Bundesliga - News

Dann doch lieber torlos

von Günther Jakobsen09:28 Uhr | 15.09.2006

Eine gute Ausgangsposition war es nicht, was Hertha BSC für das Rückspiel in Dänemark erreichte. Odense ging glücklich in Führung, zeigte dann aber über weite Strecken den gepflegteren Fußball, der weniger von Zufällen abhing als das Spiel der Berliner. Am Ende stand eine Punkteteilung mit heimlichem Sieger Odense.

Satte 12.000 Zuschauer hatte die Hertha ins Olympiastadion gelockt, und die wussten nach sechs Minuten, dass sie diesmal kein 0:0 sehen müssten. Martin Borre flankte von links scharf in den Strafraum und freute sich über die Ausbeute, weil der arme Simunic völlig unbedrängt ins eigene Tor traf. Dadurch entwickelte sich immerhin ein lebhaftes Spiel, wobei die Hertha in dieser Phase nur Spielball der Dänen war, die sich genau wie der Hauptstadtklub über den UI-Cup für den Wettbewerb qualifiziert hatten. Sowohl Hansen (14.) als auch Oliviera (18.) vergaben bald gute Chancen auf ein 0:2, die Versuche von Bastürk (15.) und Pantelic (26.) hatten nicht die gleiche Qualität. Erst als die Gastgeber wieder etwas Luft aus der Partie ließen, gewannen sie langsam Sicherheit und damit Oberwasser. Nachdem es zuvor kleine Möglichkeiten gegeben hatte, führte nun die erste hochkarätige Chance direkt zum Ausgleich. Boateng spielte auf den rechten Flügel zu Friedrich, der bis zur Grundlinie vorstieß und überlegt in die Mitte legte. Dort stand Gimenez und schob zum 1:1 ein (38.), was mittlerweile in Ordnung ging, auch wenn die Dänen nicht unbedingt um den Ausgleich gebettelt hatten.

Mit Wiederbeginn waren es dann die Gastgeber, die glücklich in Führung gingen. Fathi bediente mit einem schönen Zuspiel Boateng, und der schaufelte den Ball aus 22 Metern haltbar ins Tor (49.). Dass der Treffer jedoch kein Ausdruck Berliner Überlegenheit war, bekamen sie fast im Gegenzug zu spüren. Odenses Spielmacher Grahn setzte sich auf der rechten Seite durch und durfte den Ball bis zur Grundlinie behalten. Sein Zuspiel in die Mitte kam zum völlig ungedeckten Oliviera, der Fiedler aus 16 Metern keine Chance ließ (52.). Fortan waren es die Dänen, die flüssiger und ballsicherer spielten, vor allem ihr schwedischer Regisseur machte Hertha einige Probleme. Fast hätte Mads Timm gar das 2:3 erzielt (61.). Die alte Dame dagegen fand auch jetzt nicht zu harmonischem Aufbau- geschweige denn zwingendem Angriffsspiel. Torversuche von Boateng (62./78.) und Okoronkwo (76.) entsprangen eher Einzelaktionen oder Abwehrfehlern, zumal Odense gegen Ende auch mit seinen Kräften zu kämpfen hatte und die Maschinen herunterfuhr. So blieb es beim 2:2, das Hertha mächtig um den Gruppeneinzug bangen lässt, ihr fürs Rückspiel aber immerhin mehr Mut und Risiko für die Offensive aufzwingt.

Maik Großmann



Ich hab dat sofort geliked oder wie dat heißt.

— Christoph Daum, Ex-Bundesliga-Trainer, in der Talkshow ,,Kölner Treff" über Genesungswünsche per Instagram.