Während sich für West Ham United trotz eines Sieges das rettende Ufer nur in Umrissen abzeichnete, hatte Charlton das Visier schon deutlich schärfer eingestellt. Die Sicherheit für Sheffield, Wigan und Manchester City blieb trügerisch.
Zheng Zhi war der gefeierte Mann beim 2:0 von Charlton Athletic über Newcastle United, das nach der dritten Niederlage in Folge nur noch im Niemandsland umherdümpelt. Ein Kopfball des chinesischen Internationalen führte die Addicks in der 54. Minute auf die Siegerstraße. 120 Sekunden vor dem Ende wurde Zheng dann von Solano im Strafraum zu Fall gebracht. Jerome Thomas verwandelte den Strafstoß und brachte Charlton damit wieder bis auf vier Zähler an die Nicht-Abstiegsplätze heran.
Es wären sogar nur drei Punkte gewesen, wenn nicht Manchester City seinen freien Fall in der Tabelle ebenfalls mit einem 2:0, beim FC Middlesbrough, gestoppt hätte. Sylvain Distin (61.) und die Torpremiere von Emile Mpenza (73.) bescherten den Citizens den Anschluss ans gesicherte Mittelfeld. Knapp hinter den Pearce-Schützlingen reihte sich Wigan Athletic ein, das gegen den FC Fulham lediglich eine Nullnummer ermurmelte.
Als letztes Team befindet sich Sheffield United über dem Strich. Die Blades kassierten beim FC Chelsea eine nicht unerwartete 0:3-Klatsche. Das unlängst angesprungene Laufrad der Blues hielten Shevchenko (4.), Kalou (17.) und Ballack in Schwung. Die Gäste wehrten sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten, standen jedoch von Beginn an auf verlorenem Posten.
Ganz unten gab West Ham United nach elf Partien ohne Dreier mal wieder ein Lebenszeichen von sich. Allerdings benötigten die Hammers zur Abgabe der Roten Laterne die Hilfe des Schiedsrichters bzw. seines Assistenten. Der hatte nämlich Bobby Zamoras Versuch über der Torlinie gesehen (75.), was das 2:1 und somit den ersten Saison-Auswärtserfolg der Curbishly-Mannen bei den Blackburn Rovers besiegelte. Kurz zuvor hatte Tevez vom Punkt ausgeglichen (71.), nachdem zunächst Samba kurz nach der Pause die heimischen Fans verzückt hatte.
Neues Schlusslicht wurde der FC Watford, dessen Torhüter Ben Foster trotz einiger großartiger Paraden einen schwarzen Nachmittag an der White Hart Lane erlebte. Tottenham Hotspur war durch Jenas unmittelbar vor dem Wechsel in Front gegangen. Doch die Szene des Spiels folgte nach einer guten Stunde. Spurs-Keeper Paul Robinson knüppelte einen Freistoß aus der eigenen Hälft in Richtung gegnerische Kiste. Das Spielgerät setzte auf, flog über den verdutzten Foster hinweg und schlug zum 2:0 ein. “That’s why you’re number one,” sangen die begeisterten Zuschauer im weiten Rund. Ghali (85.) und der Anschlusstreffer von Henderson (89.) machten in der Schlussphase den 3:1-Endstand perfekt.
Tottenham verbesserte seine Ausgangsposition im Kampf um die internationalen Startplätze mit dem dritten Sieg in Serie. Einen vergleichbaren Aufwärtstrend wies auch der FC Everton auf. Gegen den FC Arsenal konnten sich die Toffees mal wieder auf die Treffsicherheit von Mittelstürmer Andy Johnson verlassen, dem im Schneegestöber der Nachspielzeit das Tor des Tages im Goodison Park gelang. Für die Gunners war es auf dem schlüpfrigen Geläuf ein weiterer Ausrutscher in der Fremde, der die Perspektiven auf den Titel schon früh zerstörte.
In dieser Beziehung schien gegen Manchester United ohnehin kein Kraut gewachsen. Trotz einiger Verletzungssorgen stürmten die Red Devils der Meisterschaft einen weiteren Schritt entgegen. Die Bolton Wanderers waren lediglich ein Spielball für die Dribblings von Cristiano Ronaldo. Von dessen inspirierenden Zügen profitierten Park Ji-Sung (14., 25.) und Wayne Rooney (17., 74.) gleich doppelt. Speed gelang kurz vor dem Ende nur noch der Ehrentreffer für die chancenlosen Trotters.
Kai Endres
Gegen Haaland ist kein Kraut gewachsen. Jedenfalls kein Kraut aus Wehen oder Wiesbaden.
— Reporter Wolff Fuß im Pokalspiel SV Wehen Wiesbaden - Borussia Dortmund (0:3) mit drei Toren von Erling Haaland.