aufeinander treffen. „Wenn wir es in dieser Saison nicht schaffen, auf den europäischen Plätzen einzulaufen, dann muss einiges schief gelaufen sein bei uns“, lehnt sich Magath aus dem Fenster. Abschließend stellt am Sonntag der Vergleich Hannover 96 gegen den FC Schalke das Duell zweier Europapokal-Teams dar, denn die „Roten“ sollten die EL-Gruppenphase nach ihrem Hinspielsieg bei Slask erreichen können. Schalke, personell bis auf Raúls Abgang nur unwesentlich verändert, wird erneut zugetraut, um die CL-Ränge mitzuspielen.



Ich kann wieder natürlich pissen.

— Ex-Bayern-Trainer Louis van Gaal auf die Frage, wie es ihm nach seiner Prostata-Krebserkrankung geht.