In der Bundesliga fuhr der Volkswagen-Verein nach sieben Punkten aus den ersten drei Rückrundenspielen in der richtigen Spur, im Europapokal waren die Wolfsburger bis zur 80. Minute des Drittrunden-Hinspiels bei Paris St. Germain auch auf einem guten Weg. Dann kassierten sie aber zwei unglückliche und vom ansonsten starken Torhüter Benaglio verschuldete Gegentore und drohen nach der 0:2-Niederlage auf der Strecke zu bleiben.
Mehr als ein halbes Jahr hatten die Wolfsburger auf ihren ersten Auswärtssieg in der laufenden Bundesliga-Saison warten müssen. Umso selbstbewusster traten die Niedersachsen nach dem 2:0-Erfolg in Frankfurt vom vergangenen Samstag auch im Europapokal auf: Der Volkswagen-Klub griff im Eiltempo an, auch Gastgeber Paris St. Germain legte sein Fuß nicht auf die Bremse. So schwungvoll der Angriffsspiel der beiden Mannschaften bis zum Strafraum auch gewesen sein mag, für wirkliche Torgefahr sorgte es kaum. Der erste Durchgang warf außer einigen Wolfsburger Halbchancen und einem über die Latte geflogenen Pariser Distanzversuch durch Hoarau (37.) sowie einem mühelos von VfL-Goalie Benaglio gefangenen Pancrate-Flachschuss (40.) in der Schlussphase keine weiteren nennenswerten Szenen ab.
Nach der Pause bekamen die 25 000 Zuschauer im ehrwürdigen Prinzenpark, darunter auch Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy, wenigstens stärker werdende Hausherren zu sehen: Die Pariser konnten zwar in der zweiten Halbzeit ihr starkes Kombinationsspiel etwas besser durchziehen, aber bis zur 80. Spielminute ohne Profit daraus zu schlagen. Dann leistete sich jedoch Wolfsburgs ansonsten souveräne Nummer eins, Diego Bengalio, zwei folgenschwere Blackouts und Paris` Goalgetter Hoarau köpfte Rothens 35-Meter-Freistoßflanke (80.) und eine Chantome-Ecke (85.) vor einem jeweils nur halbherzig raus kommenden Schlussmann erfolgreich ein. Der Stürmerstar hätte die geschockten Wolfsburger anschließend sogar endgültig abschießen können, jedoch traf er einmal nur den Pfosten (86.) und in der Nachspielzeit flog ein weiterer Schuss von ihm knapp über die Latte. Eine Pariser B-Elf – zahlreiche Stammspieler wie Giuly und Makelele blieben nur auf der Bank – schlug eine bis zu den Gegentreffern gut Paroli bietende Gästeauswahl etwas glücklich und auch in der Höhe nicht angemessen. Vielleicht wäre das Spiel anders ausgegangen, hätte der eingewechselte Okubo in der 65. Minute freistehend den Ball ins Tor und nicht über die Latte befördert.
Senthuran Sivananda
Deutschland, la Bestia bianca.
— ARD-Reporter Bernd Schmelzer zum EM-Vorrundenspiel der Damen, Deutschland gegen Spanien.