Gut: Hinten stand die Null, trotz des kurzfristigen Ausfalls von Boulahrouz. Schlecht: Vorne stand die Null ebenso, denn trotz Chancenplus gelang es dem HSV nicht, den Spaniern auch nur ein Ei ins Nest zu legen. Trainer Doll richtete nach dem Spiel den Blick auf das Rückspiel und auf das Vertrauen in die Auswärtsstärke seines Teams.
Neuzugang Kompany mit einem Kopfball auf die Querlatte (3.) und eine Möglichkeit für Guerrero, drei Minuten später, belegten den Willen der Hanseaten, sogleich klare Verhältnisse zu schaffen. Doch die Gäste aus Pamplona überstanden den ersten Ansturm der Hausherren mit etwas Glück und sich schnell stabilisierender Defensivabteilung. Boulahrouz-Ersatz Reinhardt, der sich ansonsten gut schlug, hätte durch einen groben Schnitzer fast das 0:1 verursacht, doch Soldados Flachschuss wurde von Schlussmann Kirschstein gemeistert. Das leichte Übergewicht der Hamburger erbrachte vor der Pause zwar weitere Tormöglichkeiten, doch im Abschluss hatten weder Trochowski, noch Guerrero und Sanogo das Visier optimal eingestellt. Wenige Minuten vor dem Pausenpfiff lag dann der Ball nach einem Cuellar-Kopfstoß zwar im HSV-Tor, doch Schiri Ovrebo ging auf den Abseitswink seines Assistenten ein und wertete den Treffer der Spanier nicht.
Großchancen für die Doll-Truppe ergaben sich auch umgehend nach der Pause. Diesmal mussten zweimal van der Vaart und Sanogo passen, denn entweder wurden ihre Schussversuche im letzten Moment abgeblockt oder Torwart Ricardo war zur Stelle. Hamburg bestimmte zwar weiterhin die Partie, doch die Konter der Gäste blieben überaus gefährlich. So scheiterte Soldado am reaktionsschnellen Kirschstein (50.) und Milosevic kickte die Kugel frei vorm Tor um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei (61.). Gefahr vom HSV ging bis zu seiner Auswechslung (74.) dann nur noch von Trochowski aus, dessen Schüsse jedoch meist knapp am Tor vorbei strichen. Der für Trochowski eingewechselte Lauth brachte danach kaum etwas zustande, während in der Schlussphase van der Vaart mit einem abgefälschten Freistoß an Ricardo scheiterte und Demel kurz vor dem Abpfiff die Kugel nur knapp über den Giebel setzte. Die Nullnummer war somit nicht mehr zu verhindern. Aufgrund ihrer Auswärtsstärke blieben die Hamburger nach der Partie im Hinblick auf das Rückspiel dennoch zuversichtlich. Schließlich hatte sich Osasuna zwar als unbequemer Gegner, aber wahrlich nicht als besonders spielstark präsentiert.
Ulrich Merk
Sich über drei Jahre in der Türkei zu halten, das ist schon Friedens-Nobelpreis verdächtig.
— Christoph Daum