Versöhnlicher Abschluss für Bayern München, Lehrstunde für Borussia Mönchengladbach: Mit höchst unterschiedlichen Emotionen haben die ersten beiden Bundesligisten die Gruppenphase der Champions League beendet.
Die Bayern spielten sich im Eisschrank Allianz Arena für den Weihnachtsendspurt in der Bundesliga warm. Nach dem vorzeitig verpassten Gruppensieg feierte die Mannschaft von Trainer Carlo Ancelotti gegen das vorher fünfmal siegreiche Atlético Madrid einen 1:0 (1:0)-Prestige-Erfolg. Durch den sehenswerten Freistoß-Treffer von Robert Lewandowski (28.) rehabilitierten sich die Bayern für die jüngsten, schmerzhaften Niederlagen gegen den Vorjahresfinalisten und feierten den 15. Champions-League-Heimsieg in Folge. Die Bayern hatten schon zuvor als Zweiter festgestanden und treffen damit im Achtelfinale auf einen Gruppensieger.
Die hoffnungslos unterlegene Borussia verlor beim FC Barcelona mit 0:4 (0:1) und konnte damit nach acht Ligaspielen ohne Sieg auch auf internationalem Parkett kein Selbstvertrauen für den Jahresendspurt tanken. Schon vor der auch in dieser Höhe verdienten Niederlage bei einem der Titelanwärter in der Königsklasse hatte die Borussia keine Chance mehr auf das Achtelfinale. Im neuen Jahr geht es für den fünfmaligen deutschen Meister in der Europa League weiter.
Der spanische Champion stand schon vor der Begegnung als Sieger der Gruppe C fest und feierte durch den Treffer von Superstar Lionel Messi (16.) und den Hattrick von Arda Turan (50./53./67.) den fünften Sieg im sechsten Spiel.
Angesichts der sportlichen Bedeutungslosigkeit hatten beide Trainer die Rotationsmaschine kräftig angeworfen. Gladbachs Coach André Schubert, der auf den gesperrten Kapitän Lars Stindl verzichten musste, ließ unter anderem Raffael, Oscar Wendt und Weltmeister Christoph Kramer auf der Bank. Barcelona bot in Messi, Andres Iniesta und Javier Mascherano nur drei Stammkräfte auf. Nationaltorhüter Marc-André ter Stegen stand gegen seinen Ex-Klub nicht einmal im Kader.
Dennoch waren die Rollen klar verteilt: Barca spielte, Barca kombinierte und Gladbach schaute zu. Für die Borussia geht es nun am Sonntag gegen den FSV Mainz 05 darum, die Talfahrt zu stoppen. Schon vor der Partie im legendären Camp Nou hatten Schubert und seine Spieler betont, dass Mainz wichtiger als Barcelona sei.
Für die Bayern wird es erst im Februar/März im Achtelfinale ernst, das am Montag (12.00 Uhr) in Nyon ausgelost wird. Dort könnte der Zweite der Gruppe D auf Barcelona treffen, aber auch vermeintlich leichtere Gegner wie der kriselnde englische Meister Leicester City oder AS Monaco sind möglich. Zunächst aber geht es im heimischen Titelkampf weiter: Vor dem Spitzenspiel gegen RB Leipzig warten Wolfsburg und Darmstadt.
Auch mit Blick auf diese Spiele hatte Ancelotti fünf Mal gewechselt, außerdem kehrte er zu seinem bevorzugten 4-3-3-System zurück. Doch trotz der vielen Wechsel waren die Bayern dominant.
(sid)
FC Bayern MünchenBundesliga
•Rang: 1•Pkt: 3•Tore: 6:0
Eine Stunde habe ich in der Kabine gewartet und gehofft, dass wir gewinnen. Als wir verloren haben, war ich völlig down. Man fragt sich: Hat es Sinn, weiterzumachen?
— Axel Kruse, VfB Stuttgart, nach einer Roten Karte im Pokalspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern.