Wie schon in der Vorrunde startete Leverkusen auch in die CL-Zwischenrunde mit zwei Niederlagen. Die 2:3-Niederlage bei Inter Mailand fiel zwar nicht fußballerisch depremierend aus, bescherte der Toppmöller-Elf aber aufgrund der Stärke der Gegner eine ungleich schwierigere Ausgangsposition als in der ersten Gruppenphase. Dortmund behielt nach der Heimniederlage gegen AC Mailand vorerst den zweiten Tabellenplatz, steht jetzt aber gegen Real Madrid unter Erfolgsdruck. Schalke verabschiedete sich mit einer bitteren Heimpleite aus dem UEFA-Cup.
Wenig Hoffnung für Bayer
Leverkusen versteckte sich keineswegs im Mailänder Guiseppe Meazza-Stadion und hatte früh sogar die Führungschance auf dem Kopf (3., Berbatov, an den Pfosten). Weitere derart klare Tormöglichkeiten unterband Inter in der Folgezeit allerdings und nahm seinerseits die beiden Chancen durch Di Biagio (15. und 27.) wahr. Nach dem Anschlusstreffer durch Zivkovic (67.) drängte Bayer energisch auf den Ausgleich, kassierte jedoch nach einem Fehler Butts das 1:3. Franca verkürzte in der 90. Minute noch auf 2:3. Bayer hielt optisch mit, vermochte es jedoch im Gegensatz zu Inter nicht, gefährlich vor das gegnerische Gehäuse zu kommen. Nach zwei Spieltagen in der Gruppe A liegen die Favoriten Inter und Barca mit sechs Zählern vorn, während Bayer und Newcastle ohne Punktegewinn hinterher hängen und schon auf ein kleines Wunder, oder eine enorme Leistungssteigerung hoffen müssen.
BVB nicht bissig genug
Das Manko mangelhafter Torgefährlichkeit muss sich Borussia Dortmund ebenfalls vorhalten lassen. Zwar gewährten die Schwarz-Gelben den Gästen vom AC Milan auch bestenfalls zwei Torchancen, eine davon führte durch Inzaghi kurz nach dem Seitenwechsel allerdings zum entscheidenden 0:1-Treffer. Dortmund intensivierte daraufhin seine Bemühungen, aber eine Vielzahl an Fehlpässen und Hilflosigkeit gegenüber dem AC-Abwehrbollwerk verhinderten erfolgversprechende Vorstöße. Das 2:2-Remis von Real Madrid gegen Lokomotive Moskau lässt die Tabellensituation für den BVB (Zweiter hinter Milan) in der Gruppe C derzeit noch akzeptabel erscheinen. Zumindest ein Erfolg aus den folgenden beiden Spielen gegen den Champions-League-Titelträger aus Madrid sollte nach der Heimniederlage gegen Milan allerdings schon Pflicht sein, um das Viertelfinale zu erreichen.
UEFA-Cup mit deutscher Beteiligung
Mit einer deprimierenden 1:4-Heimniederlage gegen Wisla Krakau endete für Schalke die Saison auf internationaler Ebene. Bereits beim Hinspiel (1:1) hatten die Knappen ihre Tormöglichkeiten verschwenderisch vergeben und damit die Weichen auf Ausscheiden gestellt. Die Gäste konterten in der Arena AufSchalke geschickt und nutzten in der zweiten Halbzeit noch nicht einmal alle sich bietenden Torchancen.
Nach einem Kampfspiel typisch englischer Prägung setzte sich Hertha BSC letzten Endes verdient gegen den FC Fulham durch. Das 0:0 reichte den Berlinern, die im Hinspiel im Olympiastadion mit 2:1 den Grundstein zum Erfolg gelegt hatten. Gabor Kiraly erlitt nach einem Zusammenprall mit Steve Marlet eine Beckenprellung, konnte aber nicht mehr ausgewechselt werden. Der Hertha-Schlußmann rettete in der Schlussphase trotz Schmerzen noch mit großartigem Einsatz das Remis.
In einem Spiel, das erst in den letzten zehn Minuten mit prickelnden Strafraumszenen aufwartete, behielt der VfB Stuttgart gegen den FC Brügge mit 1:0 die Oberhand (Hleb, in der Nachspielzeit). Die Schwaben kontrollierten die Partie, ohne von den Belgiern richtig gefordert zu werden. In der rasanten Schlussphase mit Tormöglichkeiten auf beiden Seiten verhinderte Hildebrand zweimal mit guten Reflexen einen möglichen Rückstand. Der VfB qualifizierte sich verdient gegen Brügge für das Achtelfinale.
Die Daten der Champions League
Die Daten des UEFA-Cups
Ich wechsle nur aus, wenn sich einer ein Bein bricht.
— Werner Lorant