Bekloppte überschatteten Mailänder Derby

von Günther Jakobsen11:39 Uhr | 13.04.2005

Als in der 72. Minute der deutsche Unparteiische Markus Merk den Ausgleichstreffer von Inters Cambiasso im Anschluss an eine Ecke wegen vorherigen Foulspiels nicht anerkannte, flippten die Inter-Fans hinter dem Kasten von AC-Keeper Dida aus und beschossen und bewarfen das Spielfeld mit Feuerwerkskörpern und anderen Gegenständen. Schiedsrichter Merk unterbrach die Begegnung. Nach dem sich die Gemüter etwas beruhigt hatten, unternahmen die Akteure einen Versuch die Partie fortzusetzen, doch nach weiteren Raketeneinschlägen brach Merk das Spiel endgültig ab.

Beide Teams versuchten sich in den ersten Minuten durch hartes Zweikampfverhalten Respekt zu verschaffen, was frühzeitig die ersten Gelben Karten einbrachte. Nachdem die ersten konfusen Minuten mit vielen Spielunterbrechungen überstanden waren, ergab sich die erste Tormöglichkeit für Milan. Nach einem Foulspiel am Brasilianer Kaka zirkelte Andrea Pirlo den fälligen Freistoß jedoch knapp am Gehäuse vorbei. Auf der anderen Seite prüfte Juan Sebastian Veron Torwart Dida mit einem 25-Meter-Hammer. In der 30. Minute sorgte Andrei Shevchenko mit einem schönen Schlenzer ins linke Toreck für die Vorentscheidung. Inter suchte jedoch unbeirrt sein Heil in der Offensive und hätte durch Kily Gonzalez, bzw. Adriano den Ausgleich erzielen können. Auch der AC Mailand hatte vor dem Halbzeitpfiff noch eine gute Möglichkeit, doch Cafu vergab kläglich.

Mit Beginn der zweiten 45 Minuten brachte Roberto Mancini mit Mihajlovic und Julio Cruz zwei frische Offensivkräfte. Nur fünf Minuten später war der Inter-Coach gezwungen seine dritte Auswechselung zu tätigen, da sich Adriano verletzte und nicht weitermachen konnte. Für den Brasilianer ging Obafemi Martins ins Sturmzentrum und brachte gleich frischen Wind in die Angriffsbemühungen der Hausherren. Aber auch der Nigerianer fand seinen Meister in Keeper Dida. Als Merk Cambiassos Ausgleichstreffer wegen eines Foulspiels nicht anerkannte nahm das Unheil seinen Lauf. Einige Raketen flogen auf das Spielfeld. Dida wollte einen Feuerwerkskörper vom Geläuf nehmen als ihn ein weiteres Geschoss der "Fusballfans" am Rücken traf. Daraufhin schickte Merk die Kicker in die Katakomben. Nach einem kurzen Versuch das Spiel fortzusetzen war endgültig Feierabend. Für Inter war damit das Abenteuer Champions League beendet und eine drastische Strafe vorprogrammiert.



Als ich Paulo Sergio zuletzt bei Eurosport gesehen habe, dachte ich mir auch nur: Da ist einer maskiert.

— Reiner Calmund über den Ex-Leverkusener Paulo Sergio