Manchester United bezwang den alten Rivalen Arsenal und registrierte genüßlich, dass Chelseas Ergebniskrise anhielt. Manchester City zog an den "Blues" vorbei und blieb trotz interner Querelen ein unberechenbarer Kandidat im Titelkampf.
Manchester Citys Probleme auf dem Rasen hielten sich in Grenzen. Zu Beginn der zweiten Hälfte gerieten Roberto Mancinis Akteure im Auswärtsspiel bei West Ham United zwar eine Weile unter Druck und hatten Glück, dass ein Handspiel Yaya Tourés keinen Strafstoß für den Tabellenletzten einbrachte, doch ansonsten ging von den „Hammers“ wenig Torgefahr aus. Als Tomkins in der 89. Minute nach einem Eckstoß den 1:3-Treffer markierte, war die Partie längst zugunsten der spielerisch weit versierteren Gästeelf entschieden. Hinter den Kulissen tobte indes die Schlacht um den suspendierten Kapitän Tevez, der einen sofortigen Abschied von Man City erzwingen will. Wenn man ihm keinen Wechsel gestatte, werde er eben die Fußballstiefel an den Nagel hängen, drohte der Argentinier. In diesem Fall, so Vertreter des Vereins, werde Man City Anklage gegen Tevez erheben. Der Offensivspieler begründet sein Tun mit einem zerrütteten Verhältnis zu mehreren entscheidenden Personen im Klub.
Nicht ganz unkompliziert blieb auch die Lage für Carlo Ancelotti, den Coach des stetig abwärts trudelnden FC Chelsea. Drogba hätte seinem Trainer Druck nehmen können, scheiterte jedoch in der Nachspielzeit mit einem Foulelfmeter an Tottenham Hotspur-Keeper Gomes, der allerdings Chelseas Ausgleichtreffer zum 1:1 durch Drogba verschuldete (70.). Pavlyuchenko hatte gegen die lahm reagierende Abwehr Chelseas (Terry und Cole) in der 15. Minute für Tottenhams Führung gesorgt. Ein Hoffnungsschimmer für die „Blues“: Der seit August wegen Verletzung fehlende Lampard wurde erstmals wieder eingewechselt. Für das Titelrennen war das 1:1-Remis des nunmehr auf Rang vier zurückgefallenen FC Chelsea etwas dürftig. Der neue Tabellenführer Manchester United (noch ein Nachholspiel in Hinterhand) bekam neben den drei Zählern Vorsprung auch neuen Aufwind durch den 1:0-Erfolg über den Mitkonkurrenten FC Arsenal. Auch wenn Rooney kein Erfolgserlebnis feiern konnte - er jagte einen fragwürdigen Handelfmeter vehement über die Querlatte (73.) - vermittelten die Gastgeber das Stückchen größere Torgefährlichkeit, das den knappen Erfolg rechtfertigte. Park bewies Reaktionsschnelligkeit, als er Nanis abgefälschte Flanke noch mit dem Kopf erreichte und Gästekeeper Szczesny keine Abwehrchance ließ (41.).
André Schulin
Zwischen der 45. und 65. Minute wurde ja praktisch ohne Mittelfeld und mit offenem Visier gespielt. Das kenne ich sonst nur von uns bei der Alten Herren.
— Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic nach einem 2:2 gegen Borussia Dortmund.