Große Spannung vor Vergabe der Bundesliga-Rechte

von Marcel Breuer | dpa07:33 Uhr | 09.06.2016
Die Bundesliga entscheidet, welche Kameras künftig ins Stadion dürfen. Foto: Alfons Rath
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Wer zeigt von 2017 an die Bundesliga-Spiele im Fernsehen? Und wie viele Milliarden kassiert der deutsche Profifußball für den neuen TV-Vertrag? Diese und andere Fragen will die DFL noch vor dem Start der EM beantworten.



Einen Tag vor Beginn der EM in Frankreich blicken Bundesliga-Clubs, TV-Sender und andere Medienunternehmen gebannt nach Frankfurt. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) will ihre Entscheidung im Milliarden-Poker um die zukünftigen Übertragungsrechte bekanntgeben.

Der Profifußball erhofft sich für die Spielzeiten 2017/18 bis 2020/21 einen Gesamterlös von bis zu sechs Milliarden Euro - nur so könne man konkurrenzfähig mit den anderen europäischen Top-Ligen aus England oder Spanien bleiben.

Auch für die Millionen Fans, die Fußball vor dem Bildschirm verfolgen, hat der Ausgang des Auktionsverfahrens eine große Bedeutung. Sie müssen möglicherweise ihre Sehgewohnheiten ändern. In der nächsten Saison kommen die «Sportschau» der ARD im Free-TV und der Pay-TV-Sender Sky, der alle Bundesligaspiele live überträgt, noch einmal wie gewohnt zum Zug. Ob das danach so bleibt, ist eine ebenso spannende wie offene Frage.

DFL-Geschäftsführer Christian Seifert hat ein kompliziertes Prozedere entwickelt. Dabei musste er auch Vorgaben des Bundeskartellamtes berücksichtigen. Bis vergangenen Montag konnten interessierte Medienunternehmen in mehreren Phasen über gesicherte Internet-Leitungen für insgesamt 17 Rechtepakete bieten. Die letzten offen Fragen sollen vor der Verkündung der Ligavorstand und die Mitgliederversammlung klären.

Vor allem für Sky steht viel auf dem Spiel. Die meisten der 4,6 Millionen Kunden haben den TV-Sender wegen der Fußball-Übertragungen abonniert. Zukünftig sollen die Live-Spiele aber nicht nur an einen Bieter gehen. Ohne die exklusiven Rechte wird es für den Pay-TV-Kanal schwierig. Deshalb möchte Sky unbedingt der finanzstärkste Partner der DFL bleiben.

Die «Sportschau» berichtet seit 1963 mit mehrjähriger Unterbrechung über die Bundesliga. Von 1988 bis 1992 gab es bei RTL «Anpfiff», danach sendete bis 2003 «ran» von Sat.1 samstags als Erster im Free-TV. Ein ähnliches Szenario könnte auch diesmal möglich sein. Zuletzt haben RTL und Eurosport auf dem Sportrechtemarkt für mehrere Überraschungen gesorgt.

(dpa)



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