Bienvenu les Grenats

von Günther Jakobsen10:14 Uhr | 01.06.2011

Der 17-fache Schweizer Meister Servette Genf bezwang die AC Bellinzona im Rückspiel der Relegation mit 3:1 und steigt damit nach sechs Jahren wieder in die oberste Spielklasse auf.

Bereits das Hinspiel im Stadio Communale in Bellinzona hatten die Westschweizer dominiert, waren vorne aber zu harmlos und verloren durch ein Tor von Pergl mit 1:0. Beim Rückspiel im Stade de Genève vor 23.338 Zuschauern ließen die Genfer aber keine Fragen mehr offen. Die Servettiens führten nach 55 Minuten mit 3:0. Allen drei Toren gingen Standardsituationen voraus. Ein durch Mangiaratti ins eigene Tor abgelenkter Freistoss und zwei Kopftore von Baumann nach ebenfalls stehenden Bällen brachten den Romands einen komfortablen Vorsprung ein. Der Anschlusstreffer von Lustrinelli in der 69. Minute brachte noch einmal Spannung in die Partie. Doch die beste Verteidigung der Challenge League, der zweiten Schweizer Liga, ließ sich nicht mehr bezwingen. Eine Notbremse von Edusei und eine Beleidigung des Schiedsrichters Hänni durch Sermeter brachten diesen in der Nachspielzeit noch die Rote Karte ein. Bellinzona beendete die Partie zu Neunt. Servette gewann die Relegation verdient. Einziger Wermutstropfen war das unsportliche Verhalten seiner Fans. Ein Problem, das die Welschen nächste Saison in den Griff bekommen müssen.
Servette Genf steigt sechs Jahre nach dem Konkurs und dem Zwangsabstieg in die erste Liga, der dritthöchsten Schweizer Spielklasse, wieder dorthin auf, wo es hingehört. Die Übernahme des kriselnden Vereins durch das Medienunternehmen Canal + und der vermeintliche Rettungsversuch des inzwischen wegen Betrugs verurteilten Marc Roger hatten die Genfer in Schwierigkeiten gebracht. Der Wiederaufstieg war für dieses Jahr eigentlich noch nicht vorgesehen, doch wenn sich die Gelegenheit bietet, sagt man nicht nein. Neben Sion, Xamax Neuchâtel und dem direkt aufgestiegenen Lausanne ist Servette der vierte Westschweizer Club, der die oberste zehn Teams große Spielklasse bereichern wird. Die Gelegenheit bot sich, weil Lugano selbst verschuldet die 14 Punkte aus der Hand gab, die es sieben Runden vor Schluss noch als Vorsprung auf den direkten Aufsteiger Lausanne ausgewiesen hatte. Durch den Abstieg der AC Bellinzona nach drei Jahren Super League und einer Europa League Teilnahme 2008/09, bei welcher die AC erst knapp an Galatasaray Istanbul scheiterte, fehlt der Kanton Tessin in der obersten Spielklasse ganz. Bleibt zu hoffen, dass es sich bei dieser Schwäche der fußballbegeisterten Sonnenstube der Schweiz um eine vorübergehende Phase handelt.

Andreas Beck, Bern



Den hab ich mit dem Penis gehalten.

— Raphael Wolf/Fortuna Düsseldorf zu einer seiner Paraden im Spiel gegen Arminia Bielefeld