Bestrafte Passivität

von Günther Jakobsen14:00 Uhr | 30.09.2009

Ungeschlagen - aber auch noch sieglos. Die Bilanz der Stuttgarter nach zwei Champions League-Auftritten ist eher als unbefriedigend einzuschätzen, da - wie beim Spiel gegen die Rangers - der Vorteil einer Führung nicht genutzt wurde.

Ein Schuss von Hilbert, dem nicht allzu viel zum Erfolg fehlte (links vorbei), stellte Stuttgarts erstes und frühes Angriffssignal dar (1.). Mit breiter Brust nahmen die Schwaben vor nicht allzu großer Kulisse von gut 13.000 Zuschauern die Favoritenrolle an und legten eine schnelle Führung hin. Celozzis Flanke an Unireas Sechzehner verlängerte Gebhart per Kopf zu Tasci, der das Leder halblinks vorm Tor aus zehn Metern an Torwart Arlauskis vorbei ins lange Eck schob (5.). Ein optimaler Einstand, dem jedoch kein entsprechendes Nachsetzen folgte. Stuttgarts Einsatzfreude verpuffte zusehends, und der rumänische Meister bekam mehr Freiheiten, als nötig gewesen wäre. Zum Glück für die Schwaben wusste Unirea Urziceni jedoch kein Kapital aus der wachsenden Passivität der Gäste zu schlagen. Ein verunglückter Abschluss des in abseitsverdächtiger Position stehenden Matei stellte noch die größte Bedrohung der Stuttgarter Führung in der ersten Hälfte dar (32.).

Der Ausgleich sollte allerdings nicht lange auf sich warten lassen. Abwehrschnitzer von Gebhart und Delpierre ermöglichten Varga eine Schusschance im Stuttgarter Sechzehner. Mit einem sehenswerten Abschluss ins lange Eck - Lehmann hatte keine Chance - stellte der Mittelstürmer den nicht unverdienten 1:1-Ausgleich her (48.). Erst danach versuchte der VfB die aggressive Spielweise aus den Anfangsminuten wieder herzustellen. Pogrebnyak, dessen Einbindung noch einigen Spielraum nach oben lässt, kam zu einem vernünftigen Torschuss, den Arlauskis allerdings parierte (55.). Auch Marica und Gebhart traten nun vermehrt in Erscheinung - im Abschluss brachten jedoch auch sie nichts Zwingendes zustande. „Es sind natürlich zwei verlorene Punkte“, räumte Markus Babbel freimütig ein. Die Schuld daran mussten die Schwaben ausschließlich bei sich suchen.

André Schulin



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