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Brasilien im Finale

von Günther Jakobsen14:15 Uhr | 18.08.2008

Zunächst schien es, als sollte die deutsche Elf ihren Traum vom Olympiafinale verwirklichen können. Nachdem die Brasilianerinnen ihren Rhythmus jedoch gefunden hatten, dominierten sie läuferisch wie spielerisch und siegten verdient.

Ein erstaunlicher Auftakt: In den letzten Vergleichen - auch im Gruppenspiel - hatten die deutschen Frauen sehr große Probleme, gegen Brasiliens Auswahl zu bestehen. In der Anfangsphase des olympischen Halbfinals hatte die DFB-Mannschaft gegen die Südamerikanerinnen jedoch zahlreiche Möglichkeiten, einen möglicherweise entscheidenden Vorsprung zu erarbeiten. Dynamisch und sehr routiniert brachte Birgit Prinz ihr Team in der zehnten Minute in Führung, als sie sich den Ball gegen Erika selbst erkämpfte, Torfrau Barbara versetzte und flach einschoss. Nur zwei Minuten später wäre fast das 2:0 fällig gewesen, als Melanie Behringer einen zu kurzen Rückpass abfing und nur knapp am linken Pfosten vorbeizielte. Anja Mittag scheiterte erst an Barbara, nachdem Prinz ihre Teamkollegin mit einem präzisen Pass in Schussposition gebracht hatte (18.). Erst nach dieser Druckphase der Deutschen kamen die Brasilianerinnen besser ins Spiel. Gegen Ende des ersten Durchgangs diktierten sie dann eindeutig das Spielgeschehen und der Ausgleich durch Formiga war hoch verdient (43.).

Ein Eckball für Deutschland leitete früh in der zweiten Halbzeit das Verhängnis ein. Als das Leder abgewehrt war, fuhr Brasilien einen schnellen Konter. Marta spielte am Sechzehner quer zu der völlig freistehenden Cristiane, die Nadine Angerer keine Abwehrchance ließ (50.). Wenig später das 3:1. Marta war von zwei Abwehrspielerinnen nicht zu bremsen und überwand Angerer mit einem gekonnten Außenrist-Schlenzer ins lange Eck (54.). Die deutsche Elf lief der entfesselt aufspielenden Auswahl Brasiliens nur hinterher und wurde böse verladen, als Cristiane ihren zweiten Treffer markierte. Fast mühelos spazierte sie durch den deutschen Abwehrblock und vollendete souverän zum 4:1 (76.).

André Schulin



Fußball ist inzwischen Nummer eins in Frankreich. Handball übrigens auch.

— Heribert Faßbender